Für André Kroboth schlägt das Herz im Takt der Leuchtfeuer. Nun hat der Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V. den 49-jährigen Warnemünder offiziell zum Leuchtturmbotschafter ernannt – eine Auszeichnung für einen Mann, der seit Jahren mit Leidenschaft für das maritime Wahrzeichen lebt und wirbt. „Wir haben Leuchtturmfrauen und -männer, Enthusiasten auf der ganzen Welt – und mit André Kroboth einen ganz besonderen Fan hier unter uns“, betont der Vereinsvorsitzende Mathias Stagat. Seit fast zehn Jahren unterstützt Kroboth den Förderverein, bringt Ideen ein und ist längst zu einem festen Gesicht in der Leuchtturm-Familie geworden.
Die Verbindung zum Warnemünder Leuchtturm ist für Kroboth biografisch gewachsen. Aufgewachsen in Sichtweite, gehörte der Anblick des strahlenden Leuchtfeuers für ihn schon immer zum Alltag – und weckte früh die Faszination für die „Wächter am Meer“. 2018 setzte er gemeinsam mit seinem Partner René Kroboth-Stolte ein besonderes Zeichen der Verbundenheit: Beide gaben sich ihr Jawort auf dem Leuchtturm. Und in Zukunft will André Kroboth seine Leidenschaft sogar noch verstärken – als ehrenamtlicher aktiver Leuchtturmmann, voraussichtlich ab 2027. Bis dahin führt ihn die Liebe zu den maritimen Wahrzeichen hinaus in die Welt.
Mit seinem betagten Wohnmobil „Betzy“ reist er regelmäßig dorthin, wo das Meer von Leuchtfeuern erhellt wird. Erst kürzlich kehrte er von einer 46-tägigen Skandinavien-Tour zurück – 100 Leuchttürme hat er dort besucht und, wo möglich, auch bestiegen (DWM berichtete). „Bei allen Reisen sind die Leuchttürme meine Ziele“, sagt er. Ob an der polnischen Ostseeküste, in Florida oder gar in Thailand – immer wieder führen ihn seine Wege zu den maritimen Bauwerken. Besonders beeindruckt hat ihn der Leuchtturm auf der Halbinsel Hela, von dem aus man bei klarer Sicht bis zu den Nachbarstaaten blicken kann. Und doch bleibt André überzeugt: „Keiner ist so schön wie unser Turm hier in Warnemünde.“
Dass Kroboth nun offiziell als Botschafter ernannt wurde, ist auch ein Bekenntnis des Vereins zur gelebten Leuchtturmkultur. Als Gründungsmitglied der Europäischen Route der Leuchttürme (ERoL) hatte sich der 2022 verstorbene Leuchtturmchef Klaus Möller diesen Brückenschlag über Ländergrenzen hinweg zum Herzensprojekt gemacht. Heute führt der Verein diese Arbeit fort – und Kroboth ist das lebendige Beispiel dafür, wie Begeisterung weitergetragen werden kann.
„Wir haben die Europäische Leuchtturmroute mit auf den Weg gebracht, und André ist ein Beispiel für gelebte Leuchtturmkultur – Anlass genug, ihn zum Botschafter des Fördervereins zu ernennen“, sagt Mathias Stagat. Mit Polohemd und Basecap ausgestattet, kann Kroboth auf seinen Reisen nun auch ganz offiziell für den Verein und das Warnemünder Wahrzeichen werben.
Die nächste große Tour steht bereits fest: Am 1. September bricht André Kroboth gemeinsam mit seiner Mutter Regina auf – ein Geburtstagsgeschenk ihrer drei Söhne. Mit „Betzy“ geht es diesmal an die französische Atlantikküste. Bretagne und Normandie, Regionen voller markanter Leuchttürme, warten auf die beiden. „Ich denke, es werden nochmals hundert sein“, sagt Kroboth mit einem Lächeln.
So wird aus einem stillen Bewunderer ein offizieller Botschafter – einer, der das Leuchtfeuer von Warnemünde hinaus in die Welt trägt und dabei zeigt, dass Liebe zu einem Turm weit mehr sein kann als Heimatgefühl: Sie wird zur Haltung.
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