Toilettenproblem in Warnemünde bleibt – Vandalismus erschwert Lösung


16. Juni 2025

Das Ostseebad Warnemünde zieht Jahr für Jahr unzählige Besucher an – Erholungssuchende, Badegäste und Tagesausflügler. Umso wichtiger ist eine verlässliche öffentliche Infrastruktur, insbesondere bei der Versorgung mit öffentlichen Toiletten. Zwar hat sich die Situation in den letzten Jahren etwas verbessert, doch von einer zufriedenstellenden Lösung ist das Seebad noch immer weit entfernt.

Ein besonders akutes Beispiel für die anhaltenden Probleme ist die öffentliche Toilette am Strandaufgang 25 in der Parkstraße, gegenüber dem Parkplatz an der Jugendherberge. Wie das zuständige Amt für Umwelt- und Klimaschutz mitteilt, wurde die Anlage durch einen mutmaßlichen Fall von Brandstiftung schwer beschädigt (DWM berichtete). Vandalismus ist kein neues Thema in Warnemünde – und leider auch kein Einzelfall. Die mutwillige Zerstörung ohnehin knapper sanitärer Einrichtungen verschärft die ohnehin angespannte Lage zusätzlich.

„Die Toilettenanlage liegt im Küstenschutzwald und zählt baurechtlich als Außenbereich“, erklärte Ortsamtsleiterin Franka Teubel im Rahmen der jüngsten Ortsbeiratssitzung. „Ein Ersatzbau ist deshalb nur über ein komplexes bauordnungsrechtliches Verfahren möglich.“ Der Standort im geschützten Naturraum macht jede bauliche Veränderung zu einer Herausforderung. Hinzu kommt: Das Schadensgutachten der Versicherung ließ lange auf sich warten und verzögerte die Planung weiter.

Derzeit herrscht Konsens darüber, die bestehende WC-Anlage abzureißen und durch einen Containerbau zu ersetzten. Die Angebote hierfür liegen bereits vor, der Zuschlag für ein entsprechendes Unternehmen soll in Kürze erfolgen. Für die Errichtung des neuen Containers ist erneut ein Baugenehmigungsverfahren erforderlich – ein schneller Übergang ist daher nicht zu erwarten. Ein vorübergehender Containerbau mit anschließender verlängernder Wirkung durch eine Baugenehmigung, ist durch das Bauamt ausgeschlossen worden.

Bis zur Fertigstellung der neuen Anlage werden Besucherinnen und Besucher auf vier mobile Kabinen der Firma Toi Toi Dixi angewiesen sein, die auf dem Gelände der alten Toilettenanlage aufgestellt werden. Eine Übergangslösung, die zumindest den nötigsten Bedarf während der anstehenden Saison abdecken soll.

Doch die Ereignisse werfen erneut ein Schlaglicht auf ein strukturelles Problem: Die Versorgung mit öffentlichen Bedürfnisanstalten in Warnemünde steht und fällt nicht nur mit finanziellen oder organisatorischen Fragen – auch Vandalismus ist ein Thema. Und die Verantwortung dafür liegt allein bei den Nutzern selbst.


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


M. Kittel - 22.06.2025 um 09:01 Uhr
Ein Artikel, der Schwierigkeiten in und um Warnmünde - nicht nur allein WC-Anlagen betreffend anspricht.
Warum wird mit dem Schluss-Satz die Verantwortung auf die Nutzer übertragen?
Wer genau hinschaut hätte erkennen können, dass der lokale Vandalismus leider mit den Begegnungen der lokalen Fußball-Teams zusammenfällt. Leicht erkennbar daran, dass immer auch ein Signet oder ein Graffito hinterlassen wird...
Welche Rolle spielen die Ordnungskräfte und Polizei bei Wahrung Ordnung?
Kleczka - 16.06.2025 um 08:11 Uhr
Es ist nicht zu fassen das die Stadt Rostock als Tourismus Standort nicht in der Lage ist eine schnelle und unbürokratische Lösung zu finden !!! Es ist Saison. Wirklich ein Armutszeugnis ! Andere Kommunen zeigen uns wie es geht.. In Rostock und Warnemünde wird nur noch diskutiert, aber kein Problem gelöst.
|