Warnemünde: Dünenpflege hat begonnen

Vergangene Woche hat entlang der Seepromenade in Warnemünde die turnusmäßige „Pflege“ der Graudünen begonnen. Das war auch der Beginn weitreichender Maßnahmen, die für das Jahr 2021 vorgehsehen sind: das Abschieben der mit Strandhafer bewachsenen Weißdünen im Block 5, 6 und 7 sowie die Pflege der Graudünen – der Bewuchs hier ist deutlich artenreicher und reicht vom Dünenrasen über mehrere geschützte Arten bis hin zum Sanddorn – im Block 5, 6 und 7 sowie 12, 19 und 20.

Abgeschoben werden dürfen generell nur die Weißdünen. Wann welches Dünenfeld an der Reihe ist, wird seit 2002 in der „Geschäftsanweisung zur Pflege und Bewirtschaftung des touristischen Wirtschaftsraums Strand, Dünen und Promenade in Warnemünde“ geregelt. Dieses Dünenkonzept wurde 2013 um weitere zehn Jahre verlängert. Es ist bei der Tourismuszentrale einsehbar.

Alle Einzelmaßnahmen zur Umsetzung werden alljährlich vom Stadtgrünamt als zuständige untere Naturschutzbehörde begleitet und gemeinsam mit der Tourismuszentrale bei Vorortbesichtigungen festgelegt. „Im Block 6 sieht die Dünenpflege in diesem Jahr den Rückschnitt der Robinien und Kartoffelrosen vor. Für die Blöcke 5 und 7 sowie die Blöcke 19 und 20, erfolgt eine Kontrolle der Gehölzbestände und bei Bedarf deren Rückschnitt. Auch im Block 12 sollen die Kartoffelrosenbestände einen Rückschnitt erfahren“, erklärte Ortsamtschefin Franka Teubel in der letzten Ortsbeiratssitzung.

Die sogenannte Dünenpflege ist nicht unumstritten (DWM berichtete). Durch das regelmäßige Abschieben der Dünenfelder werde eine natürliche Dünenentwicklung mit Pflanzen, die den Sand festhalten, nämlich nicht zugelassen, erklärte EUCC – Die Küsten Union Deutschland e.V. Geschäftsführerin, Nardine Stybel. Aus touristischer Sicht könne sie das nachvollziehen, aber es sei ein regelmäßiger Eingriff, der mit Nachhaltigkeit nichts zu habe. 2023 wäre die nächste Möglichkeit, das Konzept zu überdenken. Die Mitarbeiter des EUCC-D mit Sitz im Technologiezentrum Warnemünde dokumentieren die Veränderungen sehr regelmäßig und hoffen, dann in die Diskussionen einbezogen zu werden.