Erstanlauf der Tweismaker-Jolle „Oll Stromer“ im Alten Strom


28. Juni 2023

Auch das Schifffahrtsmuseum Rostock ist auf der 85. Warnemünder Woche mit einer kleinen Flotte präsent. Erstmals ist der Tweismaker-Nachbau Oll Stromer – entstanden auf der Historischen Bootswerft im IGA Park – mit von der Partie.

Das Schifffahrtsmuseum Rostock und der Förderkreis des Museums sind am Sonntag zu Gast auf der Warnemünder Woche. Die Flotte, bestehend aus der Warnemünder Jolle Oll Stromer, dem Heuer (Holzboot) Dwarskopp und dem Motorboot Macker, startet am Sonntag, 2. Juli, um 9 Uhr an der Bootswerft. Auch Werner und Renate Kreuscher werden in ihrer Original Warnemünder Tracht mit an Bord sein. Gegen 11 Uhr ist die „Armada“ am Alten Strom avisiert. Sie wird dort von der Warnemünder Trachtengruppe und Vertretern des Heimatmuseums erwartet. De Klaashahns übernehmen die musikalische Begrüßung. Gegen 14 Uhr legen die Boote wieder ab in Richtung IGA Park.

Im 19. Jahrhundert waren die Warnemünder Volljollen, auch bekannt als Tweismaker, typische Segelschiffe der Küstenfischerei. Motorisierte Kutter lösten sie später ab. Noch bis in die 1930er Jahre segelte die Warnemünder Tweismaker-Flotte auch bei der Warnemünder Woche ihre Rennen aus. Die Herausforderung: Es konnte kein noch so schlecht erhaltenes Exemplar dieses Warnemünde-typischen Bootstyps erhalten werden.

Vereinzelte Fotos und Beschreibungen überlieferten das Wissen um den Bau dieser historischen Holzboote. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren widmete sich eine Gruppe ehrenamtlicher Bootsbauer und begeisterter Segelfreunde dem Nachbau (DWM berichtete). Eine anspruchsvolle Aufgabe, wie sich herausstellte. Voller Eifer haben an der Jolle mitgebaut: Paul Brümmer, Helge Berkel, Paul Opel, Kristian Brümmer, Heribert Hartleib, Hans Rieck, Michael Mahler, Uwe Ahlgrimm, Peter Vito, Thomas Westphal, Henry Marquardt und Bernd Alter. Ende 2017 begannen die Arbeiten, im August 2018 erfolgte die Taufe und im September 2020 wurde die Holzjolle erstmals zu Wasser gelassen (DWM berichtete). Oll Stromer machte das, was er sollte und schwamm!

Dass das Projekt „Tweismaker“ überhaupt mit Leben erfüllt werden konnte, ist vor allem den zahlreichen Spendern zu verdanken. 46.000 Euro sind in das Vorhaben geflossen. Zu den Unterstützern zählten: Apotheke 24, Cortronik, der Förderverein Leuchtturm Warnemünde, Fresand, Gesundschuh Warnemünde, die Kloska Group, die Hanse- und Universitätsstadt Rostock, die Ostseesparkasse Rostock, Satori & Berger, die Stadtwerke Rostock, die Stiftung Oll Warnemin, der Fracht- und Fischereihafen, der Rotary Club Warnemünde, Rotaria Energie- und Umwelttechnik Rerik, die Segelmeister Müller aus Gehlsdorf und die Wohnungsgenossenschaft Schifffahrt-Hafen Rostock. Hafentrailer, Slipanlage und ein Schwimmsteg konnten auf Initiative des Landtagsabgeordneten Ralf Mucha angeschafft werden. Die dazu notwenigen 30.000 Euro hat er aus dem Strategiefond der Landesregierung lockergemacht.

„Mit dem Neubau der Tweismaker-Jolle haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Er steht für die Wiederbelebung vergangener maritimer Traditionen und veranschaulicht das Erbe der Warnemünder Küstenfischerei“, sagt die Leiterin des Rostocker Schifffahrtsmuseum, Kathrin Möller. Sie wird sich den Erstanlauf im Alten Strom ebenfalls nicht entgehen lassen und an Bord sein.  

Seit 2002 unterstützt ein Förderkreis das Schifffahrtsmuseum Rostock und damit den Erhalt und die Erneuerung seiner Sammlungen, Ausstellungen und baulichen Anlagen.

Foto: Schifffahrtsmuseum Rostock


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|