Europäische Leuchttürme sollen enger zusammenrücken


24. September 2021

Das Kulturgut „Leuchtturm“ erhalten, dabei den Austausch mit Gleichgesinnten fördern, die Jugend einbeziehen und gemeinsam kreative Idee ausbrüten – das haben sich die zehn Gründungsmitglieder des Fördervereins Europäische Leuchtturm-Route e.V. auf ihre Fahnen geschrieben. Ende Juni wurde der Verein – ein Zusammenschluss von Personen aus unterschiedlichen Leuchtturmvereinen an Nord- und Ostsee – aus der Taufe gehoben. Zu den Mitgliedern zählt der Warnemünder Leuchtturmverein.

„Wir starten zunächst in Deutschland, perspektivisch sollen aber Kontakte zu möglichst vielen europäischen Vereinen und Dachorganisationen hergestellt werden. Mit Norwegen, Estland und Frankreich sind wir bereits im Gespräch“, erklärt Volker Köhler. Der Physiker und Ingenieur mit Wohnsitz in Wismar hat den Vereinsvorsitz übernommen.

Dieses Zusammenwachsen innerhalb Europas ist Voraussetzung für die Etablierung als eine der Kulturrouten des Europarats (Cultural Routes of the Council of Europe). Das Thema „Leuchttürme“ sei dort bislang nicht besetzt, weiß Volker Köhler. Doch die Trauben hängen hoch, denn andere „Routen“ haben schon sehr professionell vorgelegt. Der Hansetag, die Route der Backsteingotik oder der Jakobsweg sind bekannte und sehr gelungene Beispiel für qualifizierte Kulturrouten. Um auch den Leuchttürmen eine so breite Plattform bieten zu können, müssen zunächst viele Kriterien erfüllt und gemeinsame Aktivitäten nachgewiesen werden: „Sind wir auf einem guten Weg, können wir einen Antrag auf Zertifizierung stellen und dann heißt es dranbleiben, denn alle paar Jahre findet eine Re-Zertifizierung statt.“

Erste Umsetzungsideen, das Konstrukt mit Leben zu erfüllen gibt es bereits. So soll schon zur nächsten Saison ein deutschlandweiter Leuchtturmpass aufgelegt werden. Den können die Leuchtturmfans erwerben und beim Erkunden der Seezeichen abstempeln lassen. So werde eine Verbindung zwischen den Leuchttürmen in Deutschland hergestellt. Längerfristig sind auch Jugendcamps geplant: „Denkbar ist, dass junge Leute aus verschiedenen Ländern gemeinsam Instandhaltungsarbeiten an Leuchttürmen vornehmen oder dass sie in Eigenregie Ausstellungen organisieren“, spielt Köhler Zukunftsmusik. Die Jugend einzubeziehen und frische Ideen mitzunehmen ist den „Leuchttürmern“ wichtig. So wurde der Auftrag für die Entwicklung eines Vereinslogos an das Regionale Berufliche Bildungszentrum Müritz vergeben.

Finanzieren will sich der Förderverein Europäische Leuchtturm-Route e.V. aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Jeder kann Mitglied werden. Ab dem kommenden Jahr über die Webseite und solange die nicht fertig ist, per E-Mail an vkoehler@leuchtturmverein.de. Die Mitgliedsbeiträge bewegen sich zwischen jährlich 30 Euro für Einzelpersonen und 700 Euro für Gebietskörperschaften und Unternehmen. Darüber hinaus ist man für Spenden offen.

Die Idee, eine Verbindung zwischen den europäischen Leuchtturmvereinen und Interessenverbindungen herzustellen, gemeinsam eine Leuchtturmroute aufzusetzen und Informationen auszutauschen stammt übrigens aus Brüssel. In der Landesvertretung für Mecklenburg-Vorpommern bei der EU hat sie insbesondere Frau Sylvia Völzer, vorangetrieben. Als Referentin ist sie auch für Kultur und Bildung soweit Jugend verantwortlich. Mit Volker Köhler und Klaus Möller, Vorsitzender des Fördervereins Leuchtturm Warnemünde e.V., fand sie sofort tatkräftige Unterstützer. Die Gründungs- und Startphase wird durch das Innenministerium MV gefördert. „Dafür sind wir sehr dankbar. Wegen des Lockdowns hat sich Gründung erheblich länger als geplant hingezogen. Jetzt geht es darum die Gemeinnützigkeit vorantreiben“, so Volker Köhler. Der 65-Jährige will Ende des Jahres in Rente gehen und hat dann genug Zeit, sich noch intensiver um den Verein zu kümmern.


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Birgit Zölsmann - 26.09.2021 um 09:17 Uhr
Moin, ich finde das eine echt tollle Idee, mit der Leuchtturmroute.
vorallem die Jugend mit einzubeziehen.
Leuchtürmr sind immer und überall etwas besonderes, jeder
hat seine eigene Geschichte!
würde mich freuen bald mehr von diesem Projefkt zu lesen.
vlG aus Bln Althohenschönhausen
Ulli Donner - 24.09.2021 um 20:18 Uhr
Eine hervorragende Idee ???? !
Wir waren schon mehrmals in Warnemünde auf Urlaub und immer wieder ein schönes Erlebnis ! Dabei dürfte der Leuchtturm natürlich nicht fehlen !
Viel Erfolg für euren Plan .
LG aus Tirol ????????
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