Die 87. Warnemünder Woche steht in den Startlöchern: Vom 5. bis 13. Juli verwandelt sich das Ostseebad wieder in einen Hotspot für Spitzensport, maritimes Flair und ein vielfältiges Kulturprogramm. Seglerinnen und Segler aus aller Welt sorgen für sportliche Höchstleistungen auf dem Wasser, während an Land Musik, Lesungen und traditionsreiche Highlights für unvergessliche Urlaubsmomente sorgen.
„Ich freue mich, dass wir Gastgeber sein dürfen und Rostock-Warnemünde von seiner besten Seite präsentieren können“, sagt Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger bei der gestrigen Auftaktpressekonferenz. Gemeinsam mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig wird sie am 5. Juli beim Niegen Ümgang und dem Fassbieranstich die Warnemünder Woche offiziell eröffnen. Besonders am Herzen liegt ihr das Ehrenamt: Zwei volle Tage will sie vor Ort sein, um Einblicke in die vielfältigen Aufgaben der freiwilligen Helfer zu bekommen, ohne die dieses Großereignis nicht möglich wäre. „Und das nicht nur als Zuschauer, sondern als aktive Helferin“, betont die OB. Live zu erleben etwa am Mittwoch, 9. Juli, am Glashäger-Stand auf der Seepromenade.
Auf dem Wasser erwartet Sportdirektor Peter Ramcke ein starkes Teilnehmerfeld: Höhepunkte sind die OK-Europameisterschaft mit über 100 Jollen und der ILCA Europa-Cup mit fast 300 Startern. „Wir wurden mit den Meldungen quasi überrannt“, freut sich Ramcke. Die gerade Küstenlinie biete bei westlichen Winden traumhafte Segelbedingungen. „Dank kurzer Wege zwischen Hafen und Regattabahnen gilt Warnemünde als eines der besten Reviere Europas. Internationale Wettfahrtleitungen und die enge Zusammenarbeit mit dem Königlichen Dänischen Yacht-Club garantieren perfekte Bedingungen“, sagt der schwärmt Ramcke
Auch die Vision einer Austragung der olympischen Segelwettbewerbe 2036 treibt die Verantwortlichen an. Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger sieht Rostock-Warnemünde bestens gerüstet. Zum aktuellen Stand sagt sie: „Die Diskussion um die Olympiabewerbung ist wie immer in Rostock sehr lebendig. Wir sind fest entschlossen, weiterhin aktiv für die Austragung der Segelwettbewerbe im Rahmen der Olympischen Spiele zu werben. Bereits jetzt hat sich Rostock erfolgreich in den bundesweiten Diskurs eingebracht und ist Teil der Städte und Regionen, die ihre Bereitschaft signalisiert haben, für Deutschland in den internationalen Wettbewerb zu gehen. Wir haben ein fantastisches Segelrevier und können locker mit Kiel mithalten.“ Hinzu komme die Nahbarkeit durch den breiten Strand. „Wir sind mittendrin im Diskussionsprozess und ich würde es gern sehen, wenn wir dabeibleiben.“
Peter Ramcke verweist auf die Potenziale der neuen Sportschule und des Hafens an der Mittelmole: „Was spricht dagegen, ein Kreuzfahrtschiff als olympisches Dorf für die Athleten und Athletinnen an der Mittelmole einzurichten? Durch die gut abzusichernde Mittelmole könnte ein Sicherheitskonzept einfach umgesetzt werden und das olympische Dorf auf einem Kreuzfahrtschiff wäre an Nachhaltigkeit nicht zu toppen. Keine neuen Flächen müssten erschlossen werden.“
Neben dem Segelsport begeistert das Landprogramm mit einer Mischung aus Tradition und neuen Akzenten. „Die Warnemünder Woche bietet ein hochkarätiges, abwechslungsreiches Programm“, kündigt Matthias Fromm, Tourismusdirektor Rostock & Warnemünde, an. Ein Highlight: Die Glashäger-Strandkonzerte am 10. Juli mit Tocotronic, Hinterlandgang, Les Bummms Boys und Lappalie – ein musikalisches Sommererlebnis, kostenfrei erlebbar in der Strand Arena am Aufgang 1.
