Warnemünder Mühlenstraße: Die lebendige Flaniermeile zwischen Tradition und Wandel


08. November 2024

Die Mühlenstraße in Warnemünde ist eine der bekanntesten Flaniermeilen im Ostseebad. Zahlreiche Restaurants und Geschäfte säumen die Straße, die für ihre charakteristischen Kopflinden bekannt ist. Während im östlichen Teil etablierte Unternehmen das Bild prägen, haben es die Geschäfte im westlichen Teil schwerer. Hier sorgt eine Straßensperre für eine gefühlte und reale Teilung.

Einige Läden sind längst zu Geheimtipps geworden, wie das „DeJa.bo“ von Jan Richter und Silke Naumann in der Nummer 34. Diese gemütliche Bodega ist für viele Warnemünder eine zweite Wohnstube und vereint rustikalen Charme mit leckeren Speisen, erlesenen Weinen und Kunst. „Für uns ist es hier ideal, aber ein Bäcker fehlt“, sagt Silke Naumann. Einst konnte sie schnell beim Bäcker Sparre um die Ecke frische Brötchen holen, doch der Laden ist inzwischen geschlossen. Dort hat sich jetzt der Kiosk „Espresso und Zigaretten“ niedergelassen, der bis 23 Uhr geöffnet ist und in einer Ecke eine kleine Bildergalerie beherbergt, in der Kunstliebhaber auch Kaffee genießen können. Kunstkenner Achim Klein zeigt hier Werke des regionalen Künstlers Dietmar Braun. Die Gäste schätzen es, dass sie etwas zum Mitnehmen bekommen, wenn der Edeka am Kirchenplatz geschlossen hat.

Zu den beständigen gastronomischen Adressen im östlichen Teil der Mühlenstraße gehören die Bäckerei Junge sowie die Restaurants K 25, fabelhaft, Carls und Al Mulina. Auch „Warnefornien“ von Nadine Squarra ist hier zu finden. Das Ladencafé bietet vegane Gerichte, köstliche Kuchen von Oma Irmgard, Mutter der Inhaberin, und Kunst aus der Region. Nadine Squarra ist eine echte Netzwerkerin und betont: „Ich möchte in keiner anderen Straße sein.“ Sie bedauert jedoch die Schließungen im westlichen Teil und hofft auf mehr inhabergeführte Geschäfte mit besonderen Angeboten. Davon würden alle profitieren, ist sie überzeugt. Direkt gegenüber hat sich der „Wunscherfüller“ angesiedelt, und im Weber’s Kaffeehaus in Nummer 39 gibt es ein weiteres Angebot für Kuchenliebhaber.

Leider mussten viele besondere Geschäfte schließen. Ende des Jahres wird auch Larisa Leingang mit ihrem Freundclub „Möwe“ aus der Mühlenstraße 14 ausziehen und künftig ihre besonderen Stoff- und Designkreationen online anbieten. „Die Mieten in Warnemünde sind nicht leicht zu zahlen“, erklärt sie. Auch ihr Nachbar verlässt den Standort, die Schilder mit dem Hinweis zur Vermietung hängen bereits im Fenster. Wer Interesse hat, kann sich bei Vermieterin Helga Lewerenz unter 0381/ 51701 melden.

Eine Neuerung gibt es im Bereich der Kosmetik: Anh Dao Fink führt nun selbst das Kosmetikstudio „Body and Soul by Fitness Cube“ in der Mühlenstraße 36, wo sie Kosmetik- und Anti-Aging-Behandlungen, Fußpflege und Massagen anbietet. Für Neukunden gibt es einen Rabatt von 20 Prozent auf die erste Behandlung. „Ich bin dieses Jahr erstmals bei der Warnemünder Aktion ‚Lebendiger Adventskalender‘ dabei“, freut sie sich, und öffnet am dritten Advent von 17 bis 19 Uhr.

In der Mühlenstraße 41 hat sich Ariane Groth mit ihrem Naturkosmetik-Studio selbstständig gemacht, nachdem sie zuvor 17 Jahre in Diedrichshagen tätig war. „Ich mag die Mühlenstraße und habe hier sehr gute Vermieter“, sagt sie über ihre großzügigen Räumlichkeiten.

Einige traditionsreiche Unternehmen halten sich schon seit Jahrzehnten in der Straße. Die Meißner Elektronic GmbH feierte im letzten Jahr ihr 75-jähriges Jubiläum. Auch die Fleischerei Lührmann von 1919, Tines Tabaktreff, Hai-Tech, die Blumengeschäfte, Ehlers Sicherheitssysteme und die Friseurläden Saß und Manuela Drews gehören zu den langjährigen Stützen. Ein besonderer Hingucker ist das Traditionsgeschäft „Kinderland Hoffmann“ von Ilke und Joachim Hoffmann, das seit 35 Jahren besteht. Ihr liebevoll dekoriertes Schaufenster zieht Groß und Klein gleichermaßen an, besonders in der Weihnachtszeit.

Eine Besonderheit der Mühlenstraße ist auch, dass die renommierte Designerin Beate Heymann hier arbeitet und für ihre Kunden einen Showroom betreibt. Zu den kreativen Angeboten gehören weiterhin Jettes Nähstübchen und das Modeatelier von Ann Kruth.

Auch das Fahrradgeschäft „Hygge-Bike“ von Kristian David hat hier nun seinen Platz und bietet alles rund ums Rad – vom Verleih über Reparatur bis hin zum Verkauf. Seine Frau Kim Nora David betreibt mit „David-Touristik“ eine Ferienwohnungsvermietung in der Mühlenstraße.

Seit Juni hat das ehemalige „Lila Bäcker“-Geschäft ein neues Gesicht: das „La Costa Gelato“ in der Nummer 44. Hier gibt es Pizza, Eis und Torten, betrieben von Rogoz Costel Codrin und seiner Frau Ramona.

Maria Pistor


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Jost - 17.11.2024 um 09:45 Uhr
Alles fein, wenn bloß endlich die Gehwege angepackt werden würden.
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