Warnemünder Wintervergnügen setzt nochmals aus


20. Januar 2023

Jetzt steht es fest: Das Warnemünder Wintervergnügen findet in diesem Jahr nicht statt. „Gemeinsam mit der Tourismuszentrale haben wir entschieden, das Event nach Corona-bedingter Zwangspause in 2021/22 nochmals pausieren zu lassen und uns Zeit für eine Überarbeitung des Konzeptes zu nehmen“, informiert Veranstalter Jörg Bludau von der Kongress- und Veranstaltungsservice GmbH (KVS).

2009 legte er das erste Warnemünder Wintervergnügen vor. Damals eine sehr schöne Idee, die bislang weniger frequentierten Winterferien zu beleben. Und nicht jeder hatte an ein Gelingen des neuen Formats mit so vielen Kooperationspartnern geglaubt. Angesichts immer neuer Auflagen und zugleich weniger Geldgebern kann und will der Veranstaltungsexperte jetzt nicht einfach da anknüpfen, wo er im Februar 2020 aufgehört hat. Es gilt die einzelnen Module auf den Prüfstand zu bringen.

Die Ice-Lounge mit ihren kulturellen und gastronomischen Angeboten am Strand zum Beispiel hatte sich im Laufe der Jahre zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Dieser funktioniert aber nur, wenn auch Toiletten in der Nähe sind. „Auf Intervention des Stalu ist das heutzutage nicht mehr einfach so möglich und damit schlecht für unsere Gäste, die sich dann erst auf den Weg zur Promenade machen müssen“, weiß Jörg Bludau. Aus seiner Sicht ist es dem Schutz der Dünen ohnehin wenig förderlich, wenn die Menschen ihre Notdurft genau dort verrichten, denn das sei nun mal die logische Konsequenz. Der letzte Sommer habe die Schwachstellen deutlich aufgezeigt. Möglicherweise rückt die Lounge weiter nach oben in die Dünen am Strandaufgang 1. Allerdings könne man dann nicht mehr vom Zelt auf den Strand schauen und die galoppierenden Pferde beobachten. „Im Grund wurde damit behördlicherseits mal wieder vieles zerstört worden, was den Charme der Veranstaltung ausgemacht hat“, resümiert Bludau.

Jetzt schaue man nach Alternativen, die wirklich schön sind. Strandkörbe und Feuerschalen gehören auf jeden Fall dazu. Bereitschaf, sich weiter einbringen zu wollen, haben bereits der Verein Pferdefreunde Ostseeküste, die Drachenfreunde und Taucher signalisiert. Die Bummelmeile auf der Seepromenade als wichtige Einnahmequelle gestalte sich hingegen schwierig. Wegen der hohen Energiekosten sind die Händler momentan sehr zurückhaltend.

Wenig Unterstützung erfuhr Bludau schon in der Vergangenheit von den ortsansässigen Hoteliers. „Es geht nicht um mich, sondern um die Motivation der teilnehmenden Vereine und Partner“, konkretisiert Jörg Bludau. Eine Einladung zum Essen wäre so etwas. Schließlich seien sie im Ehrenamt unterwegs. Zum 10. Wintervergnügen habe er ein richtiges Winterfeuer mit Licht und Show veranstalten wollen. „Auf unsere Anfrage hat sich nur der Warnemünder Hof zurückgemeldet. Alle anderen haben gar nicht reagiert“, verleiht Bludau seinem Unmut Ausdruck. Das Wintervergnügen 2024 möchte er noch auf den Weg bringen und das Ganze dann in jüngere Hände legen. Heiko Lange von der Agentur Highlights Event Management MV habe bereits Interesse bekundet. Alles in allem hofft Bludau, dass ein Ausfall dieser Veranstaltung deren Wertigkeit noch mal unterstreicht.

Lange Weile in den Winterferien droht dennoch nicht: „Wir planen einige Familienveranstaltungen, die sich über den gesamten Zeitraum erstrecken“, kündigt Moritz Naumann, Sprecher der Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde, an. Auch, wenn das Wintervergnügen ausfällt, wolle man den Gästen etwas bieten: „Wir möchte einen Beitrag dafür leisten, dass den vielen Gästen im Ostseebad auch in der Nebensaison Kultur geboten wird.“ Für die Zukunft unterstützt die Tourismuszentrale eine Neuaufstellung des winterlichen Strandspektakels und führt dazu bereits erste Gespräche. Zum genauen Umfang – finanzieller und personeller Art – gibt es noch keine Informationen.


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UWS - 20.01.2023 um 19:11 Uhr
…….auch dem Strand tut im Winter etwas Ruhe gut. Es ist gut für die Natur und Umwelt in Warnemünde, wenn in den Wintermonaten weniger Müll am Strand abgeladen wird und die Dünen nicht zertrampelt werden. Vielen Dank.
skl - 20.01.2023 um 13:38 Uhr
Kann man dem Ort und den Bewohner nicht mal einen Monat Ruhe gönnen? Einfach mal nur die Natur pur genießen ohne ständig irgendwelche Events?
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