Ein Brunnen auf dem Kirchenplatz – nächste Woche geht’s los!


11. Mai 2022

Aller Wahrscheinlichkeit nach am kommenden Montag, 16. Mai, beginnt die Asa Bau GmbH mit den Tiefbauarbeiten für den Neptunbrunnen auf dem Kirchenplatz Warnemünde.

Das Geld ist beisammen. Sogar weit mehr, als ursprünglich veranschlagt. Gute 250.000 Euro an Spendengeldern sind zusammengekommen. „Erst in der vergangenen Woche bekam ich noch eine mündliche Zusage über 2.000 Euro, zweckgebunden für Sitzbänke“, erzählt Alexander Prechtel. Er war Ideengeber und Initiator, bei ihm laufen nahezu alle „Brunnenfäden“ zusammen. Willigt die Stadtverwaltung ein, wird es in unmittelbarer Nähe des Wasserspiels also auch noch zusätzliche Bänke geben. Die Zeichen stehen gut, denn, so Prechtel, die Grünamtsleiterin Ute Fischer-Gäde ist städtische Brunnenbeauftragte, befürwortet die zusätzlichen Sitzgelegenheiten ausdrücklich und will sich schon um geeignete Standorte kümmern.

Das gesammelte Geld wird in dieser Größenordnung auch benötigt, denn es gab einige Mehraufwände: Wie überall haben sich auch beim Warnemünder Brunnenprojekt die Baukosten massiv erhöht. Gestiegene Materialkosten und Lieferengpässe tun ihr übriges. Doch von Beginn an stand für Alexander Prechtel und seine Mitstreiter fest: An der Qualität sollte keinesfalls gespart werden.

Aufgepeppt wurden zum Beispiel die Berieselungs- und Brunnenanlage. Sprühnebel wird nach dem Zufallsprinzip ausgestoßen und statt drei Düsen gibt es jetzt sechs. „Optimal wäre natürlich eine Hochdruckanlage gewesen, doch die käme in Anschaffung und Wartung nochmals weitaus teurer.“

Deutlich kostenintensiver als angenommen – und das sei wirklich ein Grund zur Freude – ist die Stehle mit den Spenderplaketten. Im Ganzen sind es nämlich 129 Spender, die mindestens 500 Euro gegeben haben – sieben sogar mehr als 10.000 Euro. „Alle Namen auf den vier Tafeln á 28 mal 100 Zentimetern unterzubringen, hat mir schlaflose Nächte bereitet“, bekennt der Warnemünder. Sortiert wurde nach Spendensumme und Datum. Die Druckvorlagen wurden durch die Rostocker Grafikerin Daniela Krätzel hergestellt. „Sie hat unheimlich gut mitgemacht und am Ende passte alles“, lobt Alexander Prechtel die Zusammenarbeit. Jetzt gilt allerdings Plakettenstopp, denn am Wochenende wurden die letzten Daten an die Kunstgießerei der Gebrüder Ihle in Dresden verschickt. Die Metalltafeln werden anschließend auf einen 160 Zentimeter hohen Naturstein montiert. Dieser kommt aus Lübeck von der Firma Naturstein Wolf, die alle Steine für den Brunnen liefert. Und damit kein Hund die Plaketten anpinkeln kann, beginnt die Beschriftung auch erst bei 60 Zentimetern, von untern gesehen.

Um sicherzustellen, dass bei den eigentlichen Bauarbeiten alles rund läuft, wurde mit dem Landschaftsarchitekten Johannes Evert aus Gehlsdorf zudem ein Baubetreuer verpflichtet. Dessen Vater ist wiederum mit dem Künstler Thomas Jastram befreundet und so schließt sich wieder ein Kreis. Mittlerweile liegen auch alle Schlussgenehmigungen vor. „Unser besonderer Dank richtet sich an Bausenator Holger Matthäus, der verwaltungsintern alles gesteuert und beschleunigt hat.“ Zielstellung ist die feierliche Inbetriebnahme Ende Juni mit einem Brunnenfest.

Am Schluss hat eben doch noch viel gepasst. Es gab zwar ein paar Enttäuschungen, doch das Positive überwiegte. „Die Warnemünder haben unheimlich gut mitgezogen. Darüber bin ich froh und dankbar“, betont Alexander Prechtel. Man könne jetzt tatsächlich von einem Brunnen aus Warnemünde für Warnemünde sprechen. Ein kleiner Ort mit nicht einmal 10.000 Einwohnern habe es geschafft, in 15 Monaten mehr als eine Viertel Million Euro zusammenzusammeln. Das sei sagenhaft und zeichne Warnemünde eben aus.


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Limal - 12.05.2022 um 18:34 Uhr
Nach wie vor gibt es sooooo viele Baustellen in Warnemünde ,die scheinbar unwichtig sind !? Vom Straßen Pflaster bis Baumpflege und , und , usw.
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