27. Tidingsbringer: Erlebte und erforschte Warnemünder Geschichte


05. Dezember 2022

Seit nunmehr 27 Jahren ist die Veröffentlichung des Warnemünder Bäderjournals Tidingsbringer, Anfang Dezember, eine feste Größe im Kalender des Fördervereins Leuchtturm Warnemünde e.V. Gemeinsam mit dem Verlag Redieck & Schade ist man nämlich Herausgeber des kleinen Büchleins mit großer Fangemeinde. Die Idee dazu kam – wie so oft – von Gerhard Lau, jenem bedeutenden Rostocker Denkmalschützer der so vieles in Warnemünde bewegt hat. Weitere „Taufpaten“ waren Jürgen Rabbel und Walter Vogt. Ob eine langfristige Warnemünde-Publikation überhaupt funktionieren würde, da waren sich damals, 1996, die beiden Verleger Matthias Redieck und Achim Schade keinesfalls sicher. Jetzt sind sie bei der Nummer 27 und die Themen werden nicht weniger.

„Es ist der letzte Tidingsbringer, an dem Klaus Möller noch aktiv mitgewirkt hat“, erinnert der neu gewählte erste Vorsitzende des Leuchtturmvereins, Mathias Stagat. Sein am 21. September 2022 verstorbener Amtsvorgänger hat in den vergangenen Jahren sehr viel zur Erfolgsgeschichte des Warnemünder Bäderjournals beigetragen: „Noch vier Wochen vor seinem Tod saßen wir beisammen und haben alles abgestimmt“, berichtet Matthias Redieck. Mit dieser Ausgabe habe man Klaus Möller ein Denkmal setzen wollen.

Der Leuchtturmverein ist seit 27 Jahren auch Geldgeber des kleinen „Nachrichtenüberbringers“, weshalb er für den unschlagbar günstigen Preis von nur 7,60 Euro abgegeben werden kann. Die Leserschaft kommt aus der ganzen Welt. Vornehmlich sind es Personen mit direktem Bezug zum Ostseebad. Ehemalige und Weggezogene zum Beispiel. Wie die heute in Bremen lebende Ur-Warnemünderin, die sich von ihrem Mann eigens zur geselligen Buchpräsentation mit Musik von Carl Z. am Freitag, 9. Dezember um 18.30 Uhr ins Strand-Hotel Hübner fahren lässt. Tags darauf, am Sonnabend, 10. Dezember um 10 Uhr findet in der Buchhandlung Krakow Nachf. am Kirchenplatz übrigens wieder die Signierstunde statt.

Interessante Beiträge gibt es viele im Tidingsbringer No. 27: So steht dort geschrieben, dass Rostock als einzige Großstadt Deutschlands einen 14 Kilometer langen Strand hat. Auch dürfte nicht jedermann bekannt sein, dass der heute so beliebte Urlaubsort einst ein Seeräuber-Nest war. Sehr persönlich die Liebeserklärung an Warnemünde von Maria Pistor. Herrlich auch, was die Leuchtturmmänner alles so „vertellen“: „Wat’n Mallür – Erinnerungen an den Warnemünder Segelclub“, überaus gelungen und handschriftlich eingereicht durch Bernhard Autrum. Auch das zeigt, wie eng der Tidingsbringer mit dem Verein verwoben ist.

Insgesamt 30 Autoren haben für die aktuelle Ausgabe 35 Beiträge geliefert. „Wenn Einheimische ihr Wissen niederschreiben und uns zur Veröffentlichung anbieten, ist das natürlich immer eine tolle Sache“, befindet Achim Schade. Mit Wilfried Steinmüller, Volker Schmidt und Hans-Heinrich Schimler gebe es sogar drei Autoren die schon von der ersten Ausgabe an dabei sind. „Der Tidingsbringer ist zu einem Gesicht des Ortes geworden und steht wie keine andere Publikation für die Vermittlung von Bildung im besten Sinne und Identifikation mit dem Ort gleichermaßen“, so Schade. Erlebte und erforschte Warnemünder Geschichte eben. Und diese Quelle sollte nicht versiegen. Wer jetzt also Lust verspürt, seine eigene Geschichte für die 28. Ausgabe zu schreiben, der sollte nicht zu lange warten und diese bis zum 10. Mai 2023 per E-Mail an leuchtturm@warnemuen.de oder an die Postadresse Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V., PF 301025 in 18119 Warnemünde einsenden.

Und weil der Warnemünder Leuchtturm im kommenden Jahr seinen 125. Geburtstag feiert, lobt der Förderverein im Tidingsbringer ein Gewinnspiel aus: Gesucht wird die älteste gelaufene Ansichtskarte vom Leuchtturm von 1897/98 als Hauptmotiv. Preisgelder in Höhe von 50 bis 300 Euro liegen bereit. „Das war noch ein Gedanke von Klaus Möller, der selbst leidenschaftlicher Warnemünde Chronist und Sammler war“, weiß Inge Morenz, Vorstandsmitglied im Förderverein.

Auf die Frage, wie lange es den Tidingsbringer denn noch geben werde, antwortet das Verleger-Duo unisono: „Wir sind jetzt zusammen zwar 133 Jahre alt, doch haben wir noch viel Spaß an der Sache und wollen die ‚30‘ unbedingt noch schaffen.“ Gut so, denn das Interesse am Ort und seinen Geschichten scheint ungebrochen. Der 27. Tidingsbringer mit einer 1.850er Auflage ist ab sofort in der Buchhandlung Krakow Nachf. oder online zu haben. In anderen gut sortierten Buchläden ab Montag, 12. Dezember.


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