Geht es nach dem Warnemünder Ortsbeirat, kann das neue Kreuzfahrtterminal am Passagierkai kommen. Nach Aufbereitung durch den Bauausschuss stimmte das Gremium dem Vorhaben auf seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig zu.
Schon im März hatte Martin Zavracky von der Bastmann + Zavracky BDA Architekten GmbH das Projekt ausführlich im Ortsbeirat vorgestellt (DWM berichtete). „An diesen Planungen hat sich nichts geändert“, informierte Mathias Pawelke, Vorsitzender des Bauausschusses. Die Erweiterung des Seetouristischen Informations- und Organisationszentrums (SIO) am Liegeplatz 8 mit Service- und Abfertigungsgebäude entsteht als 183 Meter lange, transparente Stahlkonstruktion mit Flachdach und Glasfassade. Beide Gebäudeteile nutzen eine gemeinsame Überdachung. Die Gebäudehöhe wird mit gut zwölf Metern und maximal zwei Geschossen angegeben. Zur Optimierung der Abläufe soll die Abfertigungshalle zwischen den beiden Terminalbauten am Warnemünder Passagierkai angeordnet werden. Geplant sind außerdem 20 neue PKW-Parkplätze – zwei davon für E-Autos – zehn Fahrradstellplätze und 17 Abstellflächen für Busse. Eine neue Zufahrt für Busse wird die Straße Am Passagierkai entlasten.
Das neue Gebäude ist zudem beheizbar und eignet sich außerhalb der Kreuzfahrtsaison als Veranstaltungsstätte für bis zu 1.000 Besucher, beschränkt auf zehn Events pro Jahr. Damit kam der Investor, die Rostock Port GmbH, einem lang gehegten Wunsch der Warnemünder nach.
Das Vorhaben wurde im Bauausschuss ausführlich diskutiert und am Ende positiv bewertet. Es gab aber einen wichtigen Ergänzungswunsch: „Wir empfehlen dringend eine zweite Querung der Bahntrasse am südlichen Stromende für Fußgänger und Radfahrer“, formulierte Pawelke in seinem Statement. Der Ortsbeirat stimmte dem zu: „Die Bahnhofsbrücke ist ein ‚Flaschenhals‘. Die Kreuzschifffahrt rutscht weiter gen Süden und die Besucherströme können unmöglich alle über die Brücke gelenkt werden“, so der Beiratsvorsitzende, Alexander Prechtel.
Der anrechenbare Bauwert für das Multifunktions-Terminal wurde mit über 5,5 Millionen Euro veranschlagt. Noch im Herbst dieses Jahres sollen die Bauarbeiten mit der Tiefbaugründung starten. Während der Kreuzfahrtsaison 2019 pausieren die Bauarbeiten. Die Eröffnung des neuen Terminals ist zum Saisonstart 2020 geplant.
Visualisierung: Bastmann + Zavracky
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