Warnemünder setzen weiter auf Mitmach-WLAN


10. Oktober 2019

Kostenfreies, flächendeckendes WLAN für alle – das steht seit langem ganz oben auf der Prioritätenliste des Warnemünder Ortsbeirats. Ende 2017 hatte Rathaussprecher Ulrich Kunze dazu die Idee des WLAN-Sharings vorgestellt. Dafür sollten bereits vorhandene WLAN-Router unter einem gemeinsamen Namen „HROfreeWiFi“ ohne großen technischen Aufwand der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Am Dienstagabend stand das Thema erneut auf der Tagesordnung und Ulrich Kunze berichtete zum Stand der Dinge.

„Unser bisheriges Konzept ‚HROfreeWiFi‘ müssen wir leider als gescheitert betrachten“, bekennt der Stadtsprecher. Technisch sei es eben doch nicht so einfach, denn gleicher Name bedeute nicht zwangsläufig gleiches Netz und potenzielle Partner sähen für sich darin auch keinen Mehrwert. Dazu kommt noch, dass die hauseigenen Netze in der Regel ohnehin nur für den Innenbereich ausgelegt seien.  

Nach wie vor gäbe es leider auch kein Interesse und kaum wirtschaftlich vertretbare Produkte auf der Netzanbieterseite. „Das gilt für lokale und internationale Anbieter gleichermaßen“, so Kunze. Geringes Interesse macht er – zumindest was die Innenstadt betrifft – auch auf der Nutzerseite aus: „Loggten sich auf dem Neuen Markt anfangs etwa 300 Nutzer täglich in das freie WLAN ein, waren es im letzten September durchschnittlich nur noch 122.“

In Warnemünde gibt es derzeit neun offene WLAN-Hotspots, einer davon im Toilettenhäuschen am Strandaufgang 10. Hier stellt sich die Frage, wie weit dieses an den Strand reicht, denn genau dort könnte das Angebot tatsächlich interessant sein. Ziel sei es schließlich, mittels WLAN eine noch höhere Aufenthaltsqualität auf Plätzen zu schaffen. Modellprojekte mit kleinen Erlebnisparks in Toitenwinkel und Lütten Klein sollen den städtischen Referenzrahmen erweitern.

Um nicht noch weiter den Anschluss zu verlieren, denkt die Stadt Rostock jetzt darüber nach, mittels moderner Mesh-Technologie ein eigenes Netz aufzubauen. Diese Technik setzt auf Verstärker-Hotspots. Hat man beispielsweise in der Kröpeliner Straße zwei Breitbandanschlüsse, könnte man so immerhin 98 Prozent der Meile mit WLAN abdecken.

Auch Warnemünde soll nicht leer ausgehen. So plant die Stadt für den Passagierkai, die Strandpromenade und den Bereich Alter Strom dauerhafte WLAN-Hotspots und darüber hinaus stabile Lösungen für Großveranstaltungen. „Es ist ein großer Unterschied, ob sich 120 Leute auf dem Neuen Markt einloggen, oder 30.000 Besucher der Warnemünder Woche gleichzeitig ihre tollen Fotos in die Welt schicken wollen“, weiß Ulrich Kunze. Dass das Thema WLAN mit dem neuen Bürgermeister Claus Ruhe Madsen innerhalb der Stadtverwaltung eine völlig neue Bedeutung erreicht, ist all diesen Ideen sicher nicht abträglich.

Der Vorsitzende des Warnemünder Umweltausschusses, Mathias Ehlers, ist bei den Rostocker Stadtwerken für Netzwerkinfrastruktur verantwortlich, hat sich auf diesen Tagesordnungspunkt ganz besonders gut vorbereitet und setzt weiterhin auf die Mitmach-Netz-Idee. „Nur gemeinsam können Gewerbetreibende, Gastronomen und Hoteliers eine kostengünstige Infrastruktur für alle aufbauen“, ist der Warnemünder überzeugt. Den Förderverein Leuchtturm Warnemünde, das Heimatmuseum und zwei bekannte Gastronomen des Ostseebades hat er dafür schon im Boot. Sozusagen als Pilotprojekt möchte man für die gesamte Alexandrinenstraße ein durchgängiges WLAN schaffen. „Je mehr Partner wir sind, desto stabiler ist das Netz“, lautet seine Rechnung. Ehlers hofft, dass kurzfristig rund um den Leuchtturm Messungen durchgeführt werden, damit dieser „im 21. Jahrhundert eine neue Funktion kriegen kann, nämlich Leuchtturm im Sinne von WLAN“.

Stadtsprecher Kunze verspricht, den „Rückenwind aus Warnemünde“ mit in die Verwaltung zu nehmen um das Projekt weiter voranzutreiben.

Foto (Archiv): Taslair


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