Strandoase Treichel rüstet sich für die Saison


16. Juni 2023

Wussten Sie, dass gestern der Tag des Strandkorbs war? Etwa 300 dieser bequemen Sitzmöbel hat Matthias Treichel am Strand von Warnemünde in der Vermietung. Zwölf davon als Zweieinhalbsitzer mit extra großer Privatsphäre und anderem Komfort. Obwohl die Preise unverändert geblieben sind, sei die Vermietung nur schleppend angelaufen, bekennt der Unternehmer, der am Aufgang 4 seine Strandoase betreibt. „Es ist deutlich zu merken, dass die Menschen mehr aufs Geld achten, aber jetzt ist eine steigende Tendenz zu beobachten“, freut sich Treichel. In die Hände gespielt habe ihm der teils kräftige Nordostwind – da suchen die Strandbesucher Schutz. „Der Strandkorb muss einfach in Warnemünde erfunden worden sein, denn hier wird er auch benötigt“, schlussfolgert der Warnemünder.

Seit Montag wird endlich auch der Strandoasen-Pavillon wieder aufgebaut. Bis zum Wochenende werde es zwar noch nichts mit der Inbetriebnahme und man peile die kommende Woche an. Einen WC-Container am Strand wird es nicht geben. Zu anspruchsvoll und unwirtschaftlich sind die Vorgaben behördlicherseits. So fordert das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt (Stalu), dass die Rohrleitungen zum Saisonende wieder entfernt werden müssen. Und sie sollen auch nicht mehr geflanscht, sondern verschweißt werden. „Für uns ist das dann finanziell nicht mehr zu wuppen“, sagt der Strandunternehmer. Er hofft auf den Bebauungsplan Strand (B-Plan), der bis zum kommenden Jahr rechtskräftig sein soll (DWM berichtete). Dieser sieht an den Dünenzugängen Schächte vor, an die Strandversorger einfach andocken können.

Zeitnah wird auch der Baderollstuhl wieder an den Strand verlegt. „Dafür haben wir schon viele Anfragen“, sagt Detlef Horst, in der Strandoase Treichel der Mann für alle Fälle. Er kümmert sich persönlich auch um das barrierefreie Badevergnügen (DWM berichtete). Pünktlich zum Start sollen auch die barrierefreien Zuwegungen auf der Anlage vollständig verlegt sein.

Die Strandreinigung wird jetzt ebenfalls wieder organisiert. Um seinen Gästen einen gepflegten Strand garantieren zu können, hatte Treichel schon 2019 in eine eigene Reinigungsmaschine investiert. Diese leiste auch außerhalb der Strandoase ihre Dienste, so etwa auf dem Beachvolleyball Spielfeld des SV Warnemünde, nahe des Rostocker Zoos, und auch der Deutsche Fußball-Bund hat für die Ausrichtung der Final Four zur Deutschen Beachsoccer-Meisterschaft in der SportBeachArena wieder angefragt. Auf die beiden Umkleidekabinen verzichtet der Strandbewirtschafter, solange es keine Toiletten gibt. Diese wurden von einigen Gästen doch tatsächlich zur Verrichtung der Notdurft genutzt.

Der im Vorfeld zu erledigende Behördenkram habe auch in diesem Jahr wieder viel Energie und Zeit gekostet, erklärt Matthias Treichel. Erneut musste ein vollständiger Bauantrag eingereicht werden und erneut gab es viele Nachforderungen. Auch muss so ziemlich alles fotografiert und dokumentiert werden. Das sollte mit dem B-Plan hoffentlich vorbei sein.

Der B-Plan Strand ist eine der unendlichen Geschichten im Ostseebad Warnemünde: Im ersten Entwurf 2010 gab es ausschließlich saisonale Bebauungen und im zweiten aus 2012 eine Ganzjahresgastronomie auf einer Seebrücke, die nie gebaut wurde. 2014 wurde das Verfahren durch die Rostocker Bürgerschaft komplett gestoppt und 2018 erneut aufgerollt.


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