De Klaashahns auf Verjüngungskur


12. April 2023

Aufmerksame Zuschauer der Eröffnungsfeierlichkeiten zur 30. Leuchtturmsaison am Sonnabend nahmen zur Kenntnis: Der Warnemünder Shantychor De Klaashahns verjüngt sich gerade deutlich. 1964 gegründet und damit ein Jahr vor der nächsten Null können die Shantysänger Neuzugänge verbuchen. Mit Niklas Michael Konrad, Max Nadzeika und Mario Möller bereichern gleich drei verheißungsvolle Nachwuchstalente den vormaligen Seniorenchor. Alle drei seien „Zufallsbekanntschaften“, weiß Monika Milles, die sich schon länger als 25 Jahre in der Männerrunde wohlfühlt und seit 2022 sogar die musikalische Leitung innehat. Was den Nachwuchs betrifft, hat sie ein sehr gutes Gefühl: „Seitdem die Jungs dabei sind, sind auch die älteren Semester viel fröhlicher. Wir lachen viel und es macht richtig Spaß. Ein Riesengewinn für unseren Chor“, freut sich die 73-Jährige, für die es eine Herzenssache ist, dass de Klaashahns weiterbestehen.

Einer der Neuen ist Niklas Michael Konrad, wohnhaft in Lichtenhagen Dorf, Student im zweiten Mastersemester für Geschichte und Philosophie an der Universität Rostock. Nach eigenen Angaben war es ein glücklicher Umstand, zu den Klaashahns gestoßen zu sein. Die proben nämlich seit dem vergangenen Jahr im Gemeindezentrum Elmenhorst und nicht mehr in der Warnemünder Vogtei. Lichtenhagen Dorf und Elmenhorst sind Partnergemeinden. „Gerade als eine Chorprobe lief, kam ich zum Schachspielen ins Gemeindehaus“, erinnert sich der 21-Jährige. Er habe Interesse gezeigt und die Shanty Jungs machten ihm das Leben als Chorsänger schmackhaft. „Erst dachte ich, das sei so eine Schnapsidee, doch dann wollte ich es ausprobieren. Schließlich soll Chorsingen ja auch sehr gesund sein“, lacht der junge Mann. Beim Reinschnuppern ist es für ihn nicht geblieben. Seit Dezember 2022 ist Niklas M. Konrad ein Klaashahn. „Ein schöner Ausgleich und ist man erstmal dabei, wird man auch gleich voll mitgerissen.“

Ganz ähnlich und doch etwas anders liest sich die Geschichte von Max Nadzeika, Student für Physiotherapie an der Europäischen Fachhochschule Rostock, fünftes Semester. Der 21-Jährige ist in Zarrentin am Schaalsee aufgewachsen und lebt seit zwei Jahren in Rostock. Schon in seiner Jugend habe er sich für Tradition und Musik interessiert. Als Straßenmusiker mit Akkordeon in Waren an der Müritz wurden auch de Klaashahns auf ihn aufmerksam. Die hatten dort auch einen Auftritt und sprachen den jungen Mann einfach an. „Ich habe mich sofort bereit erklärt, mitzumachen. Seit fast einem Jahr bin ich jetzt dabei und habe viel Spaß an der Sache. Das Traditionelle, Heimatverbundene liegt mir irgendwie“, verrät Max Nadzeika. Neuland ist das Chorleben für ihn nicht, sang er doch in Zarrentin schon drei Jahr in einem Shantychor.

Erst im Januar 2023 hat sich Mario Möller – ebenfalls ein Junior – mit dem Shanty Virus infiziert: „Mario hat uns vor Weihnachten in der Reuterpassage erlebt, war gleich Feuer und Flamme und fragte, ob er mitmachen kann“, berichtet Monika Milles. Die jungen Leute sind für sie und ihre Mitstreiter eine echte Bereicherung: „Die haben so einen Elan und Eifer, sind mit Freude dabei.“ Die drei seien die Allerjüngsten, doch gab es im vergangenen Jahr noch weitere Neuzugänge stimmgewaltiger Herren um die 60. „Die sind ebenso begeistert bei der Sache, lernen ganz fleißig und zwei von ihnen sind innerhalb eines Jahres zum Vorsänger ernannt worden. Weil sie so gut sind“, betont Milles. Alles in allem habe der Chor sieben Mal junges Blut dazugewonnen. Monika Milles ist total zufrieden: „Wenn die Zuschauer uns so sehen, kommen sie vielleicht auf die Idee, es selbst einmal versuchen zu wollen.“

Und sogar das ist jetzt möglich: Ab der kommenden Woche fällt Monika Milles für einige Zeit aus. Ihren Job übernimmt dann Max Nadzeika: „Unsere Auftritte können wir somit trotzdem realisieren.“ Wer hätte das noch vor ein paar Jahren gedacht?


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