Warnemünder Meeresforscher starten mit „Sonne“ ins neue Jahr


27. Dezember 2022

Deutschlands zweitgrößtes Forschungsschiff, die FS Sonne, bricht heute zu einer mehrmonatigen Expedition in die ostpazifischen Schelfgebiete Mittel- und Südamerikas auf. Für zwei von drei Abschnitte der Forschungsreise übernehmen Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) die Fahrtleitung.

Zwischen dem Starthafen der Expedition, Port Hueneme in den USA, und dem chilenischen Zielhafen des ersten Expeditionsteils Talcahuano liegt eine Transitstrecke von knapp 10.000 Kilometern durch das offene Meer. Sie führt entlang einer Küste, die durch zunehmendes Bevölkerungswachstum geprägt ist. Der Leiter der Sektion Meereschemie am IOW und wissenschaftlicher Fahrtleiter des ersten Fahrtabschnittes, Detlef Schulz-Bull, spricht daher von einer „idealen Gelegenheit, unterschiedlichste Wechselwirkungen zwischen Land und Ozean zu untersuchen“.

Eine engmaschige Beprobung des Oberflächenwassers auf der gesamten Strecke soll Aufschluss über Verschmutzungen geben, die durch Flüsse und die Atmosphäre ins Meer gelangen. „Wir wollen außerdem besser verstehen, welche Auswirkungen klimatische Veränderungen auf die sensiblen marinen Ökosysteme haben“, führt Schulz-Bull aus. Letztendliches Ziel sei eine Abschätzung der Risiken, die durch Umweltverschmutzung und Bevölkerungswachstum für die unmittelbare Küstenumwelt entstehen.

Für den zweiten, 31-tägigen Fahrtabschnitt übernimmt Heide Schulz-Vogt, stellvertretende IOW-Direktorin und Geomikrobiologin die Fahrtleitung. Sie und ihr wissenschaftliches Team werden sich mit den Auswirkungen sauerstoffverarmter Bereiche mitten in der Wassersäule beschäftigen. „Unser Expeditionsabschnitt führt uns in zwei sehr verschiedene Untersuchungsgebiete, in denen sauerstoffarme oder gar sauerstofffreie Zonen aufgrund natürlicher Prozesse entweder periodisch oder dauerhaft mitten im freien Wasser auftreten. Das bietet eine sehr gute Chance, ihren Einfluss auf die betroffene Lebewelt, die marinen Nahrungsnetze und auf verschiedene biogeochemische Umsetzungsprozesse zu studieren“, erläutert Schulz-Vogt.

Ihr 37-köpfiges Expeditionsteam ist vom 21. Januar bis 21. Februar 2023 an Bord und wird das Schiff im chilenischen Talcahuano wieder verlassen. Dann übernimmt das Geomar Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel die Fahrtleitung für den letzten Abschnitt der Sonne-Expedition, um vor der nordchilenischen Küste verschiedene Untersuchungen im Bereich Plattentektonik und Erdbebenforschung durchzuführen.

Foto: IOW / R. Prien


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