Gastronom will Grün an der Bahnhofsbrücke aufwerten

Schon im Herbst vergangenen Jahres berichteten wir über Ideen des Gastronomen Nihat Ünlü, der die Grünflächen rund um sein Restaurant „Paparazzi“ an der Bahnhofsbrücke umgestalten möchte. Geplant ist danach die Neuanlage eines Kinderspielplatzes in südlicher Verlängerung des Restaurants, die Verlegung der Boulebahn und die Errichtung einer kleinen Holzterrasse an der Böschung im noch sehr unansehnlichen Eck Bahnhofsbrücke/Alter Strom. Diese soll ausdrücklich keine erweiterte Restaurantfläche bilden, sondern kann von Jedermann genutzt werden – mit oder ohne Verzehr. Der Ortsbeirat hatte sich seinerzeit grundsätzlich positiv zum vorgestellten Konzept der Außengestaltung geäußert. Das Gremium wies aber auch darauf hin, dass die Umgestaltung nicht zu Lasten der Mittelmolen Bebauung gehen dürfe.

Restaurantpächter Ünlü kam jetzt erneut mit dem Warnemünder Bauausschuss ins Gespräch und legte seinen Bauantrag vor. Dieser bezieht sich zunächst nur auf die Neugestaltung der vorhandenen Terrasse und den Anbau eines Schuppens zur Lagerung von Müll und Leergut. Der Ausschuss nahm den Antrag zum Anlass, nochmals die Gesamtsituation zu betrachten.

„Von Seiten der Stadtverwaltung regt sich Gegenwehr“, erklärte der Ausschussvorsitzende, Mathias Pawelke, am Dienstagabend vor dem Ortsbeirat. Offenbar hat dort die Angst vor diesbezüglichen Entscheidungen jegliches Handeln überhaupt bestimmt, lautet seine Vermutung. Negative Auswirkungen auf das Gesamtkonzept Mittelmole werden durch den Bauausschuss jedoch nicht gesehen. „Ganz im Gegenteil dient doch das Vorhaben einer wesentlichen Verbesserung des unbefriedigenden Ist-Zustands, unabhängig auch vom weiteren Verlauf der Mittelmolen-Überplanung“, so Pawelke. Von Seiten des Investors liege zudem das Angebot einer zeitlichen Befristung und Rückbau vor.

Die Empfehlung Pawelkes an den Ortsbeirat lautete deshalb, dringend das Gespräch mit dem Bausenator zu suchen, um über eine Genehmigungsfähigkeit zu verhandeln. Der Ausschussvorsitzende empfahl auch die Zustimmung für den geplanten Anbau eines Lagers und die Sanierung der bestehenden Terrasse, welcher der Beirat einstimmig entsprach.

Eine Gefahr, dass irgendwann im Zuge einer Beplanung Mittelmole an dieser Stelle etwas anderes als Grün hinkommt, bestehe auch nach Ansicht des Beiratsvorsitzenden, Alexander Prechtel, nicht. In diesem Punkt war man sich bei allen vorangegangenen Diskussionen immer einig.  

Foto (1): Taslair
Visualisierung (2): Planungsgruppe Wöhlk GmbH