Andreas Bouranis „Ein Hoch auf uns“ schallte aus den Lautsprechern und das Heeresmusikkorps Neubrandenburg musizierte an der Kaikante, als gestern Vormittag die Korvette Ludwigshafen am Rhein von der Operation Sophia im Mittelmeer zurückkehrte. Viele Familienangehörige und Freunde waren gekommen, um die 65 Soldatinnen und Soldaten nach fast dreimonatiger Abwesenheit endlich wieder in ihre Arme schließen zu können. Die Besatzung der Ludwigshafen am Rhein hatte allen Grund sich feiern zu lassen, denn sie konnte während ihres Einsatzes vor der lybischen Küste 523 Menschen das Leben retten.
Die Korvette mit Heimathafen Warnemünde war am 11. Januar in Richtung Mittelmeer ausgelaufen. Die Operation Sophia richtet sich in erster Linie gegen Schleusernetzwerke und deren Aktivitäten nördlich der lybischen Küste. „Sie haben mit Ihrer Aufklärungsarbeit sehr wertvolle Ergebnisse geliefert“, sagt der Kommandeur des 1. Korvettengeschwaders, Nicolas Liche. Diese Ergebnisse tragen letztlich dazu bei, dass ein umfassendes Bild über die Aktivitäten von Schleuserbanden entsteht, die das Leben von Menschen riskieren, um daraus Profit zu schlagen.
Nicht expliziter Auftrag der Operation Sophia, aber doch Verpflichtung eines jeden Seefahrers ist die Rettung von Schiffbrüchigen und Menschen in Seenot. Genau das ist auch der Aspekt dieses Einsatzes, der durch die Öffentlichkeit wahrgenommen wird. „Sie haben mehr als 500 Menschen aus Seenot gerettet, darunter Frauen und Kinder, die in völlig seeuntauglichen Schlauchbooten von der Küste Libyens aus aufgebrochen sind.“, betont Liche. „Für jeden Einzelnen von Ihnen war das eine besonders Belastung, die Sie alle ganz hervorragend gemeistert haben!“ Dank und Anerkennung kam sogar von höchster Stelle, in Form eines Fernschreibens von Konteradmiral Jean Martens.
Für die gesamte Besatzung steht nun eine Woche Urlaub an. Danach bereiten sich die Frauen und Männer auf neue Aufgaben vor.
Foto: MaP
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