Wie sich Warnemünde zum Ostseebad entwickelt hat


17. September 2021

„200 Jahre Seebad Warnemünde“ ist der Titel einer neuen Sonderausstellung, die am Sonnabend, 18. September um 11 Uhr, im Rahmen des vereinsinternen Hoffestes im Heimatmuseum Warnemünde eröffnet wird. Ab Sonntag sind die Exponate rund um die Entwicklung des beschaulichen Fischerdorfes zur pulsierenden Tourismushochburg für den Besucherverkehr freigegeben.

„Mit der Ausstellung wollen wir nachvollziehen, wie Warnemünde zu dem Badeort geworden ist, der er heute ist“, erklärt Museumsleiter Christoph Wegner. Erste Badegäste wurden hier schon vor 1800 gesichtet. Damals waren es vornehmlich die Rostocker, denn Anreise und Unterbringung waren beschwerlich. Einzig in der Vogtei konnte man Zimmer mieten und auf Bewirtung hoffen. Doch schnell erkannten die Warnemünder die Zeichen der Zeit und die Dinge nahmen ihren Lauf…

Am 15. Juli 1821 wurde Warnemünde erstmals als Badeort erwähnt. Die Gäste kamen, mussten aber noch alles für ihren Urlaub Nötige mitbringen: Betten, Esswaren, Geschirr und Töpfe. Der erste namentlich bekannte Badegast war der Rövershäger Forstinspektor Hermann Friedrich Becker. Er weilte im Juni 1817 vier Wochen in Warnemünde und schrieb über seinen Aufenthalt: „Wir sitzen zwischen den Dünen am Meere. Wer baden will, geht an eine einsame Stelle und schwimmt so weit er will … wie einst Robinson auf seiner glücklichen Insel“ Sowohl Becker, als auch der herzogliche Leibarzt Samuel Gottlieb Vogel aus Rostock galten als Freunde der Freikörperkultur und wussten um die positiven Wirkungen eines Seebades. Das Idyll veränderte sich in den kommenden Jahrzehnten jedoch rasch, denn die Stadt Rostock förderte den Ausbau des Badebetriebes und in Privatinitiative entstanden Pensionen, Badeanstalten und Vergnügungseinrichtungen.

 „Epochenübergreifend zeigen wir das Strandleben und es finden sich einige Dinge, die man selbst noch kennt und erlebt hat“, kündigt der Museumschef an. Etwa 100 Ausstellungsstücke sind im Altenteil des ehemaligen Fischerhauses zu sehen. Vieles stammt aus dem eigenen Fundus, darunter alte Warnemünde-Prospekte und der „Fremdenführer speciell für Badegäste“ von 1880, herausgegeben durch Badearzt Georg Eduard Adolph Friedrich Mahn. „Was die DDR-Zeit betrifft, konnte uns Bauunternehmer René Görner aus Elmenhorst aushelfen“, freut sich Christoph Wegner über die nun schon wiederholte Unterstützung des begeisterten „DDR-Sammlers“.

Auch für die Sonderausstellung „200 Jahre Seebad Warnemünde“ – zu sehen voraussichtlich bis Ende Juni 2022 – hat der Historiker wieder eine kleine Broschüre erarbeitet. Für 5 Euro kann diese käuflich erworben werden. Das Büchlein zeigt die Entwicklung wie in der Ausstellung – an der einen oder anderen Stelle etwas ausführlicher – und hat einen Bildteil, der bis in die DDR-Zeit hineinreicht.


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|