Ortsbeirat setzt sich für Nahversorger in Diedrichshagen ein


17. Januar 2022

Geht es nach dem Rostocker Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Wirtschaft, wird es in Diedrichshagen keinen Lebensmitteldiscounter geben. Jedenfalls nicht an der dafür vorgesehenen Stelle, südlich des zweiten Kreisels in Richtung Elmenhorst (DWM berichtete). Zuletzt hatte Norma Interesse bekundet, hier eine Filiale eröffnen zu wollen. Das Amt seinerseits hatte dafür einen Standort im Landschaftsschutzgebiet vorgeschlagen und stieß damit auf heftige Gegenwehr aus Warnemünde und Diedrichshagen. Dann sollte es eben gar keinen Markt geben.

Der Ortsbeirat Warnemünde/ Diedrichshagen sieht das anders und will trotzdem einen Antrag auf Ansiedlung eines Nahversorgers in die Bürgerschaft einreichen. Das teilte der Vorsitzende, Wolfgang Nitzsche, in der Sitzung am letzten Dienstag mit: „Wir haben sehr gründlich gearbeitet, das Thema ausführlich besprochen und auch das Einzelhandelskonzept zur Hilfe genommen.“ Ergänzt wurde der Antrag 2021/AN/2736 durch die Zuarbeit von Beiratsmitglied Stephan Porst. Der Diedrichshäger hatte konkrete Anforderungen an den zu erstellenden Bebauungsplan (B-Plan) – angedacht ist eine keilförmige Geländeanpassung, bebaut mit Wohnhäusern und Einkaufsmarkt – formuliert.

Danach sollen zusätzliche Emissionen für die bestehenden Wohnhäuser und auch die Flächeninanspruchnahme minimiert werden. Das harmonische Ortseingangsbild soll erhalten und eine fußläufigen Nahversorgung durch Anbindung an den Fuß- und Radweg im Sonnenblumenweg geschaffen werden. Außerdem sei eine Fortführung der ortsbildprägenden Architektur und Fassadengestaltung östlich der Doberaner Landstraße und der weitgehende Erhalt der vorhandenen Gehölzstruktur zu gewährleisten. Die Verwaltung sei zu beauftrage, alle weiteren Verfahrensschritte für die genannten Änderungen nunmehr zeitnah vorzunehmen. Auch soll eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit durchgeführt werden.

„Ein sehr gründlicher Antrag, denn wir wollten Wildwuchs vorbeugen, dass dort etwas geschieht, was uns allen nicht liegt“, so Nitzsche. Er verweist auf die Geschichte des Vorhabens, die schon der ehemalige Rostocker Oberbürgermeister, Roland Methling, angeschoben hatte. Auch der war der Meinung, dass ein Nahversorger am ersten Kreisverkehr nicht gehe, weil es sich um einen Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet handele. Hinter dem zweiten Kreisel wäre es dagegen möglich, wenn man mit dem Planungsverband Mittleres Mecklenburg übereinkommt, dass dort zum Teil die sogenannte Siedlungszäsur aufgehoben wird. Das ist bereits geschehen und eine Bebauung als Keil ist möglich. Das hatte auch Ralph Müller vom Stadtplanungsamt so bestätigt.

Der Ortsbeirat votierte mit sechs Stimmen und einer Enthaltung für den Antrag. Wann dieser in die Bürgerschaft eingereicht wird, steht noch nicht abschließend fest. Dazu will sich das Gremium noch abstimmen. Als sicher gilt, dass er durch die beiden Ortsbeirats- Bürgerschaftsmitglieder, Wolfgang Nitzsche und Stephan Porst, vorangebracht wird.

Foto (Archiv): Günther Rausch


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|