Teilfläche des Marinearsenals für Plattformbau freigegeben


23. September 2023

Der Weg zum Bau von Konverter-Plattformen auf Teilflächen des Marinearsenals Warnowwerft Warnemünde scheint frei. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hatte in dieser Woche grünes Licht gegeben. Zuvor sprachen sich Mitglieder der Rostocker Bürgerschaft und auch der Koordinator für maritime Wirtschaft der Bundesregierung für den Bau der Plattformen in Warnemünde aus. Erst vor kurzem hatte das Bundeswirtschaftsministerium den Bau der Plattformen für Offshore-Windkraftanlagen in Rostock unterstützt.

Es war ein zähes Ringen. Monatelang hatten die Gespräche zwischen Bundesverteidigungsministerium und Wirtschaftsvertretern gedauert. Neben dem belgischen Stahlbauer Smulders, bekundete auch die zur Meyer-Gruppe gehörende Neptun-Werft Interesse. Beide Seiten hätten Kompromissbereitschaft erkennen lassen, sagte Pistorius, der schlussendlich grünes Licht für den Plattformbau gab.

Die Gespräche stünden laut Pistorius kurz vor dem Abschluss – bis Ende Oktober sollen letzte Feinheiten geregelt werden. Fest steht bereits, dass die Bundeswehr die Flächen lediglich verpachtet. Als vereinbart gilt eine Nutzungsdauer von 15 Jahren.

Von einer „erfreulichen Botschaft“ für den Wirtschaftsstandort Rostocks und Mecklenburg-Vorpommerns sprach der Wirtschaftsminister des Landes MV, Reinhard Meyer. Es sei zu erwarten, dass zahlreiche neue Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern entstehen. Die Wertschöpfung bliebe im Land.

Mit der Einigung sei eine wichtige Entscheidung gefallen, damit auch künftig in Deutschland Konverter-Plattformen für die Offshore-Windindustrie gebaut werden können, betonte der Geschäftsführer des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz, Stefan Kapferer: „Das ist ein guter Tag für den maritimen Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern und die Energiewende in Europa.“ Für 50Hertz ergebe sich mit der Entscheidung eine weitere Option, den Stahlbau für die Plattformen innerhalb Europas zu vergeben: „Das stärkt die Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit der europäischen Industrie und führt zu mehr Effizienz in der Umsetzung solcher, aus vielen technischen Komponenten bestehender, komplexer Projekte“, so Kapferer weiter.

Konverter-Plattformen bilden die Herzstücke der Offshore-Netzanbindung und werden benötigt, um den Strom von Windparks auf dem Meer zu bündeln, auf ein höheres Spannungsniveau anzuheben und von Wechsel- in Gleichstrom umzuwandeln. Sie sorgen dafür, dass der auf See erzeugte Strom in das Stromnetz eingespeist werden kann.

Schon unter Nordic Yards wurden in Warnemünde Konverter-Plattform für die Offshore-Windindustrie gebaut. Nach zweieinhalb jähriger Bauzeit wurde zuletzt Dolwin Gamma im Juni 2017 ausgeschifft (DWM berichtete). Danach übernahm Genting die ehemalige Warnowwerft.


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