Was für ein Schmuckstück! Offizielle Übergabe der Grundschule "Heinrich Heine"


30. September 2020

Da möchte man doch glatt noch mal Schüler sein, dachte sich wohl der eine oder andere geladene Gast bei der heutigen Übergabe des vollauf sanierten und erweiterten Grundschul-Campus in der Heinrich-Heine-Straße. Nachdem der Schulstandort rundum erneuert wurde, hallt nun wieder Kinderlachen über die Flure. „Ich kenne das Gebäude sehr gut. Meine Tochter ist hier zur Schule gegangen. Damals konnte man das Alter der Schule nicht nur deutlich anhand der Gebrauchsspuren ablesen, sondern auch am Geruch erraten“, verrät Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen. „Die ‚alte Dame‘ hat sich mächtig herausgeputzt. Ich freue mich, dass Warnemünde dieses Schmuckstück erhalten bleibt und die Kinder einen so schönen Ort zum Lernen haben.“

Wie geplant konnte die Heinrich-Heine-Grundschule in den Sommerferien fertiggestellt und von den Lütten erobert werden. Keine Selbstverständlichkeit, denn Herausforderungen während der zweieinhalbjährigen Bauphase gab es zur Genüge: „Wir haben hier zwei Baustellen gleichzeitig umgesetzt: die Sanierung eines denkmalgeschützten Altbaus und die Realisierung eines Neubaus als Erweiterung der Bestandsschule. Gerade die Sanierung eines Denkmals kann für Überraschungen sorgen. Unerwarteter traf uns jedoch der Ausbruch der Corona-Pandemie“, verdeutlicht Bauherrin Sigrid Hecht vom kommunalen Eigenbetrieb KOE Rostock. Darüber hinaus erforderten Personal- und Lieferprobleme für Materialien besonderes Organisationsgeschick. „Ich erinnere mich noch gut daran, als unsere Fenster an der italienischen Grenze feststeckten“, so Hecht. Nur weil die beteiligten Unternehmen zum Teil Übermenschliches geleistet haben, konnten der Baustellenbetrieb aufrechterhalten und der Fertigstellungstermin eingehalten werden.  

Insgesamt 8,3 Millionen Euro wurden für das Projekt verbaut. Mit etwa sechs Millionen Euro wurde das umfangreiche Vorhaben aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. „Gut angelegtes Geld“, betont der Bauminister Mecklenburg-Vorpommerns, Christian Pegel, beim heutigen Ortstermin. Damit sei die für viele sehr abstrakte EU ganz konkret in Warnemünde angekommen.

Während der Bauphase waren die rund 200 Schülerinnen und Schüler übergangsweise in einer Containerschule im Ostseebad untergebracht. Die Rückkehr an ihren alten Schulstandort konnten sie kaum erwarten. Klar, auch in der neuen Schule fallen gute Noten nicht einfach so vom Himmel, doch das Lernen in hellen Räumen mit moderner Technik macht mehr Spaß. Jetzt werden die Segel auch im Hinblick auf die Digitalisierung neu gesetzt: „Schritt für Schritt wird die Schule mit der neuesten technologischen Infrastruktur ausgestattet, um einen zeitgemäßen Unterricht, inklusive den Einsatz neuer Lehrmethoden, zu ermöglichen. Klassische Tafeln mit Kreide haben ausgedient, ebenso wie der alte Polylux“, kündigt Rostocks Schulsenator Steffen Bockhahn an.

Die Erweiterung der Schule um ein zusätzliches Gebäude ermöglicht die Doppelnutzung des Standortes als Schule und Hort. Die neue, moderne integrierte Aula mit umlaufender Dachterrasse dient dabei nicht nur als Klassenraum, sondern kann künftig auch für Stadtteilveranstaltungen genutzt werden. Dank eines integrierten Aufzuges sind alle Etagen auch barrierefrei zugänglich.

Das Architekturbüro Matrix aus Rostock hat die Ausführungsplanung und die Warnemünder Bau GmbH den Hochbau realisiert.

Das Hauptgebäude wurde 1881 im Stil einer toskanischen Villa als Schulgebäude errichtet, bereits 1896 aufgestockt und seit dieser Zeit als Schule genutzt.


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Günther Harms - 01.10.2020 um 10:37 Uhr
Ich (95) war von 1932 bis 1935 Schüler der damaligen Bismarck-Schule. Am besten hat uns 1934/35 der Unterricht in einem Klassenraum ganz oben gefallen, denn man konnte dort die Kirchenuhr sehen!
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