Kontrollgang bei den Hübner-Bienen


28. Juli 2020

Für eine erste Kontrolle zog es Imker Wolfgang Zell aus Calau heute Morgen nach Warnemünde ins Park-Hotel Hübner. Auf dem Dach hatte er gemeinsam mit seiner Frau Kerstin am 10. Juni zwei Bienenvölker – ein kleines Jungvolk und größeres „Wirtschaftsvolk“ – installiert (DWM berichtete). Jetzt war es an der Zeit nachzuschauen: Wie gefällt den Bienen die Ostseeluft und würde man schon den ersten Honig ernten können?

Mit der Entwicklung des Jungvolkes zeigt sich der Bienenkenner, der im Brandenburgischen eine eigene Imkerei und Honigmanufaktur betreibt, schon einmal sehr zufrieden: „Die Königin ist geschlüpft und wurde begattet. Jetzt dauert es noch etwa 14 Tage bis zur Eiablage“, attestiert der Experte. Das Volk würde vorübergehend etwas schrumpfen und dann „explodieren“, prognostiziert Zell und spricht von einem exponentiellen Wachstum. Um den Nützlingen auch genügend „Wohnraum“ zu geben, stockt er das „Bienenhaus“ auf und legt Futtertaschen obendrauf: „Diese klebrige Mischung aus Honig und Puderzucker täuscht bei den Bienen Volltracht vor und das heißt schlussendlich: Das Nahrungsangebot ist groß und die Eiablage kann beginnen. Mit 7,5 Kilogramm Futter kommt das Jungvolk gut über den Winter.

Ältere Arbeitsvölker sind da schon etwas hungriger und benötigen etwa die doppelte Menge. Die frische Ostseeluft scheint ihnen zu gefallen, denn obwohl sie vom Wetter in den vergangenen Wochen zum „Hausarrest“ gezwungen waren, machen sie einen äußerst zufriedenen Eindruck. Und richtig clever sind sie obendrein: Aus Sicherheitsgründen erfolgt die Honigeinlagerung nämlich immer so weit weg vom Flugloch wie nur möglich. Bei den Hübner-Bienen wird es demnach im Obergeschoss spannend. Überrascht zeigt sich Wolfgang Zell, dass auch noch Drohnenbrut vorhanden ist. Eigentlich sei der Fortpflanzungszyklus bei den älteren Tieren nämlich schon vorbei. Vermutlich ist eine junge Königin aber noch „voll im Saft“ und die Vermehrung deshalb nicht abgeschlossen.

Der erfahrene Imker prüft jeden einzelnen der umwimmelten Rahmen und schätzt auf etwa vier Kilo des wertvollen Warnemünder Strandhonigs, der aber aus besagtem Grund noch den Bienen für die Eigenversorgung vorbehalten bleibt. Eine erste Kostprobe reicht er dennoch schon an Hoteldirektor Dietmar Karl, der eine leichte Minznote herausschmeckt, was aus Sicht des Kenners für Lindenblüten spricht.


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