Literaturfans kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten: Monchi präsentiert am 5. Juli seinen Podcast „Weil’s jeden Tag brennt“, Jessica Benjatschek liest am 6. Juli aus „Freiheit, Wind und Mut“, und am 9. Juli lädt Gottfried Haufe mit dem Shanty-Chor Möwe und die Ölmützen zur humorvollen Lesung „Die Welt des Fischbrötchens“ ein.
Bewährte Programmpunkte wie der Niege Ümgang (5. Juli), das spektakuläre Open-Air am Meer „Rauch auf dem Wasser XXI“ im Kurhausgarten (10. Juli), der traditionelle Shanty-Tag (12. Juli), Strandsportturniere und die NDR-Tage am 5. und 6. Juli sorgen für Tradition und maritimes Flair. Abends lockt vom 10. bis 12. Juli das Open-Air-Kino am Wiro-Ausguck Mittelmole mit Klassikern wie „Wunderschön“ „Dirty Dancing“ und „Barbie“.
Das Sommerfestprogramm des Warnemünde Vereins zeigt einmal mehr die Verbundenheit der Einheimischen mit ihrer Warnemünder Woche. „Wir erwarten zum Niegen Ümgang wieder über 2.500 Teilnehmende“, freut sich Ingeborg Regenthal, stellvertretende Vorsitzende. Der Verein sorgt mit Partnern wie KVS und der Tourismuszentrale für ein tägliches Livemusikprogramm im Kurhausgarten, moderiert erstmals von Olaf Hobrlant beim Shanty-Tag. Zugleich kündigt Regenthal ihren Rückzug für 2026 an: „Es wird Zeit für neue Gesichter, aber wir sorgen für eine gute Übergabe.“
„Da auch unsere Agentur KVS im kommenden Jahr nicht mehr dabei sein wird, haben wir bereits jetzt eine Nachfolgelösung gefunden“, erklärt sie. „Die in Rostock ansässige Event-Agentur Highlights Event Management wird künftig in unserem Auftrag das Marktgeschehen betreuen, während die Tourismuszentrale die Federführung für das Kulturprogramm übernimmt.“ Damit sei die Durchführung der Traditionsveranstaltungen auch langfristig gesichert, was eine reibungslose Übergabe an die künftigen Vereinsverantwortlichen ermögliche. „Der Niege Ümgang bleibt dabei weiterhin vollständig in der Verantwortung des Vereins“, betont Inge Regenthal.
Auch sportlich ist am Strand einiges geboten: Beachhandballer eröffnen das erste Wochenende, gefolgt von Beach-Lacrosse und Beach-Rugby am zweiten Wochenende. Das Drachenbootfestival am 12. und 13. Juli verspricht packende Rennen und ein fröhliches Miteinander am südlichen Alten Strom.
Seit Juli 1926 werden vor Warnemünde die ersten Verbandswettfahrten unter Mitwirkung des Warnemünder Segel-Clubs ausgerichtet. Auf die Frage, wie sie die Oberbürgermeisterin die Warnemünder Woche im Jubiläumsjahr 2026 vorstellt, wenn die Veranstaltung 100 Jahre alt wird, erklärte sie: „Sport- und Kulturveranstaltungen sind von großer Bedeutung für unsere Stadt. Deshalb wünsche ich mir eine kontinuierliche Weiterentwicklung – nicht unbedingt im Sinne eines Wachstums, sondern in der Qualität. Zudem soll unser Segelrevier weiterhin als eines der besten weltweit gelten. Vor allem hoffe ich, dass die vielen Hundert Ehrenamtlichen, die dieses Ereignis ermöglichen, der Warnemünder Woche treu bleiben und dass neuer Nachwuchs gewonnen wird.“
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