Warnemünder Klönbank aufgehübscht


14. März 2023

Noch in dieser Woche wird sie zurückkehren an ihren angestammten Platz am Alten Strom – die Warnemünder Klönbank. In den vergangenen Jahren war sie zunehmend verblasst und von den allermeisten gar nicht mehr wahrgenommen worden, obwohl sie immer in bester Lage stand. Ihre neuere Geschichte beginnt im Jahr 2010. Zum damaligen Stromerwachen holten engagierte Warnemünder die Klönbank aus ihrem Dornröschenschlaf – der Künstler Hansi Parczyk illustrierte sie liebevoll mit seinem typischen Pinselstrich und schenkte diese Neugestaltung dem Gemeinnützigen Verein für Warnemünde e.V. zu dessen 20. Jubiläum.

Seitdem haben nicht nur viele Einheimische und Urlauber auf der Bank nahe der Bahnhofsbrücke verweilt, sondern auch Wind und Wetter an ihr genagt. Die Witwe des 2019 verstorbenen Warnemünder Künstlers, Billy Parczyk, wollte das nicht länger mit ansehen. „Ich mache das für Hansi, damit er nicht vergessen wird, einfach um die Erinnerung wachzuhalten“, sagt die Warnemünderin. Im Januar dieses Jahres hatte sie die verwitterte Bank abholen lassen, in den vergangenen Wochen dann in liebevoller Kleinarbeit überholt und aufgehübscht. „Viele von Hansis ehemaligen Weggefährten haben geholfen, allein hätte ich das niemals geschafft“, bedankt sich Billy Parczyk bei allen Beteiligten. Frische Farbe und eine neue Rückenlehne – natürlich wieder aus Holz – professionell bedruckt mit alten Motiven ihres Mannes, zieren nun das gute Stück mit der langen Tradition.

„Wir sind sehr glücklich, dass Billy die Initiative ergriffen hat, die Klönbank wieder zu einem schönen Anlaufpunkt zu machen“, freut sich die Vorsitzende des Warnemünde Vereins, Astrid Voss. „Schon mein Großvater ist in den 1950/ 60er Jahren jeden Morgen zur Klönbank gegangen. Immer um 10 Uhr haben sich alte Warnemünder, Kapitäne, Fischer und Lotsen am Alten Strom zum Klönen getroffen. Wenn sie dann punkt 12 Uhr zum Mittag wieder zu Hause sein mussten, brachten sie alle Neuigkeiten aus dem Ort mit“, erinnert sie sich an eigene Kindertage. Für alle jüngeren Leser: So ging Kommunikation, als es noch keine Telefone und Handys gab.

Die Warnemünder Klönbank hat also wirklich schon eine lange Geschichte im Ostseebad und ehemaligen Fischerdorf. Die Kosten für die jüngste Verschönerungskur übernimmt der Warnemünde Verein. Wenn sie an ihren angestammten Platz unter dem Weißdorn am Alten Strom zurückgekehrt ist, wird die Klönbank vom Verein offiziell begrüßt – mit Musik und kleinen Geschichten. Übrigens, klönen ist norddeutsch und bedeutet: gemütlich plaudern oder sich behaglich miteinander unterhalten – und diese Tradition soll künftig wieder aufleben.

RikeM


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