Ein Strandtag in Warnemünde: Baderollstuhl und „Oase der Ruhe“ kommen an


13. August 2021

„Bis zum Wasser habe ich das Sagen und danach bist du an der Reihe“, erklärt Detlef Horst, Mitarbeiter der Strandoase Treichel, der 16-Jährigen Jasmin Thieme. Sie lebt in Heilbronn (Baden-Württemberg) und verlebt mit Eltern und Schwester die letzten Urlaubstage in Warnemünde. Wegen einer Fehlbildung der Wirbelsäule sitzt Jasmin im Rollstuhl, muss aber auf ihr Strand- und Badevergnügen nicht verzichten. Möglich machen das die Strandoase Treichel und Mitarbeiter Detlef Horst, dem es augenscheinlich großes Vergnügen bereitet, körperlich eingeschränkten Gästen Freude zu bereiten.

Schon 2014 hatte das Unternehmen wohlweißlich in den ersten Baderollstuhl investiert. Noch länger gibt es den barrierefreien Strandaufgang mit Stichwegen zu den Korbreihen. Erste Wahl für Familie Thieme, die schon zum dritten Mal in Warnemünde ihren Urlaub verbringt. „Im ersten Jahr sind wir aus Unkenntnis etwas weiter westlich an den Strand gegangen und haben uns ordentlich abgeschleppt“, bekennt Mutter Susann Thieme. Dann ist sie auf die Strandoase Treichel am Aufgang 4 gestoßen und fühlt sich hier bestens betreut. Warnemünde mache sich wegen der Krankheit einfach gut und die Infrastruktur am Strand passe hervorragend, lobt Susann Thieme. „Hier ist man in Sachen Barrierefreiheit sogar besser aufgestellt, als bei uns zu Hause“, ergänzt Vanessa Thieme, die große Schwester von Jasmin. Indes, die Kleine sitzt im Baderollstuhl und strahlt. Das Baden macht ihr sichtlich Spaß. Und alles läuft wie versprochen: Im Wasser hat sie das Kommando. Immer tiefer geht es rein in die heute warme und ruhige Ostsee. Begleiter Detlef hat alles im Griff und beschert der Familie einen unbeschwerten, sicheren Badespaß.

„Unser Baderollstuhl wird an Strandtagen nahezu täglich angefragt und auch genutzt“, sagt Matthias Treichel. An den Einsatz sind allerdings ein paar Bedingungen geknüpft: Die Ostsee sollte mindestens 16 Grad warm und nicht kabbelig sein. Und dann darf der Baderollstuhl samt „Passagier“ natürlich nur mit fachkundiger Betreuung ins Wasser. In der Strandoase Treichel ist Detlef Horst der Mann der Stunde. Er hat jetzt eine halbe Stunde Zeit sich auszuruhen, denn der nächste Rollstuhl-Badegast wartet schon.

Mit der „Oase der Ruhe – der Nichtraucherstrand“ wartet das Unternehmen in dieser Saison übrigens mit einer weiteren Innovation auf. Oben am Dünensaum stehen ein paar Strandkörbe separiert. Hier gibt es weder Musik, noch darf geraucht werden. „Einige Gäste suchen einfach nur Ruhe und genießen hier den Blick auf den Horizont über all die anderen hinweg“, weiß Matthias Treichel, der damit einmal mehr seinem Motto „Nicht nur schnacken, sondern machen“ folgt. Nichts anderes als chillen am Strand will auch Britta Ibach aus Remscheid, die mit Sohn Mark, wohnhaft in Wuppertal und ihrem Freund Norbert Scheil aus Bergisch Gladbach nun schon zum 15. Mal in Warnemünde Urlaub macht. „Anfangs war es nur eine Notlösung, weil nichts anderes frei war, aber jetzt finden wir es hier oben richtig toll. Man hat eben voll den Überblick“, schwärmt Britta Ilbach. Zwar ist sie Raucherin, doch das stört gar nicht: „Ganz im Gegenteil, dann rauche ich eben weniger.“


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