85. Warnemünder Woche: „Wir starten wieder so richtig durch“


27. Juni 2023

Mit dem Niegen Ümgang beginnt am Sonnabend, 1. Juli, die 85. Warnemünder Woche, der perfekte Mix aus Sport und Kultur, aus dem Veranstaltungskalender der Stadt Rostock nicht mehr wegzudenken. Schirmherrin und Sportministerin Stefanie Drese schickte zur Auftaktpressekonferenz eine Videobotschaft und hob den den besonderen Stellenwert der Festwoche für die gesamte Region hervor: „Die Warnemünder Woche ist die wichtigste und größte Segelsportveranstaltung im Land und verbindet Sport und Kultur auf eine ganz besondere Weise.“

„Die Warnemünder Woche verbindet auch Tradition und Moderne sowie Regionalität und Weltoffenheit“, führte Rostocks Oberbürgermeisterin, Eva-Maria Kröger, aus. Ihr Dank galt in allererster Linie dem Ehrenamt: „Was mich in Warnemünde immer wieder beeindruckt, ist das hohe ehrenamtliche Engagement, auch bei dieser Veranstaltung. Dafür ein großes Dankeschön!“ Kröger kündigte zudem an, verstärkt in den Dialog treten zu wollen, das Ehrenamt künftig noch besser unterstützen zu können. Konkret nannte sie die Nachwuchssorgen in den Vereinen, zunehmende gesetzliche Auflagen und die Kostensteigerungen als besondere Herausforderungen. Fasziniert zeigte sich das Stadtoberhaupt von der Vielfalt der Veranstaltung.

„Zu keinem anderen Zeitpunkt ist Warnemünde so international. Seglerinnen und Segler aus der ganzen Welt kommen hierher und reisen hoffentlich zufrieden und als Botschafter unseres Ostseebades wieder nach Hause“, unterstrich Tourismusdirektor Matthias Fromm. Für sein Segment seien Veranstaltungen wie die Warnemünder Woche daher sehr wichtig. „Zwar sind die Unterkünfte im Sommer ohnehin sehr gut gebucht, doch die Urlauber erwarten zu Recht, dass ihnen auch etwas geboten wird.“ Fromm wusste darüber hinaus zu berichten, dass sich die Gründung des Büros Warnemünder Woche im Jahr 2019 bewährt habe. „Die letzten Jahre waren wegen der Pandemie schwierig, doch 2023 wollen wir endlich wieder richtig durchstarten“, so Matthias Fromm. Besonders freut sich der Tourismuschef auf den 20. Niegen Ümgang, bei dem auch die 700-jährige Zugehörigkeit Warnemündes zur Stadt Rostock abgebildet werden soll.

Wie das im Detail aussehen soll, wollte Inge Regenthal vom federführenden Gemeinnützigen Verein für Warnemünde e.V. noch nicht erzählen. „Wenn ich jetzt schon alles verrate, macht es keinen Spaß mehr.“ Ihre dringliche Empfehlung lautete daher: „Vorbeikommen und überraschen lassen“. Die Organisatoren rechnen mit bis zu 2.500 Teilnehmern – 15 Vereine, aber auch viel Gewerbe. Die Moderatorenbühne steht wieder am Roten Pfeil in der Kirchenstraße. „Viele Jahre hat hier der im September 2022 verstorbene Leuchtturmchef Klaus Möller gestanden. Sein Wunsch war immer ein rotes Sofa als Sitzgelegenheit. Dank der Unterstützung von Ikea Rostock, können wir dem postum entsprechen“ (DWM berichtete).  

Was das Sommerfest betrifft, kündigte Inge Regenthal an: „Nach ein paar schwierigen Jahren, schießen wir jetzt endlich wieder aus vollen Rohren.“ So werde es im Kurhausgarten fast jeden Tag bis 22 Uhr Programm geben. Neben Klassikern wie dem Rock Open-Air „Rauch auf dem Wasser“ (6. Juli) und dem Shanty-Tag (8. Juli), werde es beispielsweise mit einem Schlagertag (3. Juli) und dem Ladies Day (5. Juli) auch Neuerungen geben. Der Freitag ist dem jungen Publikum vorbehalten und sonnabends darf getanzt werden.

