So könnte sich die Verkehrsführung Mühlenstraße künftig gestalten


11. Februar 2022

Wie es um die Zukunft der Warnemünder Mühlenstraße bestellt sein könnte, wurde in der vergangenen Woche gleich zwei Mal diskutiert. Einmal hatte der vom Ortsbeirat bestellte „Mühlenstraßen-Beauftrage“, Axel Tolksdorff, am 3. Februar zu einer Gesprächsrunde mit dort ansässigen Händlern und Gastronomen geladen und dann wurde die Essenz dessen auf der Ortsbeiratssitzung am Dienstagabend kommuniziert. Beiratsmitglied Rainer Milles übernahm diese Aufgabe in Vertretung für den im Urlaub befindlichen Tolksdorff. Dass das Thema Mühlenstraße jetzt überhaupt wieder auf der Agenda steht, ist einer Initiative des zuständigen Senators, Holger Matthäus, zu verdanken. Der hatte nach der Saison 2021 zu einem konstruktiven Austausch geladen, das Sommerprovisorium aufzuwerten und den Ortsbeirat zur Mithilfe aufgefordert (DWM berichtete).

Jetzt geht es darum, ein Stimmungs- und Meinungsbild der Gewerbetreibenden zur Umgestaltung einzuholen. Schade nur, dass ausgerechnet diese Betroffenen bei der Gesprächsrunde deutlich unterrepräsentiert waren. Beschlossen wurde bislang gar nichts. Allerding konnte in einigen Punkten bereits ein Konsens erreicht werden. Dazu gehört auch, dass die Kopflinden nicht mehr zur Disposition stehen. Konsensfähige sei zudem, so Milles in der Ortsbeiratssitzung, dass an der Kreuzung Mühlenstraße/ Dänische Straße ein kleiner Kreisel, nach dem Muster in Lichtenhagen Dorf entstehen soll. „Von einigen Warnemündern war gewünscht, dort die ‚zwischengeparkte‘ Bronzeplastik ‚Junge auf dem Mühlenstein‘ zu positionieren. Soviel Platz gibt es dort aber nicht.“

Die Zufahrt zur Mühlenstraße soll künftig von Norden über die Wachtlerstraße und nicht mehr über den Kirchenplatz erfolgen. Neu seien auch die Einbahnstraßenführungen, und zwar vom Kreisel Mühlenstraße beginnend in Richtung Kirche bzw. Richtung Parkstraße, um dort eine gewisse Beruhigung herbeizuführen. Die Einbahnstraße in der Dänischen Straße führt von der Wachtlerstraße zum Kreisel und südlich von der Dänischen Straße, Ecke Laakstraße in Richtung Kreisel.

Viel Diskussionsbedarf gibt es noch im Hinblick auf die Platzierung von absenkbaren Pollern. Es gibt Vorstellungen, wonach die Dänischen Straße in beide Richtungen jeweils etwa zehn Meter vor dem Kreisels abgepollert werden sollte. In diesem Zusammenhang müssten es Vergaberichtlinie für Poller-Chips geben, damit diese für Anwohner, Feriengäste und den Lieferverkehr auch bedienbar sind. „Angeregt wurde, diese Chips an Bewohner und Gewerbetreibende zu vergeben. Obligatorisch sind natürlich Rettungskräfte zu berücksichtigen“, so Milles.

Ein weiteres Thema waren Lieferzeiten und Ladezonen in der Mühlenstraße. Gerade Lieferzeiten sind durch Lieferanten nur schwer einzuhalten, insbesondere wenn sie von weit herkommen. Alternativ könnten aber Ladezonen geschaffen werden. Als möglicher Standort zur Versorgung der östlichen Hälfte wurde der Rand des Kirchenplatzes auf Höhe Einmündung Mühlenstraße vorgeschlagen. Eine weitere, bereits vorhandene Ladezone für den westlichen Teil gibt es bereits auf Höhe des Geldautomaten Deutsche Bank. Hier ist nur die Markierung nicht mehr gut zu erkennen.

Ein neuer Standort für den Mühlenjungen scheint zumindest konsensnah: Hier käme der Zugangsbereich zur Mühle, Ecke Lila Bäcker in Frage. Dieser könnte auch gärtnerisch ansprechend gestaltet werden. Das, so wusste Alexander Prechtel vom Bau- und Strukturausschuss zu berichten, sei auch der Standort, den die Stadtverwaltung priorisiert habe.

Um das bestehende Provisorium aufzuwerten, ging es auch um die Absperrmaßnahmen, sogenannte Hafenschweine. Diese sollten entweder ansehnlicher gestaltet oder aber durch Blumenkübel ersetzt werden. Da habe das Grünamt schon Unterstützung signalisiert.

Und wie geht es jetzt weiter? Gemeinsam mit Mathias Ehlers vom Umweltausschuss will Dietmar Vogel, Chef des Handels- und Gewerbevereins Warnemünde (HGV), eine Tabelle mit unterschiedlichen, die Umgestaltung der Mühlenstraße betreffenden, Punkten ausarbeiten. Diese sollen an die Gewerbetreibenden verteilt und mit „ja“ oder „nein“ bewertet werden. Die Liste wird dann in den Ausschüssen und im Ortsbeirat ausgewertet. „Umso schneller gelingt es uns, nachzuvollziehen, was tragfähig ist und was nicht.“

Auch soll in den nächsten Wochen eine Zuarbeit für kurzfristige Maßnahmen an den Senator vorbereitet werden. Das heiße aber nicht, dass es das Ende des Denkprozesses sei. Noch lange nicht. „Aber es wäre schon schick, wenn man im Einvernehmen mit der Stadtverwaltung an die konsensfähigen Punkte einen Haken machen könnte.“  Ortsbeirat und HGV sind auch weiterhin offen für Vorschläge aus der Bevölkerung.

Einen weiteren wichtigen Aspekt brachte Alexander Prechtel in die Diskussion ein. Er verwies darauf, dass die Mühlenstraße auch in Bezug auf die Fortschreibung des Strukturkonzeptes Warnemünde eine gewichtige Rolle spielt und regte an, Wolfgang Oehler vom beauftragten Büro BSR für Stadt- und Regionalentwicklung zu einer der nächsten Beiratssitzungen einzuladen, um alles möglichst kompatibel zu gestalten.

Foto: Archiv


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