Zoo Rostock: Junger Wisentbulle hört auf den Namen Wilson


15. Juni 2016

Wisente gibt es seit 1960 im Rostocker Zoo. Trotzdem herrschte nach der Überführung eines jungen Bullen aus dem Tiergarten Neumünster große Freude. In freier Wildbahn waren die Wildrinder nämlich schon ausgestorben. Gestern taufte Landesinnenminister Lorenz Caffier den fast zwei Jahre alten, schwergewichtigen Neuzugang auf den Namen Wilson und übernahm die Patenschaft für das neue Leittier der Wisentgruppe.

„Es ist ein beispielhafter Erfolg für die zoologischen Gärten weltweit, dass sie die Wisente durch die Zucht und gezielte Auswilderungen vom Aussterben bewahrt haben“, betont Caffier. „Tiergärten sind nicht nur beliebte Freizeiteinrichtungen mit Bildungsanspruch und touristische Anziehungspunkte, sie leisten einen enormen Beitrag zur Arterhaltung sowie zum Umwelt- und Naturschutz. Ich freue mich sehr, mit meiner Patenschaft dieses wichtige Anliegen unterstützen zu können.“

1952 wurden die ersten Wisente aus mehreren Zoos im polnischen Urwald von Białowieża wieder der freien Natur überlassen. Heute gibt es ca. 3.600 freilebende Wisente in sechs Ländern. Auch der Rostocker Zoo hat sich an dem deutschen Auswilderungsprogramm beteiligt.

Der am 6. August 2014 geborene Wilson kam am 31. Mai in die Hansestadt. Inzwischen hat er sich gut eingelebt und ist in die bestehende Gruppe integriert. „Die Tierpfleger vom Tierpark Neumünster haben ihn als charakterstarken und selbstbewussten Bullen beschrieben, was auch unsere Tierpfleger nach wenigen Tagen bestätigen können“, so Zoodirektor Udo Nagel. „Obwohl er ein noch relativ junger Wisent ist, dominiert er bereits nach der kurzen Zeit in Rostock auch die älteren Kühe der Gruppe.“ Das ist vielversprechend, denn große Hoffnungen auf Nachwuchs ruhen nun auf dem neuen Leitbullen Wilson, der die Nachfolge von Wilkos übernimmt, der zu Jahresbeginn verstorben war. Damit ist Wilson der Hahn im Korb: Zur Gruppe um den Bullen auf der Anlage im neuen Teil des Zoos gehören unter anderem die 2015 geborene Walli und deren Mutter Gerda. Walli war der erste Wisent-Nachwuchs nach sieben Jahren im Zoo Rostock. Inzwischen bringt das Jungtier stattliche 120 Kilogramm auf die Waage. Allerdings ist das nichts im Vergleich zu dem Kampfgewicht, das Wilson einmal wiegen kann: Ausgewachsene Bullen können bis zu 1000 Kilogramm schwer werden – obwohl Wisente Vegetarier sind und sich vor allem von Heu und Grünfutter ernähren.

Foto: Joachim Kloock, Zoo Rostock


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