Rostock wird 2026 zur Wald-Hauptstadt Deutschlands

Wenn im Juni 2026 rund 1.000 Forstleute aus dem gesamten deutschsprachigen Raum in Rostock zusammenkommen, verwandelt sich die Hanse- und Universitätsstadt für fünf Tage in die grüne Hauptstadt Deutschlands. Die 72. Jahrestagung des Deutschen Forstvereins ist die größte Fortbildungsveranstaltung für Forstleute im deutschsprachigen Raum – und kehrt nach genau 100 Jahren zurück an die Ostsee. Schon 1926 war Rostock Gastgeber dieser besonderen Tagung.

Schon Anfang November traf sich der Länderbeirat des Deutschen Forstvereins zu einem Vorbereitungstreffen in Rostock – und machte deutlich: Das kommende Großereignis wird nicht nur ein Fachtreffen, sondern ein Fest für die ganze Stadt.

Wald und Meer – eine Verbindung mit Geschichte

„Der Wald und das Meer – diese Verbindung ist nicht nur touristisch einzigartig, sondern auch historisch tief verwurzelt. Wir freuen uns sehr, dass wir im kommenden Jahr zeigen können, wie gut Waldwirtschaft und Tourismus in Rostock Hand in Hand gehen“, sagt Matthias Fromm, Tourismusdirektor von Rostock, zur Begrüßung der Delegation.

Auch Forstamtsleiter Jörg Harmuth verweist auf die lange Tradition dieser Verbindung: „Der Förster Hermann Friedrich Becker, einer der Begründer der geregelten Forstwirtschaft, ist der erste namentlich bekannte Badegast von Warnemünde.“ Bereits 1817 notierte Becker in seiner Familienchronik mehrtägige Badeaufenthalte im späteren Ostseebad.

So gehen Forst und Tourismus in Rostock seit über 200 Jahren eine harmonische Symbiose ein – sichtbar etwa an der Bahnhofsbrücke, die Mittelmole und Warnemünder Zentrum verbindet. Hier versammelte sich die Delegation des Forstvereins zu einem Gruppenfoto. „Und das Holz kommt natürlich aus der Rostocker Heide“, fügt Harmuth schmunzelnd hinzu.

Ein Tagungsort mit Symbolkraft

„Mit Rostock haben wir einen Tagungsort gewählt, der in unserer Verbandsgeschichte eine große Rolle spielt. Schon in der Vergangenheit hat die Forstwelt sich hier wohlgefühlt“, sagt Ulrich Schraml, Präsident des Deutschen Forstvereins. „Heute steht die Region sinnbildlich für die enge Verbindung von Wald, Wasser und Küste und verkörpert so unser Tagungsmotto.“

Die Lage an der Ostsee, die gute Erreichbarkeit und die attraktiven Veranstaltungsräume bieten ideale Rahmenbedingungen für den Fachaustausch. „Besonders freue ich mich über die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Land Mecklenburg-Vorpommern. In Rostock werden wir die großen Zukunftsfragen rund um Klimawandel, Wasserversorgung und die Kooperation der Ostseeanrainerstaaten in einem passenden Umfeld gemeinsam beleuchten“, so Schraml.

Organisation mit Weitblick

Ab dem 3. Juni 2026 reisen etwa 1.000 Forstleute nach Rostock, um Versammlungen und Seminare in der Stadthalle zu besuchen. Dazu kommen Exkursionen in Stadt und Umland, ein Besuch in der WAL-Strandbar in Warnemünde sowie eine große Förster-Party im M.A.U. Club.

Für die reibungslose Organisation arbeitet der Deutsche Forstverein eng mit dem Rostock Convention Bureau (RCB) zusammen. Diese unterstützt bei der Auswahl der Tagungsorte, der Planung des Rahmenprogramms und der Unterbringung der Teilnehmenden. Schon jetzt sind rund 500 Hotelzimmer in der Stadt reserviert.

„Die Forstvereinstagung unterstreicht eindrucksvoll, dass Rostock auch bei Events mit vierstelligen Teilnehmerzahlen zu den leistungsstarken Tagungsdestinationen im Norden zählt“, sagt Matthias Fromm.

Wald erleben – ein Fest für die ganze Stadt

Doch nicht nur die Forstleute sollen auf ihre Kosten kommen: Unter dem Motto „Wald erleben in Rostock“ entsteht ein vielseitiges Begleitprogramm für Gäste und Einheimische. Geplant sind unter anderem ein Waldmobil und eine Waldolympiade für Schulklassen, ein Waldkonzert im Kurhausgarten Warnemünde sowie spannende Ausstellungen in der Stadthalle.

„So wird die 72. Jahrestagung des Deutschen Forstvereins nicht nur ein Fachtreffen der Forstleute, sondern ein Fest für die ganze Stadt – im Zeichen des Waldes und des Meeres“, fasst Matthias Fromm zusammen.