Wenn am 1. Januar um 18 Uhr der erste Ton erklingt und der Leuchtturm von Warnemünde in Farbströmen, Laserbahnen und Feuerwerksbildern erstrahlt, verwandelt sich die Promenade erneut in ein Meer aus Emotionen. Zehntausende Menschen strömen zusammen, um ein Ritual zu zelebrieren, das für viele den eigentlichen Beginn des neuen Jahres markiert: das Warnemünder Turmleuchten – 2026 bereits zum 26. Mal.
Rund 200 Mitwirkende bereiten sich wochenlang auf diesen einen, unwiederholbaren Moment vor. Präzision, Vertrauen und Gänsehaut begleiten die Teams – im Bewusstsein, dass für viele Menschen genau hier das Jahr wirklich beginnt.
Das Motto 2026 lautet „Lichtblicke“ – ein bewusstes Zeichen der Zuversicht in einer herausfordernden Zeit. Tourismusdirektor Matthias Fromm begrüßt die Wahl ausdrücklich: „Einen Lichtblick braucht jeder in der heutigen Zeit.“
Für die Inszenierung wurden sieben Musiktitel ausgewählt, allesamt emotional aufgeladen. Ein besonderer Höhepunkt: Ola Van Sander präsentiert live eine neu arrangierte Fassung des KARAT-Klassikers „Ich liebe jede Stunde“ – eine Hommage an Turmleuchten-Mitbegründer Gerhard Lau.
„Für unsere Interpretation des KARAT-Titels ‚Ich liebe jede Stunde‘ bringen wir wieder viel Herzblut und großartige Musiker auf die Bühne“, sagt Van Sander. Sein persönlicher Lieblingssong „Verwahrlost aber frei“ erklingt im Vorprogramm. „Der passt einfach zu mir.“ Außerdem wird er auf die erfolgreiche Irland-Tour seiner Band Bezug nehmen.
Hanse-Event-Chef und Turmleuchten-Regisseur Torsten Sitte verspricht: „30 fluffige Minuten zum Nachdenken, Schmunzeln und Mitrocken – das wird gut am 1. Januar 2026.“
Seine Ehefrau Martina Hildebrandt, ebenfalls Geschäftsführerin der Hanseatischen Eventagentur, ergänzt: „Seit 2006 steht das Turmleuchten unter einem Motto. Die Mottos begegnen uns – genauso wie die passenden Songs. Sie gehen uns nicht aus.“
Zugleich betont sie: „Das Turmleuchten ist rein sponsorenfinanziert. Für die meisten Partner zählt nicht der Werbeeffekt, sondern dass die Veranstaltung für alle kostenfrei bleiben kann.“
Für die Mitglieder des Fördervereins Leuchtturm Warnemünde e.V. ist das Turmleuchten ein Herzensprojekt. Vorsitzender Mathias Stagat sagt: „Wir als Verein freuen uns, so tolle Partner an unserer Seite zu haben. Heute, am internationalen Tag des Ehrenamts, möchten wir das Ehrenamt besonders herausstellen.“
Der Verein ist außergewöhnlich: Er nimmt keine Fördergelder – er vergibt sie. Über eine Million Euro flossen bereits an 105 Einrichtungen. „Diejenigen, die sich in der Gesellschaft engagieren, unterstützen wir gern“, so Stagat.
Besonders hervorgehoben wird das Ehrenamt 2026 durch eine exklusive Kunstauktion: Vom 1. Dezember 2025, 12 Uhr, bis zum 1. Januar 2026, 12 Uhr, versteigert der Verein eine einzigartige Grafik des Warnemünder Zeichners Sebastian Stave. Das Unikat zeigt das Turmleuchten – und setzt Warnemünde augenzwinkernd als „Mittelpunkt der Welt“ in Szene (DWM berichtete).
Gebote per E-Mail an: versteigerung@leuchtturmverein.de
Mindestgebot: 500 Euro
Der Erlös – traditionell aufgerundet – fließt vollständig in die Arbeit des Vereins.
