23. Warnemünder Turmleuchten FÜR EUCH

„Es fühlt sich ein bisschen so an wie früher, vor der Pandemie, als unsere Neujahrsinszenierung noch ohne Einschränkungen, ohne Eintritt und Zäune, finanziert durch unsere Partner und Unterstützer stattfinden durfte“, bekennt Martina Hildebrandt, Geschäftsführerin der veranstaltenden Hanseatischen Eventagentur, beim heutigen Pressegespräch in Sichtweite des Leuchtturms. Eine gravierende und noch dazu sehr traurige Änderung gibt es dennoch: Klaus Möller fehlt. Oder auch nicht, denn sein Amtsnachfolger, Mathias Stagat, ist überzeugt davon, dass er uns von ganz oben zufrieden zuschaut. „Wir werden auch künftig alles dafür tun, dass Europas größte Neujahrsinszenierung weiterhin stattfinden kann“, kündigt der neue Leuchtturmchef an. Neben Hanse Event ist der Verein Veranstalter des beliebten Events.

Erstmals steigt 2023 auch die Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde in diese Riege auf. Sie hält den Machern im städtischen Ämterdschungel den Rücken frei und steht für Ordnung und Sicherheit. „Wir freuen uns über diesen Schulterschluss und mussten dafür auch gar nicht großartig motiviert werden. Das Turmleuchten sendet nämlich nicht nur schöne Bilder in die Welt hinaus, sondern sichert auch eine höhere Auslastung bei den Unterkünften. Das ist messbar“, verrät Tourismusdirektor Matthias Fromm. Gerade im Tourismus seien die Auswirkungen der Pandemie lange spürbar gewesen. „Jetzt dachten wir, es wird alles wieder gut. Doch dem ist nicht so. Wir haben Krieg in Europa und wollen ein positives Signal setzen in einer schwierigen Zeit voller Unsicherheiten“, führt der Touristiker aus.

Das Motto der 23. Inszenierung lautet „Für Euch“ und deckt gleich mehrere Ebenen ab: „Wir werden in diesem Jahr das Jubiläum zu 125 Jahre Warnemünder Leuchtturm und den Verlust von Klaus Möller in den Fokus rücken. Als Vorsitzender des Leuchtturmvereins waren ihm seine Mitglieder immer wichtig. Sie sorgen dafür, dass das Warnemünder Wahrzeichen heute in einem so guten Zustand ist. Und: Ohne sie gäbe es auch kein Turmleuchten“, erklärt Torsten Sitte, ebenfalls Geschäftsführer bei Hanse Event und Regisseur der Show. Der verstorbene Leuchtturmchef habe zehn Jahre mit unermüdlichem Einsatze die Geschicke des Leuchtturmvereins geleitet und war ein Paradebeispiel für Ehrenamt, das mit der diesjährigen Inszenierung besondere Anerkennung erhalten soll. „Leute wie Klaus machen das nicht für sich. Sie machen das für uns, ‚Für Euch‘“, unterstreicht Sitte.

Für alle, die es noch immer nicht wissen: Das Warnemünder Turmleuchten ist eine Herzenssache. Natürlich für die Veranstalter, die alle Hebel in Bewegung setzen, das Event stattfinden zu lassen. Aber es geht auch mitten ins Herz. Schon wegen des besonderen Datums am Neujahrstag. Wie kaum eine andere Veranstaltung der Region steht es daher für emotionale Nachhaltigkeit. „Erst vor wenigen Wochen kontaktierte uns eine Dame aus dem Berliner Raum, die sich von der 2020er Inszenierung ganz besonders angefasst fühlte. Die Mitschnitte im Netz schaute sie sich ein ums andere Mal an“, berichtet Martina Hildebrandt. Dass das Turmleuchten so mitten ins Herz geht, ist vor allem der immer wieder neu gedachten Inszenierung aus Licht, Laser, und Musik geschuldet. Für den 1. Januar 2023 will sich Kreativkopf Torsten Sitte allerdings noch nicht in die Karten schauen lassen: „Sie wird schön!“, lautet sein lakonischer Kommentar. Dann aber doch ein paar Details: „Jede Inszenierung ist einzigartig. Sie wird nur einmal aufgeführt und nicht geprobt. Wir haben in diesem Jahr aber optische und technische Zusatzelemente, die es bei einem Turmleuchten so noch nie gegeben hat“, verrät der 60-Jährige.

Start des Vorprogramms ist um 15 Uhr. Moderieren wird Ina Teloudis gemeinsam mit Ostseewelle-DJ Alex Stuth und Uwe Worlitzer. Musikalisch bringen Ola Van Sander und Bad Penny neue Songs auf die Bühne. Darunter „Wo de Ostseewellen trecken an den Strand“ verrockt. Um 18 Uhr fällt der Startschuss für eine Show der Superlative mit sieben eigens auf das Motto abgestimmten Songs und einem Live-Act. Kein Geringerer als Jürgen „Matko“ Matkowitz, Frontmann der ehemaligen DDR-Rockband Prinzip, hat mit anderen Musikern extra für das Turmleuchten den Song „Mach die Augen zu“ eingespielt.

Und das Allerallerbeste zum Schluss: Der Eintritt zum 23. Warnemünder Turmleuchten ist wieder frei! Das ist jedoch nicht selbstverständlich. In Anbetracht der Energiekrise sei es in diesem Jahr finanziell eine besondere Herausforderung gewesen, das Spektakel auf die Beine zu stellen. „Das ist nur durch unsere vielen Partner und Unterstützer möglich, die, genau wie wir, an das Event und seinen Wert glauben“, resümiert Sitte.

Wichtig! Schon ab dem 28. Dezember, mittags, ist auf der Seepromenade die Gastromeile „Flanieren & Dinieren“ geöffnet. Auch ein Besuch hier sollte zum Pflichtprogramm eines jeden Silvester- und Turmleuchten-Besuchers an der Warnowmündung zählen, denn die Händler leisten einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Finanzierung des Neujahrsevents.

Alles so wie immer eben und das ist auch gut so!

Foto (1): Taslair