Im Schulterschluss für Warnemünde – Ortsbeirat nimmt Abschied


13. November 2019

Die gestrige Ortsbeiratssitzung – es war die letzte unter Leitung des langjährigen Vorsitzenden, Alexander Prechtel – war durch Abschiednehmen, Danksagen und Wertschätzen geprägt. Eingeläutet wurde nicht nur das Ende der Ära Prechtel, sondern das Ende des gesamten Gremiums in der aktuellen Besetzung. Neben Jobst Mehlan (Rostocker Bund) sind nur noch Sven Klüsener (SPD), Elisabeth Möser (Grüne) und Werner Fischer (Die Linke) im neuen Beirat vertreten. Hinzu kommen fünf neue Gesichter aus CDU, Grüne, AfD und UFR. Den Warnemündern wurde schmerzlich vor Augen geführt, dass sich mit dem 26. November zur konstituierenden Sitzung eines neuen Gremiums vieles ändern wird. Die Trauben hängen hoch.

Beiratsmitglied Jobst Mehlan hob die zahlenmäßige Stärke und fachliche Kompetenz des Warnemünder Beirats hervor: „Angeleitet und zusammengeführt durch einen ehemaligen Generalstaatsanwalt und unter Mitnahme der Öffentlichkeit lag unser Hauptinteresse immer in der Weiterentwicklung Warnemündes.“ Mitunter wurden harte, energische Diskussionen geführt, die aber Dank des Verhandlungsgeschicks und der Contenance eines Alexander Prechtel fast immer ein friedliches Ende fanden. „Er hatte Schlüssel zu Türen, wo andere nicht einmal wussten, dass sich dort Häuser befinden.“ Und noch etwas hob Mehlan in seiner Laudatio hervor: Der Warnemünder Ortsbeirat hat nicht nur reagiert, sondern auch agiert. „Mehrfach haben wir so die Verwaltung auf Probleme hingewiesen und zum Handeln veranlasst.“ Als Beispiel sei an dieser Stelle nur die Umwandlung von Ferienwohnungen in dringend benötigte Dauerwohnungen genannt. Die durchweg hohen Teilnehmerzahlen bei den Sitzungen seien einmalig in ganz Rostock und Beleg dafür, dass man auf einem guten Weg gewesen sei.

Große Begehrlichkeiten, wie der Verkauf des Teepott-Grundstücks, ein Parkhaus unter den Dünen, die Bebauung des Landschaftsschutzgebiets „Diedrichshäger Land“ und die Beplanung der Mittelmole mit „Schuhkartons“ konnten vorerst verhindert werden. Es sei allerdings anzunehmen, dass genau hier künftig angesetzt werden soll. Jobst Mehlan wird auch dem neuen Ortsbeirat angehören und versprach dafür Sorge zu tragen, den überparteilichen Weg für Warnemünde fortzusetzen.

Ein großes Dankeschön und Respekt für die geleistete Arbeit kam auch von Hansi Richert, der für den Warnemünde-Verein sprach. „Kritische Geister seien in den Bürgerschaftsfraktionen aber nicht immer gewollt und nach dieser Entscheidung gegen die Interessen der Warnemünder fühlen sich viele verprellt. Der Politikverdrossenheit wurde damit Vorschub geleistet“, so seine Überzeugung. Die Politik der Fraktionen spielte im Ortsbeirat praktisch keine Rolle. „Gern gelten wir weiter als gallische Dorf, denn wer die Geschichten um die Gallier kennt, der weiß auch, dass diese am Ende immer gewonnen haben.“ 

Die Arbeit der sechs tatkräftigen Fachausschüsse wurde ebenfalls positiv bewertet – auch ihnen und den Damen vom Ortsamt galt der Dank am gestrigen Abend, ebenso Norbert Ripka, der die Räumlichkeiten für die monatlichen Sitzungen bereitstellt.

Gelebte Bürgerbeteiligung wäre, wenn auch die Wahl des Ortsbeirats den Bürgen obliegen würde, lautete ein Vorschlag aus dem Publikum. Ein Stimmungsabbild am gestrigen Abend, denn in den Augen der Warnemünder hat sich die Fraktion über sie hinweggesetzt.

Nach 20 Jahren im Ehrenamt wurde Alexander Prechtel von der Rostocker CDU/UFR-Fraktion nicht wieder für den Warnemünder Ortsbeirat aufgestellt. Parteifreund Mathias Stagat ist erst seit drei Jahren dabei, sollte als Prechtel-Nachfolger angelernt werden und erlitt dasselbe Schicksal. (DWM berichtete)   

Foto: Archiv


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