"Wunder. Schnee. Danken." Rando Geschewski bei Joost van Mar


23. August 2019

Nach der Sommerpause wird morgen in der Galerie Joost van Mar unter dem außergewöhnlichen Titel „Wunder. Schnee. Danken.“ eine Ausstellung mit neuen Arbeiten von Rando Geschewski eröffnet. Galerist Alexander Gehrke lernte den Künstler 2013 in der Rostocker Kunsthalle kennen: „Seine Bilder berühren mich sogleich und ich wollte sie unbedingt selber präsentieren“, sagt der Kunstexperte. So geschehen in einer Gruppenausstellung 2016 und jetzt bei der ersten Einzelausstellung des Künstlers in der Warnemünder Galerie.

Bildlandschaften voller Energie, Wucht und Geheimnis, aber auch Stille und Kontemplation. Momente verstrichener Kraftentfaltung, eingefroren in ihrer Vergänglichkeit. In seiner originären Gestaltungstechnik, ähnlich den Sgraffitofassaden der italienischen Renaissance, trägt Rando Geschewski immer neue Schichten von Tusche und Ölfarben auf eine Folie auf, um anschließend mit einer Klinge Bildpassagen und Fragmente herauszuschälen. Ein Wechselspiel aus Übermalen und Freigeben, mit immer mehr Tiefe im Detail.

Der 1963 in Berlin geborene Künstler lebt seit 1978 in Rostock und eröffnete 2012 ein Atelier am Warnemünder Kirchenplatz. Seine künstlerischen Grundlagen erwarb er beim Studium der Innenarchitektur in Heiligendamm, der Malerei in Halle an der Burg Giebichenstein und als Meisterschüler bei Werner Liebmann.

Die Warnemünder Ausstellung zeigt aktuelle Arbeiten aus dem jüngsten Werkzyklus von Rando Geschewski: verfremdete Stadt-Landschaften, strenge Architektur-Ordnungen, halbzerstörte Technikfossile und verletzte Portraits. „Was ihm in seine Bilder fließt, sind Themen aus der Literatur, aus Theater, Pop, sind Träume, sind Neuromancertum, urbane Dystopien, Transhumanismus. Mal linear zart, mal eher flächenbetont malerisch. Stück für Stück ein neuer Kosmos“, sagt Christoph Tannert, Leiter des Künstlerhauses Bethanien in Berlin, der bei der Vernissage am Sonnabend um 19.00 Uhr auch zur Einführung spricht. Er hat gerade die Ausstellung „Point of no Return“ im Museum der Bildenden Künste Leipzig zur Kunst in der späten DDR kuratiert.

Der Titel der Ausstellung „Wunder. Schnee. Danken.“ hat übrigens einen anrührenden Hintergrund und basiert auf einer Navigations-App namens „What3Words“. Mit dem Wissen, dass weltweit etwa 2 Milliarden Menschen über keine eigene Wohnanschrift verfügen, haben sich findige Tüftler daran gemacht, die Welt in drei mal drei Meter große Quadrate aufzuteilen und diesen eine jeweils einmalige Dreiwortadresse zuzuteilen, die sich nie ändern wird. „Die Idee finde ich ziemlich genial, denn sie gibt auch benachteiligten Menschen eine Wohnanschrift“, sagt Rando Geschewski, der per App sogleich sein Atelier in Warnemünde suchte und sich unter den verfügbaren Quadraten die für ihn poetischste auswählte.

Ein aktuell erschienener Katalog fasst die Werke der Ausstellung bestens zusammen.

Die Ausstellung Wunder. Schnee. Danken. ist bis zum 22. September jeweils von Donnerstag bis Sonntag, 14.00 bis 18.00 Uhr in der Alexandrinenstraße 52 geöffnet.


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