An zauberhaften Momenten hatten die Macher von Europas spätester Neujahrsinszenierung auch bei dieser „Sommerauflage“ nicht gespart. Es fing schon alles gut an – hatte das Veranstalter-Duo um den Warnemünder Leuchtturmverein und die Hanseatische Eventagentur nach der Sturm-Pleite am Neujahrstag doch Bilderbuchwetter bestellt und auch bekommen! Den Besuchern gefiel das sehr und viele ließen sich am Strand von der Frühlingssonne verwöhnen.
Ab 15.00 Uhr füllte sich langsam die Promenade. Das Vorprogramm und die Genussmeile „Flanieren & Dinieren“ erwiesen sich als Publikumsmagneten. Hier wurde die Zeit des Wartens nicht lang, sondern noch durch einen sensationellen Sonnenuntergang gekrönt. Berührende Momente gab es schon kurz vor der eigentlichen Inszenierung, als die Menschenmenge Arm in Arm ihre Smartphones zückte und nach „Angel“ von Robbie Williams in Wallung kam. 75.000 Besucher erlebten, wie der Unternehmer und Oberbürgermeister-Kandidat, Claus Ruhe Madsen, sein Herzensprojekt, die Hanse-Tour Sonnenschein vorstellte und dann der aufregende Moment für den kleinen Neo Levi Schünemann, der vor all den Menschen als Showstarter den Buzzer drücken durfte. Durch Moderatorin Ina Teloudis gefragt, wie aufgeregt er auf einer Skala von 1 bis 10 denn nun wirklich sei, antwortete der aufgeweckte Neunjährige: „40“.
Und dann ging es endlich los: Der Queen-Klassiker „We Will Rock You“ läutete eine phänomenale Show mit überwältigenden Momenten ein. Einer davon war, als Ola Van Sander, feat. Bad Penny, gemeinsam mit etwa 60 Sängerinnen und Sängern der Chöre Sing man tau, Luv un Lee, De Klaashahns, Breitling und von der Rock- und Pop-Schule Rostock, lautstark unterstützt durch das Publikum, die Turmleuchten-Version des Achim Reichel-Klassikers „Aloha Heja He“ anstimmte. Unzählige fein aufeinander abgestimmte Licht-, Laser und Pyroeffekte entlockten den „Turmleuchtern“ neben den „Aaaahhhs“ und „Oooohhhs“, immer wieder auch Szenenapplaus. Die gut 30-minütige Show fand ein Ende, als die Jahreszahl „2019“ am Turm aufleuchtete und die beeindruckten Menschen sich langsam wieder auf den Heimweg machten.
Alles schick und ohne Befund, lautete am Ende auch das Fazit der Sicherheitskräfte. Der Abbau begann quasi sofort und schon heute Morgen ist das Feld wieder beräumt. „Wir hatten noch nie ein Turmleuchten mit so viel Zwischenapplaus“ freut sich ein sichtlich berührter Regisseur, Torsten Sitte. Gemeinsam mit Ehefrau und Geschäftspartnerin Martina Hildebrandt dankt er den beteiligten Ämtern und Behörden für die Unterstützung und natürlich der weltbesten Turmleuchter-Crew für diesen wundervollen Abend. Die gestrige Veranstaltung belegte eindrucksvoll: Warnemünder Turmleuchten geht eben immer, auch am 6. April!
Etwa 120.000 Euro kostet das Vergnügen. Das Geld wird alljährlich durch Unterstützer und Sponsoren aufgebracht. Die Show am Neujahrstag musste wegen einer Orkanwarnung abgesagt werden. Den Veranstaltern entstand dadurch ein empfindlicher finanzieller Schaden. Bis zum heutigen Tag hat die für dessen Regulierung zuständige Ausfallversicherungen nicht gezahlt.
Foto: Holger Martens
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