Die Strandsaison in Warnemünde geht zu Ende


06. Oktober 2023

Es war eine eher durchwachsene Saison für Strandkorbvermieter Matthias Treichel und seine Crew. Zeigte sich das Wetter in der Hauptsaison, von Mitte Juli bis zur Hanse Sail, doch von seiner wechselhaften Seite. „Geradezu bombastisch dafür der September. Da hatten wir wirklich noch mal Glück und konnten Einnahmeverluste etwas ausgleichen“, berichtet der Unternehmer.

Umso schöner wäre für ihn und seine Kollegen daher eine Saisonverlängerung bis Anfang November gewesen. Doch da spielt das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg (StALUMM) nicht mit. Weshalb die Behörde den vormals geltenden Saisonzeitraum – vom ersten Tag der Osterferien bis zum letzten Tag der Herbstferien in einem deutschen Bundesland – wieder zurückgenommen hat, bleibt unklar. Schon im vergangenen Jahr forderten Touristiker eine Ausdehnung der Saison – erfolglos (DWM berichtete). Hinzu kommt, dass die Besucherzahlen wieder auf ein Normalmaß zurückgegangen sind und dem Vor-Corona-Niveau entsprechen. Das merken auch die Strandbewirtschafter, deren Saison an der Ostsee ohnehin kurz ist.

Ungebrochen, und das bei jedem Wetter, war auch in diesem Jahr die Nachfragen bezüglich des hauseigenen Baderollstuhls: „Manchmal, etwa wenn es sehr windig war, mussten wir die Gäste sogar ausbremsen. Trotzdem hatte ich fast täglich meinen Badegang“, schmunzelt Detlef Horst, der in der Strandoase die Betreuung der mitunter schwerstbehinderten Badegäste übernimmt (DWM berichtete). Seit 2004 setzt das Unternehmen auf Barrierefreiheit am Strand und hat sein Konzept dabei immer weiterentwickelt. Dazu gehört auch die ungehinderte Zufahrt für mobilitätseingeschränkte Menschen bis runter an Meer. „Wir halten unseren Plattenweg immer sauber und befahrbar, auch wenn der städtische Reinigungsdienst einmal nicht hinterherkommt“, versichert Matthias Treichel. Und weil das alles so ist, wird die Strandoase gern auch von den Wünschewagen aus ganz Deutschland angefahren. Dabei handelt es sich um ein Projekt des Arbeiter Samariter-Bundes, das schwerstkranken Menschen in der letzten Lebensphase besondere Wünsche erfüllt.

Problematisch sind aus Sicht Treichels nach wie vor die fehlenden Toiletten. Diese gehören einfach an einen barrierefreien Strand und werden dementsprechend oft nachgefragt.

Es ist, wie es ist. Ab der kommenden Woche beginnt auch am Strandaufgang 4 in Warnemünde der Rückbau. Los geht’s mit den Strandkörben, wobei einige über die Herbstferien noch am Strand verbleiben. „Der Ort ist voll und wir wollen den Gästen Warnemündes auch am Strand noch was bieten“, so Matthias Treichel. Das sei die Zielstellung eines jeden tourismusaffinen Unternehmens.

In den Bebauungsplan Strandbereich Warnemünde (B-Plan), dessen öffentliche Auslegung die Rostocker Bürgerschaft Mitte September beschlossen hat, legt auch Treichel all seine  Hoffnungen. „Der B-Plan muss kommen und natürlich befürworten wir die Forderung des Tourismusdirektors auf Nachbesserung ausdrücklich.“

Im Winterquartier angekommen, werden indes alle 300 Strandkörbe einer Durchsicht unterzogen. Sie werden gereinigt und bei Bedarf repariert. Auch soll über die Wintermonate die Terrassenplattform umgestaltet und deren Aufbau so auf zwei Tage verkürzt werden. Es gibt also immer was zu tun und langweilig wird es sowieso nie im schönen Ostseebad Warnemünde.


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