Mehr als 100 Prozent beim 23. Warnemünder Turmleuchten


02. Januar 2023

„Ich war so ergriffen, dass ich von Beginn an nur geweint habe“, gestand eine Dame, die das 23. Warnemünder Turmleuchten gemeinsam mit ihrer Tochter erlebte. Schön sei es immer gewesen, aber so schön irgendwie auch noch nicht. Mit ihr verfolgten 45.000 Menschen Europas größte Neujahrsinszenierung FÜR EUCH live am Warnemünder Leuchtturm. Nach zwei Corona-bedingten Absagen und einer schwierigen Nachholveranstaltung im April war das 23. Warnemünder Turmleuchten am Neujahrstag 2023 wieder 100 Prozent und noch ein bisschen mehr. Dazu noch das ungewöhnlich milde Wetter – mehr geht einfach nicht.

„Wir haben den Turm wieder gerockt“, freute sich Kreativkopf und Regisseur der Megashow, Torsten Sitte, dessen Anspannung ab 18.30 Uhr deutlich nachließ. Zu sehen waren noch mehr Effekte als üblich und genauso hatte er es zuvor angekündigt. „Mit der Inszenierung bin ich rundum zufrieden“, lautete dementsprechend sein Fazit. Für der Geschäftsführer der veranstaltenden Hanseatischen Eventagentur war es ein perfekter Start ins neue Jahr – endlich durfte er an diesem Tag wieder das machen, was er am Allerliebsten tut: Warnemünder Turmleuchten no limits. „Rein gar nichts war eingerostet, meine Crew funktioniert nach wie vor wie ein Uhrwerk, wie eine alte Familie eben“, hebt der 60-Jährige lachend hervor.

Die Inspiration für das diesjährige Motto FÜR EUCH lieferte ihm und seiner Ehefrau, die gleichzeitig seine Geschäftspartnerin ist, übrigens eine Besucherin aus Berlin. „Sie schrieb uns, dass sie schon seit vielen Jahren zum Turmleuchten nach Warnemünde kommt und sich auf YouTube noch immer die Show von 2020 ansieht. Da spielten wir ‚Pläne‘ von Ina Müller und der Song habe sie über den Verlust ihres Partners hinweggetröstet“, berichtet Martina Hildebrandt, die bei der Veranstaltung für den gesamten administrativen Teil zuständig ist. Gemeinsam habe man daraufhin beschlossen: „Das ist es, wir machen es für euch, damit andere etwas mitnehmen aus unserer Show“, erläutert sie den Werdegang.

Mit dem Song „Du fehlst hier“ von Christina Stürmer wurde in besonderer Weise an einen ganz besonderen Mann erinnert, der das 23. Warnemünder Turmleuchten leider nicht mehr erleben durfte: den am 21. September verstorbenen früheren Leuchtturmchef, Klaus Möller, für die große Neujahrsshow schon immer eine Herzenssache war. Seine Familie stand gestern ganz eng beieinander und war zu Tränen gerührt. Unter ihnen: Mathias Stagat, der Nachfolger Möllers an der Spitze des Warnemünder Leuchtturmvereins. „Klaus war ein wunderbarer Mensch und hat im Ehrenamt sehr viel geleistet. Wir alle vermissen ihn“, sagt der 48-Jährige. Jetzt müsse man jedoch nach vorne schauen. „Ein Verlust ist immer auch ein Neuanfang und der Verein wird den Weg den die Gerhard Lau und Klaus Möller eingeschlagen haben, weitergehen und weiterentwickeln“, so Stagat. Damit habe man bereits begonnen und Arbeit neu zu verteilt.

„Viele unserer Sponsoren haben gesagt, es sei die bislang schönste Inszenierung überhaupt gewesen. Dieses Mal habe einfach gepasst, nicht nur das Wetter und die äußeren Rahmenbedingungen, sondern auch die Show selbst. Wir konnten wirklich alle Effekte zeigen, es war genau auf den Punkt“, resümiert Martina Hildebrandt ein durchweg positives Echo der Unterstützer. Gefühlt habe Feuerwerker Mathias Kürbs aus Pirna dreimal so viel verschossen, wie er bezahlt bekommen hat, schmunzelt sie. „Unsere Sponsoren waren alle restlos begeistert und viele haben schon angekündigt, auch beim 24. Turmleuchten wieder dabei sein zu wollen.“

Neben dem Förderverein Leuchtturm Warnemünde und der Hanseatischen Eventagentur trat beim 23. Turmleuchten erstmals die Tourismuszentrale Rostock und Warnemünde als Mitveranstalter auf. Der städtische Eigenbetrieb hielt den Machern im städtischen Ämterdschungel den Rücken frei und kümmerte sich um den Bereich Ordnung und Sicherheit. So wurden die Dünen als wichtiger Teil der Küstenschutzanlage abgesperrt. Auch gab es abgezäunte Besucherbereiche auf der Promenade. „Alle Zäune waren bemannt und wären bei Gefahr sofort weggenommen worden“, erläutert Sitte die Planungen. „Hätte es keine Zäune gegeben, gäbe es jetzt vielleicht die Diskussion von ‚zu voll‘ und ‚Gedränge‘, denn die Pandemie ist noch nicht vorbei. So war alles fluffig. Zuvor wurde genau berechnet, wie viele Leute in einen Bereich dürfen und war einer voll, wurde dichtgemacht. Damit alle mit einem guten Gefühl dort stehen konnten.“

Eine dezidierte Auswertung der Veranstaltung durch die Tourismuszentrale wird in den kommenden Wochen erfolgen. Erst dann werden sich konkrete Rückschlüsse für die Inszenierung im nächsten Jahr ziehen lassen. „Die eingezäunten Besucherbereiche haben dafür gesorgt, dass eine Überfüllung ausgeschlossen und der Schutz der Dünen gewährleistet werden konnte. Wir haben viele positive Rückmeldungen zur Organisation der Veranstaltung bekommen. Ich danke der Hanseatischen Eventagentur und den Mitarbeitern der Tourismuszentrale für die hervorragende Arbeit und freue mich, dass wir den Gästen und Einheimischen von Rostock dieses hochklassige Event präsentieren konnten“, sagt Tourismusdirektor Matthias Fromm. Er kündigte auch an, dass sich die Tourismuszentrale im kommenden Jahr gerne wieder an Vorbereitung und Durchführung der Neujahrsinszenierung beteiligt.

Und das ist ja gar nicht mehr so lang hin. Nach der Show ist vor der Show und die Vorbereitungen für das 24. Warnemünder Turmleuchten haben gestern um 18.30 Uhr begonnen.

Fotos: Sascha Schwarz/ Taslair


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


Meier - 03.01.2023 um 08:55 Uhr
Es war wieder toll, das Turmleuchten in Warnemünde, ergreifend und super organisiert! Leider gibt es immer wieder Leute, die sich nicht von Absperrungen abhalten lassen, um die Dünen zu betreten! Die sollten dann doch zu Hause bleiben!
|