Aufatmen bei Seglern und Fahrgastschiffern: Anleger Schnatermann wird wieder flott gemacht


26. Januar 2022

Es war Ende November 2020, als der kleine Hafen Schnatermann in der Rostocker Heide gesperrt und zeitgleich alle Liegeplätze aufgekündigt wurden. Das Hafen- und Seemannsamt begründete die Maßnahme mit einem desolaten Zustand der Kaianlage. Segler und Fahrgastschiffer schlugen Alarm und erhielten prompt Unterstützung durch mehrere Ortsbeiräte, darunter auch der von Warnemünde und Diedrichshagen. Auch die Rostocker CDU-Fraktion brachte sich ein (DWM berichtete). Die Bürgerschaft reagierte und entschied im März 2021, dass der marode Anleger Schnatermann zumindest provisorisch wiederhergestellt werden soll.

Die Arbeiten haben jetzt begonnen. Zwar noch nicht vor Ort, am Schnatermann, so doch aber am Kai der alten Neptun Werft, wo Mitarbeiter der mit dem Wasserbau beauftragten Firma Colcrete – von Essen Wasserbau GmbH & Co. KG die Stahldalben konfektionieren. Diese wurden an den alten Fähranlegern Gehlsdorf und Kabutzenhof demontiert. Die Grundidee ist nämlich, so viel wie möglich wiederzuverwenden, so auch die Dalben. Das sei nachhaltig und spare zudem Kosten, heißt es aus dem Hafen- und Seemannsamt, das für die Errichtung des provisorischen Anlegers im Hafen Schnatermann verantwortlich zeichnet.

In enger Abstimmung mit den vor Ort agierenden Partnern hat das Ingenieurbüro Merkel Ingenieur Consult einen technischen Entwurf erarbeitet. Dieser soll sowohl den Bedürfnissen der Vereinsboote, möglichen Tagesliegern als auch der gewerblichen Fahrgastschifffahrt gerecht werden. Das bestätigt Michael Seidel vom Verein zur Erhaltung traditioneller Schiffe e.V., dessen Liegeplätze mit der Sperrung weggefallen sind. Der vom Verein eingebrachte Vorschlag soll jetzt umgesetzt werden. „Unsere Vereinsboote kommen damit am Schnatermann unter und es ist zusätzlich Platz für wenige Tageslieger da“, freut sich Michael Seidel über die glückliche Wendung.

Das Hafen- und Seemannsamt hofft, bei guten Witterungsverhältnissen eine Fertigstellung noch im ersten Quartal 2022 realisieren zu können. In diesem Zusammenhang werden die ehemaligen Fähranleger umgerüstet und vom Stadthafen zum Schnatermann verschleppt.

Zu Verzögerungen kam es, weil im Vorfeld auch eine Kampfmittelsondierung durchgeführt werden musste und die Freigabe erst seit Anfang Dezember 2021 vorliegt. Auch aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse zum Ende des Jahres konnten die geplanten Arbeiten am Anleger Schnatermann nicht beginnen. Die Gesamtkosten für die provisorischen Anlegestelle im Hafen Schnatermann werden voraussichtlich etwa 450.000 Euro betragen.

Der Verein zur Erhaltung traditioneller Schiffe e.V. hat bereits ein Vertragsangebot für die Liegeplätze erhalten und will wie vordem die Bewirtschaftung absichern. „Am Ende können wir sagen, dass sich das Hafenamt für den Verein eingesetzt hat und wir werden auch zukünftig eng zusammenarbeiten“, unterstreicht Michael Seidel, dessen Segelsaison 2022 gesichert ist.


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