Schon an den zurückliegenden Wochenenden mit Turmleuchten und Ostern ging es in Warnemünde wieder sehr lebhaft zu. Bevor es dann in den kommenden Wochen und Monaten aber so richtig voll wird, müssen noch einige Hauaufgaben gemacht werden. Was im Einzelnen ansteht, wie sich die Ämter auf den Ansturm vorbereiten und was verbesserungswürdig ist, darüber wurde in der letzten Ortsbeiratssitzung gesprochen.
Bereits abgeschlossen sei der der Sandtransport, berichtete Steffen Herrmann, Leiter Betriebswirtschaft und Controlling in der Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde. 20.000 Kubikmeter verwehten Strandsandes wurden bewegt. Zum Vergleich: In 2021 waren es nur 11.000 Kubikmeter. Verteilt wird in Richtung Westen übrigens nur noch bis zum Aufgang 27, alles dahinter ist Naturstrand und bleibt, wie es ist.
Derzeit werden auf die neue Strandsatzung angepasste Beschilderungen aufgestellt und neue Hundestrandabschnitte markiert. Hergerichtet werden auch barrierefreie Strandzugänge bis zur Wasserlinie: In Warnemünde betrifft das die Aufgänge 4, 6, 10, 14 und 18 und in Markgrafenheide die Strandzugänge 19, 23, 27 und 31. „Ab Mitte Mai sind in Rostocks Seebädern auch wieder Wachschutz, Wasserrettung und Strandreinigung im Einsatz sein“, kündigte Steffen Herrmann an.
Und er gewährte auch einen Einblick in den Veranstaltungskalender. So findet die 84. Warnemünder Woche vom 2. bis 10 Juli endlich wieder unter „Normalbedingungen“ statt. In Vorbereitung sind sowohl der „Niege Ümgang“, das Drachenbootrennen, als auch Beachhandball, Rugby und Lacrosse am Strand. „Erstmals, und um den Besuchern das Segeln zu veranschaulichen, ist am ersten Veranstaltungswochenende eine Opti-Regatta am südlichen Alten Strom geplant“, gab Steffen Herrmann bekannt. Für das Bühnenprogramm habe sich der Kurhausgarten bestens etabliert. Hier finden ab Mai auch die regelmäßigen Kurkonzerte statt. Es gibt wieder Kunsthandwerkermärkte und einen Sandburgenwettbewerb. Auch die beliebten Port Partys sollen wiederaufleben. Ein umfangreiches Kinderprogramm ist ebenfalls in Planung. Von Juni bis August soll am Eventstand zudem die Sport-Beach-Arena betrieben werden. Als neuer Catering-Partner konnte das Dock Inn Hostel gewonnen werden. Am 6. August ist am Strandaufgang 1 ein großes Open Air mit DJ Sven Väth geplant. Erwartet werden dann 20.000, vornehmlich jugendliche, Besucher.
Sich für mehr Ordnung und Sicherheit noch besser mit dem Forstamt und der Polizei vernetzen zu wollen, kündigte der Leiter des Kommunalen Ordnungsdienstes der Stadt Rostock (KOD), Andreas Bechmann an. Wie er mitteilte, ist auch die Stelle des Strandvogtes neu besetzt. Dieser stehe auf einer Stufe mit den vier Kollegen des Bäderdienstes, sei kommunikativ, könne sich aber durchaus auch Respekt verschaffen. Im Gegensatz zu den mit Jedermannsrechten ausgestatteten Mitarbeitern des Wachdienstes können Bäderdienst und Strandvogt Recht nämlich auch durchsetzen. „Der Strandvogt wird regelmäßig in Warnemünde und Markgrafenheide unterwegs sein“, kündigte der Amtsleiter an. Zudem sollen im Auftrag des KOD noch 16 Saisonkräfte – in 2021 waren es nur zehn – für Ordnung sorgen. Läuft alles gut, ist am Mitte Mai auch der bestellte Buggy im Einsatz.
Der immense Besucherdruck auf der einen, und die dünne Personaldecke bei den relevanten Ordnungskräften auf der anderen Seite, seien die Hauptprobleme auch in der Rostocker Heide, erklärte Stadtförster Jörg Harmuth (DWM berichtete). „Trotzdem wollen wir das machen, was möglich ist. Improvisieren haben wir in den vergangenen Jahren schließlich gelernt.“ Auch habe er sich im Vorfeld mit dem Tourismusdirektor über die abgelaufene und anstehende Saison ausgetauscht: „Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass wir auch von einem privaten Wachdienst profitieren könnten. Es ist schon hilfreich, wenn jemand am Strand und im Wald nach dem Rechten schaut“, sagte der Leiter des Stadtforstamtes. Eine zunehmende Vernetzung unter Einbeziehung der Tourismuszentrale strebt auch er an. „Es kann nur besser werden, als im letzten Jahr und ich bin optimistisch, dass wir das hinbekommen.“
Mehr Augenmerk auf die Wildcamper auch im Stoltera Küstenwald, ein Naturschutzgebiet mit diversen Zuständigkeiten, wünschte sich in dem Zusammenhang Nils Anklam vom Warnemünder Bauausschuss. „Der Küstenwald macht momentan den gesetzlosesten Eindruck“, bestätigte Mathias Ehlers vom Umweltausschuss. Zur Sensibilisierung der Besucher schlug er eine Art „Thementag Küstenwald“ vor. Um Jungbäume besser schützen zu können, sind aus Sicht des Stadtförsters Metallzäune nötig.
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