Zeichnungen und Schmuck in der Galerie Möller


21. September 2021

Bereits zum vierten Mal stellt Annegret Fahr in der Galerie Möller Warnemünde aus. „Ihre Zeichnungen thematisieren nicht die großen Welt-Themen, sondern oft alltägliche Situationen“, weiß Galeristin Ulrike Möller. Es gehe nicht um die Suche nach DER Wahrheit sondern um den persönlichen Blick auf etwas. Mit Tusche und Pinsel – eine Technik, die im Augenblick des Machens nicht zu korrigieren ist – zeichnet sie Erlebtes und Gesehenes.

1960 in Hamburg geboren, studierte Annegret Fahr zunächst Theologie, wechselte dann zur Architektur und machte 1986 ihren Abschluss als Diplom Ingenieur Hochbau. Bis 1989, dem Jahr ihrer Heirat, war sie in diesem Beruf tätig, bekam vier Kinder und blieb all die Jahre dem Drang, sich bildkünstlerisch auszudrücken, treu. Seit 2001 beschäftigt sie sich in erster Linie mit der Zeichnung. Ihre Menschen, Menschlein, Tiere, Boote, Landschafts- oder Raumstrukturen sind in alltäglichen Situationen festgehalten, die immer auch etwas von Annegret Fahrs Sicht auf die Welt preisgeben. 

Bei den analogen Bildbearbeitungen auf Postkarten passiert genau das Gegenteil – festgehaltene Motive verändern sich: „In meiner Berufstätigkeit als Architektin musste ich oft Zeichnungen verändern und anpassen. Es gab ja kein Computerprogramm, sondern nur reine Handarbeit mit Radierer und Rasierklinge“, bekennt die Künstlerin. Entwürfe und Ausführungszeichnungen wurden mehrmals „umgekratzt“. Auf den Postkarten werden die Abbildungen so zu völlig anderen Geschichten, und Fotos, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, gehen eine Beziehung ein.

Allein durch ihre Technik ist der Schmuck von Dorit Schubert sehr ungewöhnlich: „Die Begeisterung für die alte Handwerkskunst des „Spitze Klöppelns“ ist zugleich Quelle und Antrieb für meine Arbeit. Ich klöpple Ketten und Ohrschmuck, die zart und feingliedrig, gleichzeitig kraftvoll und deutlich wirken“, sagt die diplomierte Designerin. Als Material verwendet sie Nylonfäden und dünnen Draht – die Leichtigkeit von Spitze wird so bewahrt. Es entstehen dreidimensionale Körper, abstrakt und geometrisch, aber auch Gebilde, die an Knospen, Dolden, Früchte erinnern.

Zur Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 23. September um 19 Uhr, singen Jacqueline Boulanger und ihr Chor. Die Arbeiten von Annegret Fahr und Dorit Schubert sind in der Galerie Möller bis zum 2. November zu sehen.


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