Der Strandvogt soll‘s richten: Mehr Sicherheit an Rostocks Stränden


12. Februar 2022

Die Verbesserung von Ordnung und Sauberkeit in Rostocks Seebädern ist den Ortsbeiräten nicht erst nach dem „Ausbruch“ von Forstamtsleiter Jörg Harmuth, in der Novembersitzung (DWM berichtete) ein wichtiges Anliegen. Allein 17 Kilometer Strand liegen im Verantwortungsbereich der Kommune und gerade der Küstenstreifen wurde in den letzten beiden Sommern geradezu geflutet – mit allen unangenehmen Randerscheinungen. Pandemiebedingt wollten nämlich besonders viele Gäste im eigenen Land Urlaub machen und da steht die Ostsee nun mal ganz oben auf der Liste.  

Nicht alles lief glatt: Lärmbelästigung, illegale Feuerstellen, Wildcampen, Falschparken und nicht zuletzt das Betreten der Steilküste im Gefahrenbereich sind nur einige wenige „Vergehen“ – die Liste ist noch deutlich länger. Die Einwohner und Ortsbeiräte wünschen sich dringend eine Verbesserung der Situation. Zufrieden mit dem Saisonverlauf war auch der verantwortliche Senator, Chris von Wrycz Rekowski, nicht. Doch während der letzten Ortsbeiratssitzung stellte er zumindest mittelfristig Besserung in Aussicht, denn: „Ordnung und Sicherheit stehen auch bei uns ganz vorn auf der Agenda.“

So soll der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt Rostock (KOD) mit derzeit 13 Mitarbeitern um zwei weitere verstärkt werden. Ab 2023. Wenn man vom Ordnungsdienst spreche, dann spreche wir nicht über eine Stadtpolizei, sondern eine kleine Einheit, die das Satzungsrecht der Stadt Rostock durchsetze, stellte Wrycz Rekowski klar: „Wir beschäftigen keine Menschen, die einer Person, die zu laut Musik hört, das Radio wegnimmt. Das kann nur die Polizei.“

Gute Erfahrungen habe man im belebten Stadthafen, wo schon mal an die 1.000 Leute gemeinsam feiern, mit dem Hafenvogt gemacht. Dieser übernimmt hoheitliche Aufgaben und ist mit entsprechenden Rechten ausgestattet. „Wir wollen auch in Warnemünde und Markgrafenheide wieder einen Strandvogt etablieren“, kündigte der Senator an. Neu ist, dass dieser ein städtischer Mitarbeiter sein soll. Ein Strandvogt, der nicht auf 17 Kilometern von morgens bis abends Streife laufen muss, sondern ein guter Netzwerker ist: Er solle die Gewerbetreibenden am Strand kennen, mit den Händlern und Gastronomen in der Ortslage Kontakt haben, um die Problemstellen wissen sowie mit dem Ortsbeirat und Ortsamt bekannt sein. Auch optisch sollte er möglichst erkennbar sein. „Der- oder diejenige kann dafür Sorge tragen, dass wir wissen, was los ist und sollte alles Nötige veranlassen – auch das Alarmieren der Polizei.“

Wichtig ist Chris von Wrycz Rekowski, dem Strandvogt ein Gesicht zu geben. Es sollen eine oder zwei Personen sein und diese sollte man kennen. Im Idealfall fühlen sie sich verantwortlich für „ihr“ Revier. Aber, das muss auch jemand wollen, da müsse man noch interne Überzeugungsarbeit leisten. „Der- oder diejenige muss geeignet sein: robust, kommunikationsstark und dazu noch Lust haben, jeden Tag tausend Probleme zu lösen. Das will auch nicht jeder. Aber wir bekommen das hin.“

Und es gibt noch eine weitere Neuerung: „Endlich haben wir auch ein Quad beschafft. Damit sind wir an den Stränden von Warnemünde und Markgrafenheide mobil.“ Allerdings gibt es genau ein Fahrzeug und das muss mit der Fähre zwischen Warnemünde und Markgrafenheide hin- und herpendeln.

In diesem Jahr werden an Rostocks Stränden demnach genau vier Ordnungskräfte und ein Quad unterwegs sein. Für den Warnemünder Ulrich Schwittay eindeutig zu wenig: „Warnemünde wird in diesem Sommer demnach wieder zertrampelt“, macht er seiner Enttäuschung Luft. Für den Senator gibt es dagegen kein „Mengenproblem“. Er wünscht sich effektives und zielgerichtetes Wirken mit den vorhandenen Ressourcen. Seine Vorstellung ist, dass das Stadtamt mit mehr Biss agiert.

Foto: Archiv


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