Keine kurzfristige Komplettsanierung des Rasenplatzes in der Parkstraße


14. Februar 2022

Auf die Rolle geschoben fühlten sich sportbegeisterte Warnemünder in der jüngsten Ortsbeiratssitzung, als der neue Leiter des Amts für Sport, Vereine und Ehrenamt, Heiko Lex, die dritte Fortschreibung des Sportstättenentwicklungsplans der Stadt Rostock präsentierte.

Im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in der Warnemünder Parkstraße wurden nach Fertigstellung der Sporthalle im Herbst 2015 keine Sportbaumaßnahmen mehr durchgeführt. Die Verwaltung hatte seinerzeit zwar zugesagt, dass auch der dazugehörige Rasenplatz kurzfristig saniert werden soll, doch dazu kam es bislang nicht. 2017 kam die Containerschule dazwischen und die Sportvereine wurden erneut auf das Danach vertröstet. Die Container haben längst anderweitig Verwendung gefunden, doch der Sportplatz ist noch der Alte. Auf drängen der Vereine und des Ortsbeirates Warnemünde/ Diedrichshagen erfolgte im vergangenen Spätsommer zumindest eine Akutsanierung (DWM berichtete).

In der dritten Fortschreibung des Sportstättenentwicklungsplans ist unter den mittelfristig geplanten Sportbaumaßnahmen auch der Sportplatz Warnemünde aufgeführt. An zwölfter Stelle, was aber nichts mit einer Priorisierung zu tun habe, erklärte Heiko Lex. Bis 2025 sollen hier – so ist es der Tabelle zu entnehmen – grob 4,2 Millionen Euro investiert werden. Bis 2023 in kleineren Chargen, 2024 und 2025 dann richtig. Doch Papier ist geduldig, denn es gibt zwei größere Probleme: Zum einen mehr als 20 Jahre alten Bebauungsplan (B-Plan), der nicht alles zulässt, was sich die Vereine wünschen und zum anderen die noch immer nicht geklärte Abführung des Oberflächenwassers, was grundsätzlich keine Baumaßnahmen ermöglicht.

„Wir haben im letzten Jahr mit den Vereinen gesprochen und gemeinsam ein Prüfauftrag entwickelt. Dieser ging in eine Ausschreibung und an ein Architekturbüro. Das Ergebnis und welche Varianten dort möglich sind, werden wir Anfang März mit dem KOE auswerten“, sagt Heiko Lex. Drei Varianten seien innerhalb des bestehenden B-Plans und zwei weitere mit einem geänderten Bebauungsplan denkbar. Letzteres wäre nötig, um mehr Wünsche der Vereine berücksichtigen zu können, ziehe jedoch eine zeitliche Verzögerung nach sich.

„Plan des Sportamtes – und den unterstütze ich auch – ist, parallel alles vorzubereiten, was auf der Anlage passieren könnte, sodass wir sofort handlungsfähig sind“, sagte Lex. Das Leichtathletikstadion sei als eine C-Anlage mit Standard für Landesmeisterschaften, aber keine internationalen Wettkämpfe geplant. „In der Mitte ein Fußballfeld, das auch nationalen Standrads genügt und dann muss man schauen, inwieweit dort auch noch Zuschauertribünen und weitere Sportgelegenheiten entstehen können. Es wurden viele Wünsche geäußert.“

Wie realistisch der Umsetzungsplan sei und ob neben den finanziellen Mitteln überhaupt die Firmen da seien, die das Geld auch verbauen, hinterfragte Beiratsmitglied Stephan Porst, der die Leitung der Versammlung für den erkrankten Wolfgang Nitzsche übernommen hatte. Der Amtsleiter verwies auf die zeitliche Abfolge: Zunächst müsse der tatsächliche Umfang quantifiziert sein und erst dann können Mittel in den Haushalt eingestellt werden. Erst in dem Zusammenhang könne man einen realistischen Zeithorizont planen.

Für Gottfried Behrens, Trainer, Übungsleiter und Urgestein des SV Warnemünde, Abt. Leichtathletik, ist diese Aussage zu schwammig. Zudem zeigt er nur wenig Verständnis für den nochmaligen Aufschub: „Seit Urzeiten kämpfen wir darum, dass nicht alles nur solide vorbereitet wird, sondern dass wir auch in die Prioritätenliste kommen. Wir brauchen jetzt eine ganz klare Perspektive, wonach die von der Bürgerschaft beschlossene Gesamtsanierung endlich auch umgesetzt wird.“

Wenn man sich jetzt die dritte Fortschreibung anschaut, sei das nichts anderes, als was längt beschlossen und zugesagt war, befand Alexander Prechtel vom Warnemünder Strukturausschuss. Aus seiner Sicht dürfe eines nicht passieren, nämlich „dass diese Sanierung – so wurde die Maßnahme durch das Sportamt bezeichnet – uns den Boden wegreißt für die Erweiterung des Geländes, so wie es das Strukturkonzept vorsieht.“ Es sei das Anliegen der Warnemünder, den Sportplatz zu sanieren, so schnell es geht, aber die Option offenzulassen, dass durch einen neuen B-Plan Erweiterungen möglich sind.

Foto (Archiv): Taslair


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|