Einen Ausblick auf das Segel-Programm gab Sportdirektor Peter Ramcke: Neben Evergreens, wie dem ILCA Europa Cup, der Langstreckenregatta Rund Bornholm und der Offshore Mittelstrecke nach Kühlungsborn, freue er sich besonders auf die Solinge mit ihrer EM und die Starboote mit ihrem Big-3-Event. Gemeint sind die Star Eastern Hemisphere Championship, die von der Wertigkeit her einer Europameisterschaft entsprechen. Außerdem würden die 29er im besten Revier willkommen geheißen. Die noch nicht abgeschlossenen Bauarbeiten an der neuen Sportschule auf der Mittelmole hätten Einfluss auf die Klassenplanung genommen, so Ramcke. „Wir sind hier in den Flächen noch etwas eingeschränkt und wollen uns in diesem Jahr auf die Top Events konzentrieren.“

Uwe Thielemann vom Schweriner Yacht-Club e.V. segelt die Star Eastern Hemisphere Championship mit. In der Segelwelt übt das Starboot eine besondere Faszination aus, was auch an der langen Historie der Klasse liegt. „Der Star ist seit 1911 die älteste Einheits-Kielbootsklasse der Welt“, verriet der Vorschoter. Von 1932 bis 1972 und von 1980 bis 2012 war sie olympisch. „In Warnemünde wollen wir das Starboot als attraktive Nachfolgeklasse jungen Seglern vorstellen und mit ihnen ins Gespräch kommen“, so Thielemann. Eine Besonderheit der Stare sei, dass der Gewinner einer Kontinentalmeisterschaft, wie es die Eastern Hemisphere Championship eine ist, lebenslang einen silbernen Stern anstatt des roten Klassenzeichens im Segel tragen darf.

Eine der besten ILCA 6-Seglerinnen Deutschlands ist Hannah Andersohn. Die Warnemünderin war bereits international erfolgreich und hat sich zum Ziel gesetzt, an den Olympischen Spielen 2024 in Paris teilzunehmen. Aktuell bereitet sie sich auf die Weltmeisterschaft Anfang August in Den Haag vor. Diese werde der erste wichtige Schritt in Richtung Olympische Spiele sein, sagte Anderssohn. Die Warnemünder Woche passe super in die Vorbereitung. Die 23-Jährige hofft auf einen Podiumsplatz beim ILCA Europa Cup, doch eines steht für sie schon im Vorfeld fest: „Warnemünde ist und bleibt für mich das schönste Segelrevier der Welt! Da kann ich wahrscheinlich nicht ganz neutral bleiben, immerhin bin ich hier groß geworden und kenne kein anderes Revier so gut, wie die Bucht vor Warnemünde.“

Ebenfalls auf dem Wasser, allerdings mit Paddeln angetrieben, kämpfen die Drachenboote auf dem südlichen Alten Strom am 8. und 9. Juli um die besten Plätze beim 25. Drachenbootfestival. „Wir rechnen mit circa 1.500 Aktiven über beide Tage“, sagte Stefan Eichelmann, Vorsitzender des organisierenden SV Breitling. Bei der Jubiläumsausgabe sei „wie immer mit Spaß und wilden Rennen auf dem Wasser“ zu rechnen. Daneben wird es an Land wieder ein buntes Programm mit vielen gutgelaunten Menschen am Alten Strom geben.

Etwa 35 Mannschaften mit rund 400 Teilnehmern erwartet der Vorsitzende des Bezirkshandballverbands Nord, Rainer Voß, zu den 27. Beach-Handball-Tagen. Das Strandsportevent findet am 1. und 2. Juli in der SportBeachArena statt. „Der Strand wird dann zum Beachhandball-Hexenkessel“, prognostizierte Voß. Neu sei eine Beachparty am Sonnabend für Sportler und Gäste. Die Finalspiele sind für den Sonntag, circa 15 Uhr geplant. „Ich freue mich über viele Zuschauer, die unsere Mannschaften kräftig anfeuern“, so Voß.

Am zweiten Veranstaltungswochenende übernehmen die Beach-Lacrosse- (8. und 9. Juli) und Beach-Rugby-Teams (9. Juli) das Zeptner in der SportBeachArena. Johanna Vick spielt seit einem Auslandsjahr in ihrer Schulzeit den neuseeländischen Nationalsport Rugby. „Das tolle daran ist, dass es zwar ein harter, aber auch sehr fairer Sport ist, bei dem sich alle mit Respekt begegnen. Im Sand, mit der Ostsee im Hintergrund, macht das ganze einfach noch mehr Spaß“, erklärte sie die Faszination Rugby. Im vergangenen Jahr hatte das Beach-Rugby-Turnier zum zweiten Mal im Rahmen der Warnemünder Woche stattgefunden. „Die Resonanz darauf war großartig! Diese Erfolgsgeschichte wollen wir nun fortschreiben“, sagte Vick.


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