Bürgerschaftsmitglieder starten Petition für Ansiedlung eines Plattformen-Herstellers


21. Dezember 2022

Ginge es nach dem belgischen Stahlbauer Smulders, würde er sich lieber heute als morgen auf dem Gelände des Marine-Arsenals in Warnemünde ansiedeln.  Dem zum französischen Eiffage Konzern gehörenden Hersteller von Umspann-Plattformen geht es wohlgemerkt um die ungenutzten Flächen auf dem Gelände der ehemaligen MV-Werft, etwa zwei Drittel des Werftgeländes. Gemeinsam mit der benachbarten Neptun-Werft wolle man hier Konverter-Plattformen für Offshore Windparks bauen. Schon wegen seiner Größe sei der Standort Rostock ideal. Alles in allem ginge es noch dazu um bis zu 1.000 gut bezahlte Jobs. Außerdem habe Rostock Erfahrung mit dem Bau der Anlagen. Schon in der Nordic Yards-Ära, bevor Genting von Mecklenburg-Vorpommern aus den asiatischen Kreuzfahrtolymp erklimmen wollte, wurden hier Offshore-Plattformen gebaut.

Während sich die Stadt Rostock und das Land Mecklenburg-Vorpommern ganz klar für die Ansiedlung aussprechen, mauert Berlin seit Monaten. Seit August 2022 ist nämlich das Bundesverteidigungsministerium Eigentümerin des Werftgeländes in Warnemünde. Hier soll das Marinearsenal, eine zivile Dienstelle der Bundeswehr errichtet werden.  Die Bundeswehr will in Warnemünde Schiffe reparieren und ausgemusterte zerlegen. Doch wird dafür das gesamte Areal benötigt? Die Landesregierung in Schwerin könne sich durchaus vorstellen, dass der Bund einen Teil der Fläche an Smulders verpachtet.

Medienberichten zufolge soll sich Ministerin Christine Lambrecht jedoch dagegen sperren. Sie begründet dies vor allem mit Sicherheitsbedenken. Außerdem, so heiße es, benötige das Arsenal sehr wohl das komplette Gelände. Aus sicherheitstechnischen Gründen hatte sich Smulders zwischenzeitlich bereiterklärt, für eine mögliche Produktionsstätte in Warnemünde auch eine eigene Energie- und Kommunikationsinfrastruktur aufzubauen. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat ihren Besuch in Rostock für den 11. Januar zur feierlichen Eröffnung des Marinearsenals angekündigt.

Bürgerschaftsvertreter von Rostocker Bund und Freie Wähler Rostock, vertreten durch Sybille Bachmann und Roger Schmidt, haben indes eine Onlinepetition für die Smulders-Ansiedlung in Warnemünde auf den Weg gebracht und aus ihrer Sicht ist Eile geboten: „Es muss zügig gehandelt werden, denn das Bundesministerium könnte im Januar 2023 eine Entscheidung gegen die Ansiedlung treffen.“ Es gehe letztlich auch um die Absicherung einer Zukunftsindustrie für Deutschland. Auftraggeber für Smulders wären große deutsche Netzbetreiber und die Wertschöpfung bliebe im Land. „Der Ausbau der Windparks wartet nicht auf das Verteidigungsministerium, die Aufträge würden ins Ausland gehen, die geplagte Werftenregion weiter gebeutelt“, heißt es in der Petition. Auf dem ehemaligen Gelände der MV Werfen hätten sowohl das Marinearsenal als auch Smulders Platz. Bedenken ließen sich ausräumen und Probleme gemeinsam lösen.

Foto: Archiv


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|