Kastanie in der Rostocker Straße bleibt stehen – Erfolg für Baumschützer und Bürgerinitiative „Rettet den Küstenwald“


21. Oktober 2025

Die mächtige Kastanie vor dem Haus Rostocker Straße 3 in Warnemünde darf bleiben. Nach einem gemeinsamen Abstimmungstermin am 9. Oktober haben sich Vertreter des BUND Landesverband M-V, der Nordwasser GmbH, des Tiefbauamtes und des Amtes für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen darauf verständigt, die ursprünglich geplante Fällung des Baumes zurückzunehmen. Damit wird ein Stück gewachsenes Grün im Ostseebad gesichert – trotz vorheriger Bedenken zur Stand- und Bruchsicherheit.

Die Bürgerinitiative „Rettet den Küstenwald“ hatte sich in den vergangenen Wochen vehement für den Erhalt der Kastanie eingesetzt. Mit ihrer Unterstützung und öffentlichem Druck trug sie maßgeblich dazu bei, dass die Entscheidung noch einmal überprüft wurde. Der Erhalt des Baumes gilt deshalb nicht nur als fachlicher, sondern auch als bürgergesellschaftlicher Erfolg – ähnlich wie bei der geretteten Eiche im Kurpark, die bereits im September für Schlagzeilen sorgte (DWM berichtete).

Ursprünglich war vorgesehen, die Kastanie im Zuge der laufenden Tiefbauarbeiten zu fällen. Grund dafür waren Vorschädigungen des Baumes und Zweifel an seiner langfristigen Erhaltungswürdigkeit. Der BUND hatte gegen diese Entscheidung Widerspruch eingelegt, nachdem ein Gutachten die Stand- und Bruchsicherheit nicht ausschließen konnte. Bei dem Ortstermin wurde die Situation noch einmal genau bewertet. Das Ergebnis: Die Kastanie ist derzeit stand- und bruchsicher. Eine Fällung zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit ist nicht erforderlich. Damit bleibt der Baum, der das Straßenbild seit Jahren prägt, erhalten.

„Es wird zur ursprünglichen Planung, die Trinkwasserleitungen weiter aus dem Kronentraufbereich zu verlegen und die Straßenführung im Bereich der Kastanie einzuengen, zurückgekehrt“, informierte Ortsamtsleiterin Franka Teubel in der letzten Ortsbeiratssitzung. Die Trinkwasserleitung soll außerhalb des Kronentraufbereichs verlegt und die Straßenführung im Bereich des Baumes leicht eingeengt werden, um den empfindlichen Wurzelraum zu schonen. Während der Arbeiten liegt der besondere Fokus auf den Halte- und Versorgungswurzeln, um die aktuelle Stabilität nicht zu gefährden. Diese Vorgehensweise schützt nicht nur den vorgeschädigten Baum, sondern trägt auch zur Sicherheit der Bauarbeiter auf der Baustelle bei.

„Im Anschluss an die Tiefbauarbeiten wird die Baumscheibe erweitert, um die Standortbedingungen für die Kastanie und auch für eine evtl. spätere Bepflanzung zu verbessern“, führte Franka Teubel aus. So soll der Baum auch langfristig gesund und standsicher bleiben. Die ursprünglich geplante Ausgleichspflanzung von vier schmalkronigen Laubbäumen wird leicht angepasst. Stattdessen werden drei neue Bäume vor Hausnummer 4 gepflanzt.

Die Kastanie in der Rostocker Straße bleibt damit nicht nur ein Stück Natur im Stadtbild, sondern auch ein Symbol für erfolgreichen bürgerschaftlichen Einsatz und den bewussten Umgang mit urbanem Grün.


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