Weitere Baumpaten in Warnemünde willkommen


23. September 2021

„Das war sehr hilfreich“, freuten sich Gäste und Veranstalter des ersten Warnemünder Baumpatenttreffens gleichermaßen. Mehr als ein Dutzend Frauen und Männer hatten sich gestern Abend im Saal der Gaststätte „Am Moor“ gut zwei Stunden Zeit genommen, um sich auszutauschen, kennenzulernen und Fragen zu stellen.

„Baumpaten helfen in Rostock, die Flächen unter den Stadtbäumen zu pflegen“, betonte Antje Schwarzer vom Amt für Stadtgrün in ihrer Präsentation. Die Mitarbeiter des Grünamtes würden es wegen der Vielzahl der Bäume allein nicht schaffen. Wer die Patenschaft für einen selbst ausgewählten Baum übernimmt, darf die Baumscheibe freihalten, den Boden vorsichtig lockern (für eine bessere Belüftung der Wurzeln), Wässern bei Trockenheit und einheimische Wildblumen oder -kräuter aussäen. Eventuelle Schäden am Baum können dem Grünamt jederzeit gemeldet werden. Gleichzeitig stellte Antje Schwarzer klar: „Die Baumpaten müssen keinerlei Haftung übernehmen. Baumpflege, Astschnitt und die Pflicht zur Verkehrssicherung bleiben in Verantwortung der Stadt.“

Gegenwärtig stehen in Rostock etwa 26.000 Straßenbäume. Damit liegt die Hanse- und Universitätsstadt bundesweit auf Rang 2, zusammen mit Bremen. Auf acht Einwohner kommt in Rostock ein Straßenbaum. Das ist viel und gut für das Klima in der Stadt. Möglichst alle groß gewachsenen Stadtbäume zu erhalten, sie nicht unüberlegt bspw. für Baummaßnahmen zu opfern, sei derzeit die vorrangige Aufgabe. Grünamtsmitarbeiterin Antje Schwarzer, gelernte Landschaftsgärtnerin und Baumgutachterin, wünscht sich in Rostock insgesamt mehr Wertschätzung für Bäume – auch innerhalb der Stadtverwaltung.

Baumpaten können dabei helfen, Bäumen eine Stimme zu geben. Stadtbäume sind weit mehr, als nur schön anzusehen. Bäume können, was wir Menschen nicht beherrschen – Photosynthese. Sie nutzen das Licht der Sonne, ziehen Kohlendioxyd (CO2) aus der Luft, speichern den Kohlenstoff (C) in Form von Holz und geben Sauerstoff (O2) ab, den wir dann wieder einatmen. Gleichzeitig spenden sie Schatten, kühlen die Umgebung (durch Verdunstung), binden Schadstoffe, reinigen die Luft, bremsen den Wind, sind Lebensraum für Vögel, Eichhörnchen, Insekten, Pilze, Mikroorganismen – Bäume sind unerlässlich für ein gutes Klima in der Stadt.

„Bei uns in der Dänischen Straße ist es jetzt im Sommer viel heißer, die Häuser heizen sich spürbar mehr auf, seit die großen Bäume im Zuge der Straßensanierung durch junge, kleine ersetzt wurden“ erzählt eine Anwohnerin, „da hätte ich lieber weiterhin im Herbst das Laub gefegt“, lacht die Warnemünderin. Nicht nur sie wünscht sich, dass künftig schon bei der Planung von Straßenbaumaßnahmen der Erhalt bestehender Bäume eine besondere Rolle spielt.

Warnemünde ist aktuell der Rostocker Stadtteil mit den meisten Baumpaten. 43 Frauen und Männer kümmern sich um 52 Bäume, vor allem in der Mühlenstraße und im Kurpark. Bevor die Warnemünder Mühlenstraße in den kommenden Jahren saniert wird, wollen sie den über 120 Jahre alten Kopflinden eine Stimme geben, damit diese historische Allee erhalten bleibt. Baumpflege sei eine langfristige Aufgabe, die Generationen überdauert – darin waren sich beim ersten Warnemünder Baumpatentreffen alle einig. Schließlich leben die meisten Bäume länger als ein Mensch. Wenn der Mensch sie leben lässt.

„Es geht um den Erhalt der Altbäume, nicht nur in Südamerika! Ich freue mich, dass immer mehr Menschen bereit sind, sich hier zu engagieren“ fasste Annette Boog von der Bürgerinitiative „Rettet den Küstenwald“ (BI) zusammen. Wer Baumpate werden möchte, kann sich jederzeit an das Rostocker Amt für Stadtgrün wenden. Die BI trifft sich das nächste Mal am Mittwoch, 3. November um 18 Uhr, wieder in der Gaststätte „Am Moor“ im Wiesenweg Warnemünde.

RikeM


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