In Warnemünde barrierefrei bis ins Wasser


01. Juli 2021

Für Irritationen hatte in der letzten Ortsbeiratssitzung ein Hinweis des Vorsitzenden, Wolfgang Nitzsche, bezüglich des fehlenden barrierefreien Strandaufganges in Warnemünde geführt. Eine Familie aus Groß Klein hätte ihn kontaktiert und kritisiert, dass die Wegeplatten für Rollstuhlfahrer noch nicht bis runter ans Wasser verlegt seien. Dem im Rollstuhl sitzenden Sohn bliebe somit der Zugang zur Ostsee verwehrt. Man war davon ausgegangen, dass die Verlegung der Platten für die Rollstuhlfahrer in den Zuständigkeitsbereich der Hansestadt Rostock fällt.

Am Strandaufgang 4 gibt es einen solchen barrierefreien Strandaufgang. Schon seit 2004 können mobilitätseingeschränkte Menschen hier bis an den Wassersaum gelangen und seit 2014 per Baderollstuhl sogar darüber hinaus. Allerdings auf Initiative des Strandbewirtschafters Matthias Treichel, dessen Ideengeber und Mentor der verstorbene Sozialpolitiker Ralf Grabow war.

In diesem Jahr war alles anders. Für den Aufbau der Strandoase wurde Anfang März ein Baustopp ausgesprochen und wenige Wochen später erfolgte der Rückbau. Es folgten sechs weitere Wochen Unsicherheit und Ende Mai dann schließlich die erlösende Nachricht, dass der Aufbau in veränderter Form erfolgen darf.

Im Rahmen eines Ortstermins, zu dem auch Wolfgang Nitzsche und Beiratskollege Rainer Milles geladen waren, wurde heute die Fertigstellung gemeldet. Der barrierefreie Strandaufgang ist wie gewohnt hergerichtet und der Baderollstuhl steht zur Nutzung bereit. Das sei aber nur eine Seite der Medaille, weiß Matthias Treichel, der das gesamte Equipment, einschließlich der etwa 12.000 Wegeplatten im Wert von 20.000 Euro selbst finanziert hat: „Durch den Wind haben wir es am Strand mit ständiger Erosion zu tun und die Wege werden ausgeweht. Das macht ständige Hege und Pflege notwendig.“

Auch sei für die Nutzung des Baderollstuhls unbedingt ein sachkundiger Betreuer nötig. In der Strandoase wird diese Aufgabe „Hausmeister“ Detlef Horst zuteil. Einen wie ihn im Team zu haben, ist ein großer Gewinn, unterstreicht der Unternehmer: „Er hat keinerlei Berührungsängste und kann auch noch ordentlich zupacken, etwa wenn ein Mensch getragen werden muss.“ Der Service ist übrigens kostenfrei und wird von Betroffenen herzlich gedankt. Nicht umsonst steuern die Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes sehr regelmäßig die Strandoase Treichel an.

Aus Sicht der beiden Beiratsmitglieder müsste die Barrierefreiheit am Strandaufgang 4 in Warnemünde von Seiten der Tourismuszentrale präziser dargestellt werden. Dann hätte es das jüngste Missverständnis – Matthias Treichel konnte es mittlerweile persönlich ausräumen – erst gar nicht gegeben. Einem durch den Ortsbeirat geforderten zweiten barrierefreien Strandaufgang mit vernünftiger Betreuung auf Höhe des Hotels Neptun in Warnemünde steht er grundsätzlich offen gegenüber.


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