Wiederbelebung einer Tradition: Die Warnemünder Reuter-Eiche


13. Juli 2024

Gestern, anlässlich des 150. Todestages von Fritz Reuter, wurde im Stephan-Jantzen-Park in Warnemünde eine historische Tradition wieder zum Leben erweckt. In unmittelbarer Nähe zur Küste wurde die Warnemünder Reuter-Eiche feierlich zum Gedenken an das Werk und Leben des mecklenburgischen Heimatdichters Fritz Reuter ernannt.

Ein Baum mit Geschichte

Zum 100. Geburtstag von Fritz Reuter, am 7. November 1910, weihte der „Plattdeutsche Verein für Warnemünde und Umgebung“ auf der damaligen Sedan-Wiese eine Reuter-Eiche ein. Diese geriet jedoch im Laufe der Jahrzehnte in Vergessenheit. Der Museumsverein Warnemünde hat sie nun wieder ins Gedächtnis gerufen und die Eiche erneut gewürdigt (DWM berichtete).

Der Dichter der niederdeutschen Sprache

Fritz Reuter gilt als Wegbereiter und Wiederbeleber der niederdeutschen Sprache als Literatursprache. Seine Werke, geprägt von feinsinnigem Humor und satirischen Anspielungen, nutzten das Stilmittel der niederdeutschen Sprache, um versteckte Spitzen gegen die Aristokratie und die Obrigkeit zu setzen und die Zensur zu umgehen. Reuters literarischer Beitrag zur Kulturgeschichte Mecklenburgs ist von unschätzbarem Wert.

Eine verschwundene Eiche wiedergefunden

Der ursprüngliche Gedenkstein der Reuter-Eiche ist verschwunden, sodass lange Zeit unklar war, wo die Eiche genau stand. Der Museumsverein Warnemünde begab sich anhand von Luftbildern und alten Karten auf die Suche und konnte die Eiche schließlich wiederentdecken. Die wiedergefundene Eiche wurde nun durch einen neuen Gedenkstein, eine Bank und eine zweisprachige Gedenktafel ergänzt, die über das Leben und Werk von Fritz Reuter informieren (DWM berichtete).

Gemeinschaftliches Engagement

Die Wiederbelebung der Reuter-Eiche wurde durch das gemeinsame Engagement mehrerer Institutionen ermöglicht: der Gemeinnützige Verein für Warnemünde, der Förderverein Leuchtturm Warnemünde, die Warnemünder Trachtengruppe, der Ortsbeirat Warnemünde/ Diedrichshagen, städtische Ämter und die Tourismuszentrale. Auch viele private Spenden trugen zu dem Projekt bei. Innerhalb eines halben Jahres kamen 7.500 Euro zusammen, um das Gedenken an Heinrich Ludwig Christian Friedrich Reuter in Warnemünde angemessen zu würdigen.

Ein emotionaler Moment der Erinnerung

Die feierliche Wiederernennung der Warnemünder Reuter-Eiche war ein emotionaler Moment für alle Beteiligten. Es war nicht nur eine Würdigung eines großen Dichters, sondern auch ein Zeichen für den Zusammenhalt und das Engagement der Gemeinschaft. Mit der Reuter-Eiche wird die Erinnerung an Fritz Reuter und sein bedeutendes literarisches Erbe wieder lebendig gehalten, und seine humorvollen und kritischen Werke bleiben weiterhin ein wichtiger Bestandteil der niederdeutschen Kultur.

Die Reuter-Eiche steht nun als Symbol für den Respekt und die Wertschätzung gegenüber einem der größten Dichter Mecklenburgs und seiner unvergesslichen Beiträge zur deutschen Literatur.


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