Strandkorbsaison geht in die Verlängerung


11. Oktober 2021

Eigentlich hätten die Strandbewirtschafter in Warnemünde und Markgrafenheide ihre gepachteten Flächen am 15. Oktober besenrein an die Tourismuszentrale übergeben müssen (DWM berichtete). So sah es die ursprüngliche Vereinbarung vor. Wieder war es Matthias Treichel von der gleichnamigen Strandoase in Warnemünde, der vorpreschte und Aufgrund der Corona-bedingten und baurechtlichen Startschwierigkeiten zu Saisonbeginn einen Antrag auf Verlängerung stellte. Für ihn war die Tatsache, dass Warnemünde schon im Oktober „einschlafen“ sollte nicht hinnehmbar. Schließlich gäbe es wegen der Herbstferien noch immer viele Besucher und denen müsse man auch etwas bieten können. Kontraproduktiv wäre hingegen eine Baustellensituation ausgerechnet in der gut gebuchten Ferienzeit.

Das Rostocker Bauamt und auch das für Küstenschutz zuständige Staatliche Amt für Umwelt und Landwirtschaft Mittleres Mecklenburg (Stalu MM) hatten ein Einsehen und schickten am Freitag, genau eine Woche vor dem eigentlichen Abbautermin, die Verlängerungszusage. „Vor dem Hintergrund eines Corona-bedingt verspäteten Saisonstartes in 2021“, heißt es in dem Schreiben. Sofern gewünscht, ist für alle Betreiber ausnahmsweise eine Standzeit bis zum 31. Oktober möglich. Im Gegenzug für das Zugeständnis seien diese allerdings dazu verpflichtet, sich tagaktuell über die jeweilige Wetterlage zu informieren, um gegebenenfalls auf eine zügige Räumung binnen zwölf Stunden eingerichtet zu sein.

Strandbewirtschafter und Antragsteller Mattias Treichel ist erleichtert und freut sich über die Entscheidung, die jedoch reichlich spät kam. Die Abbauarbeiten laufen auch bei ihm und am Ende des Monats will er von seinen ursprünglichen 300 nur noch maximal 80 Strandkörbe zu stehen haben. Die Saison will Treichel nicht so sang- und klanglos ausklingen lassen: „Wir planen ein kleines, aber feines Herbstfest für die ganze Familie am Halloween-Wochenende und laden am Sonnabendnachmittag wieder zur Strandkorb-Versteigerung. Dieses Mal geht ein Teil des Erlöses in das Warnemünder Brunnenprojekt“, kündigt der Warnemünder an.

Ebenfalls auf Gegenliebe stieß das Angebot bei Michael Kraahs, Betreiber der Strandoase Markgrafenheide: „Ich werde die Saisonverlängerung um zwei Wochen auf jeden Fall nutzen“, versichert der Unternehmer. Etwas unglücklich findet auch er das Zeitfenster, denn so eine Woche vor dem Übergabetermin hätten viele das Gros schon beräumt, weiß der Markgrafenheider, der auch gern noch ein paar mehr Strandkörbe hätte stehenlassen. „Schließlich war es bei uns am Wochenende so knackevoll wie im Sommer. Das ist natürlich schade, aber wir nehmen es mit und freuen uns.“

Die Strandkorbsaison 2021 war eine durchschnittliche. Sie startete verspätet mit einer Zitterpartie. Im März hatte Umweltminister Till Backhaus die Stadt Rostock scharf attackiert, dass diese „Schwarzbauten am Strand“ dulde. Ende Mai kam dann die erlösende Nachricht, dass nun doch aufgebaut werden dürfe (DWM berichtete). Damit das nicht wieder passiert, hoffen alle auf einen rechtskräftigen B-Plan Strand. Am 2. November sind die Strandbewirtschafter zur Saisonauswertung geladen. Geklärt werden soll auch, was funktioniert und was eben nicht.


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