Finale: Letzte Ausstellung in der Galerie Möller

Mit der Ausstellung „bon voyage“ von Otto Beckmann endet ein Stück Kulturgeschichte in Warnemünde. Nach 37 Jahren schließt die Galerie Möller am 5. Dezember 2023 (DWM berichtete).

Seit Otto Beckmann 2002 das erste Mal in Warnemünde ausgestellt hat, gehört er zu dem ausgewählten Kreis der Künstler, deren Arbeiten im ständigen Angebot der Galerie zu finden sind. „Besonders sein jährlich mit Spannung erwarteter Grafikkalender gehörte zum Jahreswechsel zur Kategorie der ‚Bückware‘“, berichtet Galeristin Ulrike-S. Möller. Die Ausstellung „bon voyage“ sei seine siebte in Warnemünde und gleichzeitig die allerletzte der Galeriegeschichte.

Die Experimentierfreudigkeit Beckmanns – Jahrgang 1945 – gepaart mit herausragender, mannigfaltiger Beherrschung grafischer Techniken und die zuverlässige Partnerschaft haben ihn für diesen Schlussakkord prädestiniert. Sein Schaffen hat fast immer etwas mit dem Meer zu tun, der Küstenlandschaft oder den Küstenbewohnern, mit der Küste als Metapher für Grenzbereiche sowie der Sehnsucht, sie in die eine, wie in die andere Richtung zu überschreiten. Die Galerie Möller hieß in ihren ersten Jahren „Galerie am Meer“. Beckmanns Erzähllust ist unermüdlich, gespeist durch seine Vielseitigkeit, die auch ein Markenzeichen der Galerie geworden ist. Seine Spannweite reicht von humorvoll bis ernst und nachdenklich.

„Für mich gehört er besonders durch sein hervorragendes grafisches Schaffen zu den namhaftesten norddeutschen Künstlern, mit dem zusammen zu arbeiten ein großes Vergnügen war. „bon voyage“ – gute Reise all den Freunden und Partnern der Galerie, die uns 37 Jahre lang begleitet haben“, resümiert die Kulturwissenschaftlerin, die sich Anfang Dezember in den Ruhestand verabschiedet. Die Galerie in Warnemünde hat sie gemeinsam mit ihrem Mann Peter Möller betrieben.

Zur Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 26. Oktober um 19 Uhr, spricht Klaus Tiedemann. Die musikalische Untermalung übernimmt der Percussionist Ronny Bruch.