Stave, bekannt für seine Wimmelbilder und sein Hundemaskottchen „Wanda“, zeigt sich geehrt: „Als Warnemünder bin ich sehr stolz, so einen Beitrag leisten zu können.“
Das Werk kann im Kunstatelier Warnemünde, Kirchenplatz 3, während der Öffnungszeiten besichtigt werden.
Dass Europas größte Neujahrsinszenierung weiterhin kostenfrei bleibt, ist nur durch treue und neue Partner möglich. Besonders freut sich das Team über den prominenten Neuzugang AIDA Cruises – ein starkes Zeichen eines der bekanntesten Rostocker Unternehmen.
Die Finanzierung des Turmleuchtens bleibt eine große Herausforderung. „Umso mehr freuen wir uns, wieder eine Möglichkeit gefunden zu haben. Das Turmleuchten ist von unschätzbarem Wert, um auf Rostock als Urlaubsziel aufmerksam zu machen – mit Zehntausenden Gästen vor Ort und großer Reichweite in den sozialen Medien“, betont Matthias Fromm.
Zugleich verweist er auf die neue touristische Dachmarke Visit Rostock: „Es gibt keinen besseren Rahmen als das Turmleuchten, um die neue Marke zu kommunizieren.“
Erwartet werden rund 65.000 Gäste. Sicherheit und Mobilität haben daher oberste Priorität.
Adriana Ott-Ebert, Erste Polizeihauptkommissarin, blickt positiv auf den Einsatz: „Wir werden gemeinsam mit Bundespolizei, Wasserschutzpolizei, Polizeiinspektion und weiteren Partnern überall Präsenz zeigen. Besonders die direkte Kommunikation mit den An- und Abreisenden im Entertainment-Style hat sich bewährt. Das setzen wir fort.“
Marco Uhlich, Sicherheitsbeauftragter bei der Tourismuszentrale, ergänzt: „Drohnen, Hunde sowie private Feuerwerkskörper und Böller sind verboten. Zusätzlich zu den festen WC-Anlagen an den Strandaufgängen kommen 40 mobile Einheiten hinzu.“
Niko Falke vom Verkehrsverbund Warnow (VVW) kündigt an: „Die S-Bahnen fahren wieder planmäßig und am Neujahrstag 2026 im 10-Minuten-Takt – von 15.45 bis 17.30 Uhr sowie von 19 bis 20.30 Uhr. Die Verstärkerzüge verkehren in doppelter Zuglänge.“
Auch die RSAG setzt zusätzliche Busse auf den Linien 17 und 36 ein. Die Weiße Flotte pendelt mit beiden Fähren.
„Besucher aus Markgrafenheide fahren mit der Linie 17 bis Hohe Düne und wechseln dann auf die Fähre – the same procedure as every year.“
Die Kulinarikmeile mit rund 40 Ständen öffnet am 28. Dezember und bleibt bis zum 3. Januar geöffnet. Ein Genussbummel, der längst zum festen Bestandteil des Jahresausklangs in Warnemünde geworden ist.
Zum Schutz der Dünen werden 1,9 Kilometer Zäune installiert. Für Übernachtungsgäste ist der ÖPNV über die GästeCard kostenlos nutzbar.
Ab 10 Uhr beginnen die ersten Sperrungen im Bereich Seestraße und Am Leuchtturm. Ab 14 Uhr ist der Ortskern östlich der Richard-Wagner-Straße und nördlich der Rostocker Straße für den Individualverkehr vollständig gesperrt.
Park-&-Ride wird dringend empfohlen – insbesondere an den S-Bahn-Stationen Lichtenhagen und Lütten Klein.
Alternative Wege zur Promenade führen über die Kurhausstraße, den Kurpark und die Heinrich-Heine-Straße. Drei Publikumsbereiche sorgen vor Ort für optimale Sicht auf die Inszenierung.
Das Warnemünder Turmleuchten ist nicht nur ein Spektakel, sondern ein emotionaler Startpunkt. Ein Moment, der zeigt, was entsteht, wenn eine Region zusammensteht. Ein echter Lichtblick zum Jahresbeginn.
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