Kirchenführer wird vorgestellt


08. Oktober 2021

Pünktlich zum 150. Kirchenjubiläum wurde in der Reihe „Die blauen Bücher“ ein 80 Seiten starkes Büchlein über die Evangelisch-Lutherische Kirche in Warnemünde aufgelegt. In über 140 Bildern zeigt der Einband bedeutende Glaubenszeugnisse, die von der hiesigen Kirchengemeinde und anderen Institutionen bewahrt werden. Einen roten Leitfaden bilden zudem Texte, die wichtige Entwicklungen in der Politik und Kirchengeschichte markieren.

Dass es überhaupt zu diesem Kirchenführer gekommen ist, hängt damit zusammen, dass Gabriele Klempert, im Warnemünder Kirchenchor singt. Sie ist die Lebensgefährtin des Verlegers Hans-Curt Köster aus Königstein im Taunus und wohnt seit drei Jahren in Rostock. „Auf einer Sommerfreizeit vor zwei Jahren hatte mich Kantor Sven Werner angesprochen, ob wir nicht Lust hätten, zum Kirchenjubiläum ein Buch herauszugeben“, erinnert sich die 75-Jährige. Dann kam Corona und es bot sich genügend Zeit für Recherchen. Als Grundlage diente zunächst eine „lose Blättersammlung“, die Hans-Peter Dahnke über die besonderen Kunstschätze der Warnemünder Kirche zusammengetragen hat. Er ist einer der Kirchenführer, die interessierten Gästen regelmäßig etwas zum Kircheninventar berichten.

Hinzugekommen sind acht Beiträge von fünf Experten, die die wichtigsten Prinzipalstücke vorstellen und dabei auch einige neue Erkenntnisse mitteilen. „Das Besondere an der Warnemünder Kirche ist, dass sie erst 150 Jahre jung ist, ihre Schätze aber weit ins Mittelalter hineinreichen“, erklärt Herausgeber Hans-Curt Köster. So stellt Kristina Hegner vom Staatlichen Museum Schwerin das Kruzifix und die kaum bekannte „Warnemünder Madonna“ vor. Beides wird dem 15. Jahrhundert zugeordnet. Der Kunsthistoriker Jan Friedrich Richter steuerte den Beitrag zu dem teils geschnitzten, teils gemalten Flügelaltar von 1475 bei. Entgegen anderslautenden Überlieferungen wurde dieser offenbar doch in einer bekannten Rostocker Altarwerkstatt gefertigt und war eine Spende eines Ratsherrn. Auch den knapp vier Meter großen Christophorus beschreibt Richter. Dieser stamme aus der Claus Berg Werkstatt in Güstrow, ist wahrscheinlich 35 Jahre jünger als vermutet und wird auf „um 1535“ verortet. Der Erforschung alter Warnemünder Inschriften hatte sich Christine Magin von der Uni Greifswald angenommen. Auch sie gewann daraus erstaunliche Erkenntnisse. Einleitend bietet der Leiter des Warnemünder Heimatmuseums, Christoph Wegner, eine Einführung in die Ortsgeschichte und last but not least beschreibt die Landeskirchenmusikdirektorin i. R., Christiane Werbs, die Orgeln.

Den Lesern werden darüber hinaus Bilder und Informationen zu Kirchen-Gestühlswangen, Hausmarken, Kanzel, Lesepult, Abendmahlsgerät, Leuchter, Taufstein, Votivschiffen, Glocken und Uhren und einer rätselhaften Grabplatte geboten. Auch die Bau-Beschreibung samt Bau-Geschichte der neogotischen Kirche kommt nicht zu kurz. Wie kaum eine andere entspricht die Warnemünder Kirche nämlich den Beschlüssen des Dresdner evangelischen Kirchentags von 1857, wie eine evangelische Kirche denn nun auszusehen habe.

Das Buch „Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Rostock-Warnemünde“ kostet 9,80 Euro ist in den beiden Buchhandlungen des Ostseebades, „Krakow Nachf.“ und „Möwe“, im Heimatmuseum Warnemünde und natürlich in der Kirche zu haben. Wegen der vielen internationalen Kreuzfahrtpassagiere denken Gabriele Klempert und Hans-Curt Köster bereits darüber nach, ein englischsprachiges Faltblatt beizulegen.

Mitten in der Festwoche zum 150-jährigen Jubiläum wird der funkelnagelneue Kirchenführer am Mittwoch, 13. Oktober um 19.30 Uhr, durch das Verlegerpaar öffentlich präsentiert. Ort des Geschehens ist natürlich die Warnemünder Kirche. Der Eintritt ist frei.


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