Heißer Apfelsaft für den guten Zweck: Warnemünder sammeln für Begegnungszentrum


20. Dezember 2024

Immer zu den Öffnungszeiten des Warnemünder Weihnachts- und Neujahrsmarktes am Kirchenplatz wird in der Hütte neben dem Mutzenstand leckerer heißer Apfelsaft ausgeschenkt. Der stammt zum überwiegenden Teil aus der Kleingartenanlage „Am Moor“ und der Rest von der Satower Mosterei. Der Verkauf dient einem guten Zweck. „Damit soll die Modernisierung des Saales der Kleingartengaststätte am Moor finanziert werden“, sagt Vorstandsmitglied Ondra Kitzerow. Denn das Ostseebad verfügt im Gegensatz zu vielen anderen Stadtteilen in Rostock über kein eigenes Begegnungszentrum für die Bewohner. Um ein solches kämpfen die Warnemünder seit Jahren – bislang ohne Erfolg. Das soll sich mit diesen Plänen ändern. Und dafür wird in diesem Jahr die Rekordmenge von 650 Litern ausgeschenkt. „Im vergangenen Jahr waren es 400“, vergleicht Vorstandsmitglied Jürgen Fischer.

Kürzlich wurden die Ideen bereits der Öffentlichkeit präsentiert (DWM berichtete). Jetzt folgt der nächste Schritt. Am 4. Januar um 10.30 Uhr lädt der Vorstand des Kleingartenvereins „Am Moor“ in die Trattoria im Wiesenweg 4a ein. Dort soll ein Förderverein für das Projekt mit dem Ansatz von Begegnungen und kulturellen Angeboten gegründet werden. Dafür sind sieben Gründungsmitglieder nötig. Was die beiden Vorstandsmitglieder freut: Die Idee findet großen Anklang in Warnemünde – und nicht nur bei den Kleingärtnern. „Auch der Ortsbeirat von Warnemünde unterstützt das Projekt mit einer Spende von 1.500 Euro aus seinem Budget für ein benötigtes Technik-Projekt“, sagt Ondra Kitzerow. Das hatte noch der inzwischen ausgeschiedene Vorsitzende Wolfgang Nitzsche mit den anderen Mitgliedern des ehrenamtlichen Bürgergremiums angeregt.

Mit der Betreiberin des Rostocker Unternehmens ZimmerWandel wird der Saal künftig umgestaltet, sodass er für viele Arten von Veranstaltungen und für viele Zielgruppen nutzbar ist. „Bei uns proben verschiedene Lion-Dance-Gruppen, der Saal kann außerdem für private Veranstaltungen gemietet werden“, sagt Vereins-Finanzer Kitzerow. Dafür wird es einen einsehbaren Kalender geben und ganz klare Regeln. „Weil der Kleingartenverein das mit seiner Manpower nicht leisten kann, wollen wir dafür den Förderverein gründen. Auch ein passender Name soll dafür gefunden werden“, ergänzt Jürgen Fischer. Zu den Plänen für eine künftige Nutzung zählt auch die Idee eines regelmäßigen Tanztees für Senioren, weil der Wunsch nach so einem Angebot bei den Älteren groß ist. Einen DJ dafür gibt es ebenfalls schon.

Es ist auch die Anschaffung neuer Möbel geplant. Die alten werden für einen schmalen Taler verkauft, der Erlös fließt mit in die Spendenkasse. „Wir haben die Vorschläge für die Raumgestaltung komplett übernommen, weil wir sie gut und sinnvoll finden“, sagt Kitzerow.

Eine Neuigkeit gibt es noch aus dem Verein und der Trattoria: Der Verein und der ehemalige Pächter Matteo Giacomizzo lösen den bestehenden Vertrag zum März in beidseitigem Einvernehmen. „Wir suchen dann eine neue Betreiberin oder einen neuen Betreiber“, sagt Jürgen Fischer. Was sich der Verein inhaltlich und konzeptionell für diesen Bereich vorstellt, steht in einem erarbeiteten Exposé, das sich Interessenten zuschicken lassen oder bei der Veranstaltung einsehen können.

Bis zum 4. Januar wird auf dem Weihnachtsmarkt weiterhin Saft ausgeschenkt. „Es ist toll, dass uns so viele Menschen unterstützen. Neben Mitgliedern aus dem Kleingartenverein unterstützen uns noch weitere Frauen vom Warnemünde Verein, der Warnemünder Lions Club, der Schulverein der Heinrich-Heine-Grundschule und viele andere“, sagt Ondra Kitzerow. Zweimal haben sie schon einen Umschlag mit einer Spende von jeweils 200 Euro für das Vorhaben abgegeben. Der Zusammenhalt und Gemeinsinn ist typisch für die Warnemünder, die sich immer selbst weiterhelfen, wenn ihnen aus der Stadt nicht geholfen wird. Mit dieser Art Begegnungsstätte wollen die Macher ein neues Kapitel für Warnemünde aufschlagen.

Maria Pistor


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