Warnemünder ärgern sich über Radfahrer auf der Strandpromenade


25. Juni 2024

Ein drängendes Problem, das die Warnemünder seit langem beschäftigt, ist das Radfahren auf der Seepromenade. Im Rahmen der jüngsten Ortsbeiratssitzung stand der zuständige Sachgebietsleiter beim Kommunalen Ordnungsdienst (KOD), Daniel Jedro, den Anwesenden Rede und Antwort. Seine Ausführungen boten jedoch wenig Hoffnung auf eine schnelle Lösung.

Wie so oft ging es zunächst um die Frage der Zuständigkeiten. „Wir haben, was Ordnungswidrigkeiten abseits des ruhenden Verkehrs in Warnemünde betrifft, vier Mitarbeiter und die beiden Strandvögte“, erklärte Jedro. Doch beim Thema Radfahren handele es sich um „fließenden“ Verkehr, für den nach Landesverordnung ausschließlich die Polizei zuständig sei. „Das bedeutet, dass wir mit unseren Kräften gegen die Fahrradfahrer nicht flächendeckend vorgehen können. Nur in Einzelfällen haben wir, nach Gefahrenabwehrrecht – etwa, wenn jemand zu schnell unterwegs ist – die Möglichkeit, dagegen vorzugehen“, so Daniel Jedro. Es sei jedoch stets eine Einzelfallentscheidung. Der KOD stehe in engem Kontakt mit der Polizei und organisiere gemeinsame Streifen, da nur in Zusammenarbeit mit der Polizei das Problem an der Wurzel gepackt werden könne. Ein weiteres Problem ist der Personalmangel. Zwar sind vier KOD-Mitarbeiter im Einsatz, doch reicht deren Zuständigkeitsbereich bis zum Schutower Kreuz.

Mathias Ehlers vom Warnemünder Umweltausschuss brachte einen alternativen Ansatz ins Spiel: „Wie wäre es, wenn die Auffahrten an der Strandpromenade zunächst konsequent beschildert würden?“ Fahrradfahrer seien eben nicht nur Einheimische, und da das Radfahren mit Ostseeblick in anderen Seebädern teilweise erlaubt sei, wüssten nicht alle Gäste, dass es in Warnemünde untersagt ist. „Die Beschilderung ist unzureichend, das ist auch unseren Ordnungskräften bekannt“, gestand Daniel Jedro. Erst vor kurzem habe es einen Ortstermin mit dem Tiefbauamt in Warnemünde gegeben. Das Fazit: Einige Radfahrer können gar nicht erkennen, dass sie dort nicht fahren dürfen.

„Das Gesetz ist unsere Arbeitsgrundlage, doch immer ist es eine Frage der Zuständigkeiten“, betonte Jedro. Er sicherte zu, mit dem zuständigen Landesamt in Kontakt zu bleiben, um eine Änderung der Zuständigkeiten zu erreichen. Allerdings ziehe sich dieser Prozess in die Länge.

Die Erkenntnis des Abends: Eine kurzfristige Lösung ist nicht in Sicht. Die Warnemünder werden sich wahrscheinlich weiterhin mit dem Problem des Radfahrens auf der Seepromenade auseinandersetzen müssen, während die Verantwortlichen versuchen, eine langfristige und tragfähige Lösung zu finden.


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Köble - 28.06.2024 um 16:04 Uhr
Wir sind mit dem Wohnmobil viel unterwegs und kennen das von vielen Städten, Höxter, an der Weser hat strikles Fahrradverbot in der Innenstadt und es werden sofort 10 EU von der Stadtpolizei kassiert, sollst mal sehen wie das sofort wirkt. Aber die Polizei ist immer vor Ort. Nur als Beispiel
Rainer - 25.06.2024 um 21:05 Uhr
Warnemünde bekommt nichts auf die Kette. Der Ortsbeirat sowie Tourismus Chef sind die jenigen die das Ostseebad zum langweiligsten Ostseebad in Deutschland gemacht haben .
Last den Heimatverein auftreten und feiert euch wegen freien Eintritt .
Alles Quatscher , keiner Macher !
Anonym - 25.06.2024 um 09:31 Uhr
Alternativvorschlag, da die Promenade breit genug ist. Warum nicht einen schmalen Fahrradstreifen einrichten? (So wie in vielen anderen Seebädern auch)
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